Malade Truppe mit überzeugendem Sieg

94:82 gegen Wulfen / Verletzungen und Krankheiten zwingen den RSV zu einer zweitägigen Trainingspause (Foto: tobehn@web.de)

(Von Stephan Reitzig)
Beim RSV Eintracht Teltow/Stahnsdorf/Kleinmachnow grassiert zurzeit die Seuche – Gott sei Dank nicht auf dem Basketballfeld. Am 10. Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga Pro B Nord gelang Vladimir Pastushenkos Truppe am Sonntagabend vor 430 Zuschauern in der Kleinmachnower BBIS-Halle ein überzeugender 94:82-Sieg gegen den BSV Münsterland Baskets Wulfen.
Pastushenkos Mannschaft ist abseits des Feldes dahingerafft. Center Oliver Mackeldanz musste unter der Woche grippegeschwächt mit Infusionen aufgepäppelt werden, um überhaupt einsatzfähig zu sein. Auch dem US-Trio Kellen Williams / Brenton Butler / Keoni Watson geht es mehr schlecht als recht – sie hatten sich kurz vor dem Wochenende den Magen an schlechten Lebensmitteln verdorben. Williams und Butler begaben sich am Freitag in die Notaufnahme eines Krankenhauses und hingen ebenfalls am Tropf. Watson zeigte kurz darauf ebenfalls erste Anzeichen einer Lebensmittelvergiftung, er musste am Sonntag regelmäßig wegen Magenkrämpfen ausgewechselt werden. Hinzu kamen der erkältungsgeplagte Thomas Schoeps und der verletzte Kapitän Tim Modersitzki, der wegen einer Außenbandverletzung pausieren musste.
Die aktuelle medizinische Situation ist derartig prekär, dass Pastushenko für die beiden kommenden Tage trainingsfrei angeordnet hat.
Als Nachrücker profitierte am Sonntag der Topscorer der Regionalligamannschaft, Moritz Treml. Er durfte seine ersten Bundesligaminuten absolvieren. „Er ist ein mutiger NBBL-Spieler, der sich heute wirklich gut präsentiert hat“, äußerte sich der RSV-Trainer zum Debütanten des Tages.
In Anbetracht der widrigen Umstände startete die Eintracht phänomenal. Ein Blitzstart bescherte der Eintracht eine 12:0-Führung nach zweieinhalb Spielminuten. „Ich denke, die Zuschauer haben gar nicht bemerkt, dass uns körperlich heute Einiges gefehlt hat. Wir haben das super kompensiert“, meinte Vladimir Pastushenko zum Spiel. Stück für Stück schmolz der Vorsprung zur ersten Viertelpause (19:17) ab. Großen Anteil daran hatte der Wulfens US-Flügelspieler Dijon Smith, der sich unter dem Korb ein ums andere Mal durchsetzte und mit insgesamt 18 Freiwurfversuchen im gesamten Spiel fast so oft an die Foullinie durfte wie der gesamte RSV (24x).
Auch im zweiten Viertel war zunächst der RSV das spielbestimmende Team, das sich auf 34:24 absetzen konnte. Keoni Watson war von Wulfen nicht zu stoppen weder beim Eindringen in die Zone noch von der 6,75-Meter-Markierung zu stoppen. Zehn Punkte gingen allein in diesem Abschnitt an ihn. Die Flügelzange aus Smith und Thomas Reuter hielt die Münsterländer jedoch bis zur Halbzeit im Spiel (41:37).
Spielentscheidend war letztlich die Schlussphase im dritten Viertel. Mehrere leichte Ballverluste der Gäste münzte die Eintracht in Punkte um, sie enteilte unter dem Jubel ihrer Fans bis auf 68:56 zur letzten Viertelpause.
Yannick Evans stellte mit einem Feldkorb und zwei Freiwürfen die höchste RSV-Führung des Spiels (74:56; 33. Spielminute) her. Spätestens zu diesem Zeitpunkt ahnten auch die rund zwanzig mitgereisten Wulfener Fans, dass es diesmal in Brandenburg nichts zu holen gab.
„Hauptproblem war, dass wir die Transition Offense von Stahnsdorf überhaupt nicht stoppen konnten. Auch in der Verteidigung gegen das Setplay hat nicht alles funktioniert“, sagte Baskets-Trainer Thorsten Morzuch.
Für die nun fünftplatzierte Eintracht punkteten gleich vier gesundheitlich gehandicapte Spieler zweistellig, Keoni Watson am besten mit 24 Punkten. Auch vier Wulfener Akteuren gelang es, zweistellig zu punkten. Dijon Smith gelang dies mit 26 Punkten am besten.

Statistik RSV: Watson (24 Punkte), Schoeps (22), Williams (21), Butler (14), Evans (9), Lange (2), Mackeldanz (2), Boekstegers, Jorch, Treml

Stephan Reitzig

Pressesprecher Gemeinde Stahnsdorf