Ersatzgeschwächte Eintracht fällt im zweiten Viertel hoffnungslos zurück – 66:87 in Vechta
(Von Stephan Reitzig)
Noch stark vom eingeschränkten Trainingsbetrieb und der Verletzungsmisere beeinträchtigt, hat der RSV Eintracht Teltow/Stahnsdorf/Kleinmachnow sein Auswärtsspiel beim SC Rasta Vechta mit 66:87 (28:49) verloren. Am 10. Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga Pro B Nord musste neben dem langzeitverletzten Michael Haucke auch Tim Modersitzki weiter pausieren. Sein Außenbandriss erlaubte dem Mannschaftskapitän noch keinen Einsatz.
Mit neun mehr oder weniger fitten Männern reiste Vladimir Pastushenko ins westliche Niedersachsen, darunter erneut der beste Punktesammler der Regionalligamannschaft, Moritz Treml. Auch Keoni Watson spielte stark beeinträchtigt, er war kürzlich im Training umgeknickt. Watson äußerte dennoch den Wunsch, zu spielen, und lief daher stark am Sprunggelenk getapt auf.
Gegen die mit zwölf Mann tief besetzten Gastgeber, bei dem Benjamin Fumey nach Verletzungspause zurückkehrte, hielt die Eintracht nur im ersten Viertel mit. Die knapp 800 Zuschauer in der Sporthalle Vechta-West sahen herzerfrischenden Basketball mit sieben Führungswechseln in den ersten zehn Minuten. Leider halste sich Center Oliver Mackeldanz bereits nach sechs Minuten sein zweites Foul ein und musste fortan einen Gang zurückschalten.
Im zweiten Viertel folgte ein kapitaler Absturz. Die Quoten aus dem Feld gingen beim RSV rapide zurück, während sich Vechta nun in einen Rausch spielte. „Wir haben uns mit überhasteten Aktionen selbst aus dem Spiel genommen. Das hat unser Selbstvertrauen stark beeinträchtigt“, analysierte Pastushenko. Zwar versuchte der RSV-Coach, mit zwei kurz hintereinander genommenen Auszeiten den Rhythmus der Hausherren zu brechen, doch vor allem das Trio Marvin Boadu, Eric Reid und Dirk Mädrich sorgten für eine komfortable Halbzeitführung (49:28).
Ein schneller 8:0-Lauf der Rastafari sorgte binnen drei Minuten nach dem Pausentee für ein 57:28 und die endgültige Entscheidung. Bis auf satte 38 Punkte baute das Team von Trainer Patrick Elzie seine Führung aus (77:39; 29. Minute), am Schluss stand ein 66:87 zu Buche. Alle Feldquoten, sowohl aus dem Nahbereich (43 Prozent), der Mitteldistanz (26), von der Drei-Punkt-Linie (35) und der Freiwurflinie (61), waren bei der Eintracht heute unterdurchschnittlich. Auch das Reboundduell entschieden die Niedersachsen mit 47:39 für sich. „Vechta ist körperlich sehr stark und uns in Sachen Erfahrung überlegen. Den Umständen entsprechend, war unsere kämpferische Leistung heute unter dem Strich in Ordnung. Ich kann nur hoffen, dass Keoni und Tim bald wieder topfit sind“, sagt Pastushenko im Hinblick auf das kommende Wochenende. Dann gastiert man erneut in Niedersachsen und die Aufgabe wird nicht gerade einfacher, denn der RSV als derzeit Sechstplatzierter wird beim Tabellenführer UBC Tigers in Hannover zu Gast sein. Dieser hat als einzige Mannschaft der Liga erst zwei Niederlagen hinnehmen müssen.
Beim RSV erreichten lediglich Topscorer Thomas Schoeps und Kellen Williams mit einem Double-Double zweistellige Effektivitätswerte. Dies schafften auf der Gegenseite gleich fünf Rasta-Spieler, bei denen Dirk Mädrich mit 18 erzielten Punkten herausragte.
Statistik RSV: Schoeps (20 Punkte), Williams (16; 12 Rebounds), Butler (11), Watson (6), Evans (5), Mackeldanz (4), Jorch (2), Lange (2), Treml