Sportliches Konzept

EINLEITUNG

Basketball hat in den letzten Jahren eine enorme Entwicklung von einer Randsportart hin zur weltweit beliebtesten Sportart unter Jugendlichen vollzogen. Auch für unsere Region ist Basketball mittlerweile das sportliche Aushängeschild schlechthin geworden. Bedingt durch die Erfolge der ersten Herrenmannschaft des Regionalen Sportverein (RSV) Eintracht Teltow / Kleinmachnow / Stahnsdorf 1949 e.V. hatte sich ein regelrechter Boom entwickelt. So gelang von 1998 bis 2000 der direkte Durchmarsch von der Bezirksliga bis in die Oberliga, der höchsten Spielklasse Brandenburgs. Diesem folgte 2002 mit dem Aufstieg in die 2. Regionalliga der Schritt in den überregionalen Spielbetrieb. Nach der Vizemeisterschaft 2005 gelang schließlich 2006 ungeschlagen der Sprung in die 1. Regionalliga, der dritthöchsten Spielklasse in Deutschland. Dort angekommen, startete der RSV nach anfänglichen Schwierigkeiten durch und schaffte als Aufsteiger nach 19 Siegen in Folge sensationellerweise den direkten Durchmarsch in die 2.Bundesliga. Dort angekommen, ist der Verein als zunächst einziger Vertreter der neuen Bundesländer seit mittlerweile insgesamt 15 Spielzeiten vertreten.

AKTUELLE SITUATION
Derzeit spielen in der Abteilung Basketball des RSV Eintracht und im RSV Eintracht Berlin ca. 300 Mitglieder in 17 verschiedenen Mannschaften und Freizeitteams. Als Motor und Zugpferd für die Entwicklung der gesamten Abteilung fungiert dabei die erste Herrenmannschaft (jetzt TKS 49ers) durchgehend in der 2.Bundesliga ProB – nur unterbrochen durch die Saison 2018/19 in der 1. Regionalliga Nord. Durch die Erfolge ist das allgemeine Interesse am Verein in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Die Mitglieder – und Zuschauerzahlen weisen durch die sportlichen Erfolge der Aufstiegssaison 2018/19 auch wieder Zuwachsraten auf. In den lokalen Zeitungen (MAZ, PNN/Tagesspiegel, Stahnsdorfer Ortsanzeiger, Teltower Stadtblatt, Kleinmachnower Zeitung), den Internetmedien (Facebook und Instagram) sowie lokalen Fernsehsendern (Teltowkanal) erfreut sich der RSV regelmäßiger Berichterstattung. Zusätzlich werden die Spiele seit der Corona-Saison 2021/22 regelmäßig live übertragen (Facebook, sportdeutschland.tv). Großer Wert wird auf die stetige Pflege und Aktualisierung der eigenen Homepages (www.rsv-basketball.de / www.tks49ers.de/ ) gelegt, die im Schnitt täglich mehr als 300 Besucher zählen (Quelle: googleanalytics) und außerdem auf das schnellere Medium „Facebook“.

NACHWUCHSARBEIT:
Einen hohen Stellenwert besitzt natürlich die Nachwuchsarbeit. Allein im Minibereich der unter Zwölfjährigen werden derzeit ca. 90 Kinder betreut, Tendenz weiter steigend.
2007 wurde überdies der „Unterverein“ RSV Eintracht Berlin e.V. (im weiteren RSV Berlin genannt) gegründet, so dass die im Training betreuten Kinder die Möglichkeit haben, im Berliner Spielbetrieb an einem wöchentlichen Wettkampfsystem teilzunehmen – im Gegensatz zu Brandenburg, wo das Turniersystem favorisiert wird. Hier nehmen unsere Kleinsten teil, da diese Turniertage einen besonderen Eventcharakter haben und für diese Altersklasse ein besonderes Erlebnis darstellt.

LEISTUNGS-, BREITENSPORT- UND TRAININGSKONZEPT IM JUGENDBEREICH
Sport nimmt heute in der Öffentlichkeit einen großen Rang ein. Oft neigen die Medien dazu, alles auf Sieg oder Niederlage zu reduzieren. Aber Sport ist viel mehr! Das regelmäßige Training, die Einbindung in eine Mannschaft, die Entwicklung von Teamgeist und nicht zuletzt der Stolz über die eigene – auch unter Mühen – errungene Leistung vermitteln Kindern und Jugendlichen wesentliche Erfahrungen für das spätere Leben.
Vorrang hat in unseren Jugendtrainings daher die Förderung des Sports als solches. Deshalb steht bei den Jüngsten die Freude an der Bewegung und am Zusammenspiel im Vordergrund. Wer sich dann entscheidet, aufzurücken und Basketball auch als Wettkampfsport betreiben will, braucht eine moderne Infrastruktur und ein gezieltes, auf die Steigerung der sportlichen Leistung ausgerichtetes Training.
Hierfür hat der RSV unter der Leitung des damaligen Jugendkoordinators Kai Buchmann und des langjährigen sportlichen Leiters Vladimir Pastushenko bereits vor Jahren Leistungskaderteams für förderungswürdige Altersklassen eingerichtet. Diese trainieren unter leistungssportähnlichen Gesichtspunkten. Durch die Gründung des RSV Berlin können die Nachwuchstalente im eigenen Verein auf hohem Niveau in einem starken Konkurrenzfeld weiter ausgebildet werden. Diese Strategie wird auch aktuell weiterverfolgt.
Die mittelfristige Zielstellung ist es, in jeder Jugendjahrgangsstufe sowohl eine Leistungs- als auch eine Breitensportmannschaft zu etablieren. Aktuell verfügt der Verein lediglich in der mu20 über ein Team in der Oberliga. In den anderen Altersklassen reicht aktuell die Kaderdichte nicht für Oberligateams aus. Außerdem sind die Zahlen in den Altersklassen durch die Pandemie etwas schwankend gewesen, so dass insbesondere in der AK 14-18 in der Saison 2022-23 zunächst nur jeweils ein Team gemeldet werden konnte.
Geeignete Jungtalente ab der Altersstufe U16 werden frühzeitig über die leistungsorientiert trainierenden zweiten oder dritten Mannschaften an das Niveau im Herrenbereich (Farmteams) herangeführt. Die Herren2 spielen in der 2.Regionalliga und die Herren3 künftig in der Landesliga Berlin.
Um ein gleichbleibend hohes Niveau im Training zu erreichen, wird großer Wert auf die ständige Weiterbildung der Trainer gelegt. Alle Weiter- und Fortbildungen bis inklusive der C-Lizenzstufe werden komplett vom Verein getragen. Darüber hinaus ist der Verein gern bereit mit Hilfe längerfristiger Verträge auch höhere Lizenzstufen teilweise oder gar komplett zu finanzieren.
Praktizierte Maßnahmen:
• Weiterqualifizierung der eigenen Trainer – großer Wert wird auf Lizenzverlängerung und Erwerb des Minitrainerzertifikats gelegt – Ausbildung eines Trainers (Daniel Musolff – Leiter Minibereich) in der Minitrainer-Offensive des DBB
• Gewinnung der Trainer aus den eigenen Reihen – ehemalige und aktive Kaderspieler und interessierte Eltern (insbesondere im Minibereich): aktuell sind nur 2 Trainer nicht aus den eigenen Reihen
• Externe qualifizierte Trainer für die Abteilung gewinnen – Athletikcoach Fabian Meister
• Pro Jahrgang sowohl Breitensport- als auch Leistungsmannschaft entwickeln
• Athletiktraining für Leistungsträger und Leistungsteams ab u16 (Athletikcoach Fabian Meister)

GRUNDSÄTZLICHE HERANGEHENSWEISE IM TRAINING
Ziel der basketballerischen Ausbildung ist es, dem momentanen Entwicklungsstand und den Fähigkeiten der Kinder /Jugendlichen gerecht zu werden. Das Potenzial des Spielers soll sich somit optimal entwickeln können. Zudem sollen die Spieler bezüglich ihrer Persönlichkeit und Teamfähigkeit entwickelt werden. Werte wie Pünktlichkeit, Respekt und Zuverlässigkeit sollen neben der sportlichen Ausbildung feste Bestandteile in der Jugendarbeit sein.
Auch die Entwicklung sozialer Kompetenzen wie Fairplay und Inklusion sind Bestandteil der Spielerentwicklung.
Die grundlegenden spielerischen Ideen werden gemeinsam mit den Trainern der Jugendteams und des Head Coaches (sportlicher Leiter) herausgearbeitet.
Grundprinzipien sind in allen Altersklassen:
• Förderung der Freude an Bewegung, Sport und Spiel
• koordinative Grundlagen
• Vermittlung der Spielidee: Körbe erzielen und verhindern
• einheitliches Erlernen der wichtigsten Offensiv- und Defensivtechniken (Wurf, Korbleger, unterschiedliche Passarten, Dribbling, Verteidigungsgrundhaltung etc.)
In den Altersklassen ab u14 soll dann ergänzend noch dazu kommen:
• Vermittlung der wichtigsten taktischen Varianten
• Positionsspezifisches Training
• Genaue Regelauslegung
In den Altersklassen ab u16 soll dann ergänzend das Kraft- und Ausdauertraining intensiviert werden.
Ein wichtiger Punkt bei all den Bestrebungen des Vereins ist die Einbeziehung der Eltern besonders in den Teams bis u16. Sie müssen die Ideen und Maßnahmen der Trainer verstehen und unterstützen.
Außerdem ist es uns wichtig, dass allen Teilnehmern (Spieler, Trainer, Eltern) bewusst ist, dass sie den Verein und seine Grundwerte durch ihr Verhalten in der Öffentlichkeit darstellen.
Um die Trainierenden in ihrer spielerischen Entwicklung zu unterstützen nehmen alle am regelmäßigen Spielbetrieb teil und können so das Gelernte und Trainierte anwenden. Auch die regelmäßige Teilnahme an Turnieren soll insbesondere den Teamgedanken und Zusammenhalt sowohl bei Siegen als auch bei Niederlagen entwickeln und fördern. So übernimmt der Verein für jedes Team die Startgebühr für mindestens ein Turnier pro Saison.

KOOPERATIONEN
Leider ist es lange Zeit nicht gelungen seit der Saison 2019/20 eine eigene JBBL-Mannschaft zu stellen. Und obwohl die mu14 des RSV sich während der Saison von der Landesliga in die Oberliga spielen konnte, reicht es nicht für eine eigene JBBL. Daher wurde auch für die Förderung der Talente sowohl die mu16 Landesliga genutzt als auch eine Kooperation mit dem TuS Lichterfelde fortgesetzt.
Aktuell wurde unter Führung und Initiative des Brandenburger Verbandes und seines Landestrainers Kai Buchmann erneut der Versuch gestartet, dem Flächenland Brandenburg Rechnung zu tragen und künftig eine Brandenburger JBBL auf die Beine zu stellen. Kaum ein Verein kann ein Bundesliga-Projekt allein auf die Beine stellen, daher sollen die Talente in einem Brandenburger Jugendleistungsteam unter Führung des RSV Eintracht ausgebildet werden und sich im Wettkampf mit den anderen Teams messen. Hierzu wurden bereits in der abgelaufenen Saison Kontakte zu den Vereinen in und um Potsdam aufgenommen. Die Ergebnisse der Tryouts und der ersten Trainings lassen uns positiv auf eine Qualifikation blicken. Daher haben wir ein Team für die JBBL-Qualifikation gemeldet und diese erfolgreich bestritten! Wir starten mit der Spielgemeinschaft „Basketball Talents Potsdam“ in die neue Saison 2023/24.
Darauf aufbauend werden derzeit Gespräche mit weiteren Vereinen geführt, die Kooperation auch auf die u12 und / oder die u14-Teams zu erweitern, um den Spielern ein gutes, leistungsbetontes Training auf hohem Niveau zu ermöglichen. Hier ist das Ziel, die Kinder so früh wie möglich zu fördern, sie aber möglichst in ihrem bekannten Umfeld zu belassen. Insbesondere die Zusammenarbeit mit dem Brandenburger Landestrainer soll hier intensiviert werden. Als Verein mit Spielern in beiden Verbänden (Berlin und Brandenburg) sind wir daran interessiert, die positiven Synergien zu nutzen, um sowohl den Verein als auch den Basketball in der Region nach vorn zu bringen.
Weiterhin haben wir Schul-Agen an den verschiedenen Grundschulen der drei Orte. Seit dem Ende der Pandemie arbeiten wir daran, zahlenmäßig wieder das Niveau von 2019 zu erreichen als wir bis zu 10 Schul-AGen betreut haben. Aktuell sind es nur vier, davon jedoch eine AG, die sich enorm über das Schuljahr entwickelt hat.
Über Roland Rannow als Verantwortlichen für KITA-Sport werden in den umliegenden Einrichtungen die Kinder an den Umgang mit Bällen herangeführt. Der Schwerpunkt liegt hier jedoch noch auf einem eher breit gefächerten Sport und Spiel-Angebot.
Aus diesem Interesse nach Bewegung resultierend, wurde das Krümeltraining in der letzten Saison intensiviert und ein zweiter Termin dafür eingerichtet, um hier bereits Kinder ab dem Alter von 5 Jahren mit Ballspielen an den Basketball heranzuführen.
Dieser Weg soll in Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen des Vereins weiter beschritten werden. Auch hier können wir uns abteilungsübergreifende Projekte vorstellen, in denen die jüngsten Trainierenden mehr als nur Basketball kennenlernen. Insbesondere Schnelligkeits- und Koordinationsspiele sollen dazu beitragen, Grundlagen für die Fähigkeiten zu legen, die im weiteren Entwicklungsverlauf benötigt werden. Hier soll die Zusammenarbeit mit den Leichtathleten intensiviert werden. Über deren Abteilungsleiter Fabian Meister konnten wir bereits das Athletiktraining unserer Leistungsträger gewährleisten. Ebenso ist er federführend für die Talentiade und die Talentsichtung im Verein tätig.
Das sportliche Konzept unterliegt einem stetigen Wandel, was die handelnden Personen und die Anpassung an aktuelle Gegebenheiten im Verein betrifft. Die Grundideen werden jedoch weiterverfolgt, weil sie sich als sinnvoll und notwendig bestätigt haben.
Es ist Aufgabe des jeweiligen Jugendkoordinators die notwendigen Anpassungen zu initiieren und zu kontrollieren.

Stahnsdorf, Juli 2023