Drei Verfolgermannschaften entscheiden nach der knappen Niederlage gegen Vechta über das weitere Schicksal der Eintracht in der laufenden Saison (Titelfoto: tobehn@web.de)
Der Rahmen war würdig, die Leistung durchaus ansehnlich, nur das Ergebnis unter dem Strich unbefriedigend: Vor der Allzeit-Rekordkulisse von 680 Zuschauern hat der RSV Eintracht Teltow/Stahnsdorf/Kleinmachnow gegen den SC Rasta Vechta mit 84:89 (39:38) verloren. Damit muss die Eintracht nach sechs Niederlagen in Folge die bittere Pille schlucken, sechs lange Tage auf ihr weiteres Schicksal warten zu müssen. In den noch ausstehenden Spielen von Wulfen gegen Hannover und Wedel gegen Wolfenbüttel wird sich am kommenden Samstag entscheiden, ob Vladimir Pastushenkos Truppe die Hauptrunde der 2. Basketball-Bundesliga Pro B Nord auf Platz sieben, acht oder neun abschließt. Letzterer wäre ein Platz im Niemandsland der Tabelle und gleichbedeutend mit dem vorzeitigen Saisonende, denn der Neunte hielte zwar die Klasse, ist aber weder an Playoffs noch Playdowns beteiligt.
Beide Mannschaften laborierten an Wehwehchen und Krankheiten. Während bei der Eintracht sechs Spieler mit den Nachwehen einer Magen-Darm-Verstimmung zu kämpfen hatten – Cameron Neubauer lag sogar akut erkrankt im Bett – musste Gästecoach Pat Elzie nach wie vor auf den verletzten Marvin Boadu verzichten. Auch Andrew Rudowitz spielte mit geschientem, gebrochenen Daumen, dafür kehrte Benjamin Fumey überraschend zurück in den Kader der Niedersachsen.
Nervös begann zunächst die Eintracht, lag schnell mit 0:7 zurück und zollte in der Mannverteidigung den hervorragenden Einzelkönnern wie Marcus Smallwood aus Vechta Tribut. Mit 15:21 ging es in die erste Viertelpause. Die vielleicht beste, weil kampfbetonteste Phase für den RSV folgte ab der 16. Minute, als ein 24:31-Rückstand in eine 39:38-Halbzeitführung verwandelt wurde. Teilweise gelang es den Gästen aufgrund einer harten Pressverteidigung nicht einmal mehr, überhaupt in die gegnerische Hälfte zu gelangen. Gleich mehrfach fing die Eintracht den Ball in Korbnähe ab und kam zu schnellen Punkten.
Offenbar kam die Pause ungelegen, denn nach dem Seitenwechsel prägten zunächst Unkonzentriertheiten und Unbeherrschtheiten – etwa bei Akeem Bennetts unsportlichem Foul – das RSV-Bild. Es dauerte mehr als sieben Minuten bis zum ersten Feldkorb der Gastgeber. Bis dahin waren die aggressiven Rastaner längst vorentscheidend auf 43:57 davongezogen.
Zwar konnte der RSV dank einiger entschlossener Dreipunktwürfe von Keoni Watson und Bennett nochmals auf 68:72 (35. Minute) und 82:86 (40. Minute) verkürzen, den Spieß umzudrehen, gelang gegen freiwurfsichere Niedersachsen aber nicht mehr.
Beste Korbjäger wurden Akeem Bennett mit 21 Punkten und für die Gäste Flavio Stückemann mit 18 Punkten.
„Die Mannschaft hat gekämpft, sie wollte unbedingt, das hat man gesehen. An der einen oder anderen Ecke hat uns schon die Kraft gefehlt“, so RSV-Trainer Pastushenko. Es sei doppelt bitter, wenn ausgerechnet nach dem ersten Spiel in kompletter Besetzung die Saison beendet wäre, ergänzte er.
„Wir hatten zwei sehr gute Phasen, vor allem kurz nach der Halbzeit, als wir hart und intensiv verteidigt haben. Das war wohl die Entscheidung. Flavio Stückemann hat sehr gut im Aufbau gespielt, allgemein ich bin mit der mannschaftlichen Leistung sehr zufrieden“, sagte Gästecoach Elzie nach dem Spiel.
Der mögliche Heimspieltermin für die zweite Begegnung der ersten Playoff-Runde wäre übrigens der Samstag, 10. März, um 19 Uhr in der BBIS-Halle Kleinmachnow.
Statistik RSV: Bennett (21 Punkte), Watson (16), Williams (14), Evans (11), Modersitzki (8), Schoeps (6), Haucke (4), Mackeldanz (4), Jorch, Lange (n. e.)
WAS WÄRE, WENN…?
- Wulfen gegen Hannover und Wolfenbüttel in Wedel gewinnt: Der RSV würde durch einen günstigen Dreiervergleich mit den punktgleichen Wulfenern und Wolfenbüttelern auf Platz sieben bleiben – Playoffs!
- Hannover in Wulfen und Wolfenbüttel in Wedel gewinnt: Der RSV nimmt aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs mit Wolfenbüttel ebenfalls als Siebtplatzierter an den Playoffs teil.
- Hannover in Wulfen und Wedel gegen Wolfenbüttel gewinnt: Auch hier nimmt der RSV an den Playoffs teil, aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs mit Wedel jedoch nur als Achtplatzierter der Nordstaffel
- Wulfen gegen Hannover und Wedel gegen Wolfenbüttel gewinnt: Der RSV würde durch einen ungünstigen Dreiervergleich mit den punktgleichen Wulfenern und Wedelern auf Platz neun abrutschen – Saisonende!