Wahnsinnsdreier entscheidet packendes Lokalderby

RSV Eintracht besiegt Königs Wusterhausen

Viel besser hätte wohl auch Alfred Hitchcock das Szenario nicht entwerfen können, denn als sich am Freitagabend in der Kleinmachnower Sporthalle der Berlin Brandenburg International School mit dem RSV Eintracht und den Red Dragons Könis Wusterhausen die beiden einzigen brandenburgischen Vertreter in dieser Liga duellierten, lief alles auf eine Entscheidung in letzter Sekunde hinaus. Dabei sah es fast so aus, als würde die Eintracht im Jahr 2019 auch weiterhin sieglos bleiben, denn 19 Sekunden vor dem Ende der Partie lag man mit 58:60 im Hintertreffen. Es blieb jedoch noch ein letzter Angriff. Max Stölzel sollte es im Duell 1:1 gegen den ehemaligen RSV-Akteur Thomas Schoeps richten, doch er wurde beim Zug zum Korb gestoppt und gab hinaus auf Karolis Babkauskas. Ungeachtet seiner bis dahin sehr schwachen Wurfausbeute von nur einem erfolgreichen Dreipunktewurf bei insgesamt elf Versuchen drückte der Litauer dennoch von fast 2 Meter hinter Dreipunktelinie ab und traf zum Jubel der Zuschauer zum 61:60.

Ein letzter Angriff der Red Dragons bei vier verbleibenden Sekunden fand Maik Hasselberg, der auch mal eine Saison das RSV-Trikot im Regionalligateam trug, doch sein Dreier mit der Schlusssirene verfehlte das Ziel und die Defense-Rufe der Heimzuschauer verwandelten sich in Jubel. Zugleich war auch viel Erleichterung zu sehen, denn nach zwei Auftaktniederlagen hatte die Eintracht dieses Erfolgserlebnis dringend gebraucht. So verbleibt das Team von Trainer Denis Toroman auf dem zweiten Tabellenplatz als ärgster Verfolger der SBB Baskets Wolmirstedt, die sich beim 68:81 in Cuxhaven keine Blöße gaben. Coach Toroman hatte die packenden Schlussphase indes gar nicht mehr von seinem eigentlichen Arbeitsplatz aus verfolgen dürfen, denn er wurde zuvor von den Schiedsrichtern aus der Halle geschickt. Ein nicht geahndetes Fußspiel und den anschließend den Gästen zugesprochenen Einwurf hatte er moniert. Erst dadurch ist aus dem 58:58 ausgeglichenen Match und den anschließenden Freiwürfen der eingangs erwähnte Rückstand vor der letzten Angriff geworden.

Dabei hätte der RSV womöglich auch kurze Zeit vorher schon die Entscheidung herbeiführen können, denn nach einem Hakenwurf von Moses Pölking führte man 1:09 Minute vor dem Ende bereits mit 58:54. Doch durch einen Ballverlust sowie ein zumindest diskussionswürdiges fünftes Foul von Pölking kamen die Red Dragons wieder ins Spiel. Glücklicherweise hat der RSV auf der Centerposition aber wieder eine weitere Alternative, denn Akim-Jamal Jonah darf als Rückkehrer begrüßt werden. Er stand bei seinem Debüt somit nicht nur in der Schlussphase, sondern bereits 17 Minuten auf dem Feld. Am Ende waren es 3 Punkte, 2 Rebounds und jeweils 1 Block und Assist für den 2,06m Hünen, der nach seinem College-Aufenthalt wieder zurückgekehrt ist. „Es war ein guter Einstand gleich mit einem Sieg. Sportlich hatte es sich in Amerika leider nicht so für mich entwickelt, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich freue mich, dass ich jetzt wieder hier sein kann.“, so Jonah zu seinen Beweggründen. „Sportlich würde es mich natürlich freuen, wenn wir den Aufstieg in die ProB anpeilen können.“, gibt der Rückkehrer bei der Frage nach der Zielstellung zudem ehrgeizig zu Protokoll.

RSV: Dogan 19, Fülle 10, Pölking 8, Paul 7, Babkauskas 6, Goncalo 3, Jonah 3, Zivkovic 3, Stölzel 2, Hildebrandt, Bothe -, Stenyshyn –

Marcus Boljahn

Pressesprecher RSV Eintracht