Famose Aufholjagd am Ende nicht belohnt

RSV Eintracht unterliegt Tabellenführer Wedel

Basketball ist bekanntlich ein sehr schneller Sport und innerhalb vergleichsweise kurzer Zeit kann sich das Momentum und damit auch das Spiel noch einmal wenden. Doch gut elf Minuten vor dem Ende und im Angesicht eines 47:69 Rückstandes gegen den aktuellen Tabellenführer SC Rist Wedel mit dem Wissen zuvor fünf mal in Folge verloren zu haben, glaubte kaum einer der 270 Zuschauer in der Kleinmachnower BBIS-Sporthalle noch an ein Basketball-Wunder durch den RSV Eintracht Teltow / Kleinmachnow / Stahnsdorf, denn zu souverän hatten die Norddeutschen bis dato agiert.

„Wir haben vor allem gegen die Zonenpresse von Wedel teilweise schlecht ausgesehen. Wir hatten viele schlechte Pässe, einige Ballverluste oder uns nur schlechte Würfe herausgespielt. Eigentlich haben wir das Spiel in der ersten Halbzeit somit schon verloren.“, resümierte RSV-Coach Peter Günschel auf der anschließenden Pressekonferenz die Geschehnisse der Anfangsphase. In der Tat gab es nicht allzu viele positive Dinge dem 28:46 nach den ersten effektiven zwanzig Minuten abzugewinnen. Ein erstes Anzeichen dahin, dass es nach dem Seitenwechsel besser laufen würde, lieferte dann Niko Schumann, der acht schnelle Punkte erzielte und sein Team wieder auf 38:48 heranbrachte. Wedel antwortete jedoch nordisch kühl im Stile einer Spitzenmannschaft. Angeführt von Lee Jeka (insgesamt 22 Punkte) und Janis Stielow (20) stellten die Elbstädter nicht nur sehr schnell wieder alte Kräfteverhältnisse her, sondern vergrößerten den Vorsprung auf insgesamt 22 Punkte (66:44, 28. Minute). Mit einem 7:0 Lauf, den erneut Niko Schumann per Dreier zum 54:69 abschloss, beendete der RSV dann das dritte Viertel aber positiv und nahm diesen Schwung offensichtlich gleich mit in den Schlussabschnitt. Der bis dato noch nicht groß in Erscheinung getretene Michael Haucke nutzte nun auch effektiv seine physischen Vorteile unter dem Korb und erzielte die ersten sieben RSV-Punkte des Viertels zum 61:71 in der 33.Minute. Spätestens als die beiden stark aufspielenden Kellen Williams und Thomas Schoeps noch nachlegten und der Rückstand auf 66:71 schmolz (34.Minute), stand die Halle Kopf. Es roch nach einer Sensation und der RSV traf weiterhin, während Wedel taumelte. Gästecoach Sebastian Gleim nahm vier Minuten vor Ende seine zweite Auszeit im zweiten Durchgang, doch Thomas Schoeps konnte er damit nicht stoppen. In der 36.Minute hatte er durch einen Halbdistanzwurf die famose Aufholjagd quasi abgeschlossen und sein Team 74:73 in Front geworfen. Doch dieser viertelübergreifende 27:4 Lauf hatte spürbar Kraft gekostet. Der Eintracht unterliefen nun zwei schmerzhafte Ballverluste, welche Wedel wieder ins Spiel brachten. Der Tabellenführer nutzte dies eiskalt und konterte mit einem 7:0 Lauf. Zwei weitere Dreier von Thomas Schoeps ließen eine Minute vor Ende beim Stande von 80:82 noch einmal Hoffnung aufkeimen, doch Wedel hatte in der Endphase die größeren Reserven und gewann letztlich mit 91:82.

Trotzt der Niederlage gab es nach Spielende viel aufmunternden Applaus für den RSV Eintracht, der eine tolle Aufholjagd gegen einen starken Gegner hingelegt hatte. „Niko Schumann und Thomas Schoeps haben sehr wichtige Würfe getroffen und uns sehr weh getan. Am Ende hatten wir aber trotzdem die Qualität, um uns auch nach einer so schwierigen Phase noch zu retten.“, gab Wedels Coach Sebastian Gleim zu Protokoll. Peter Günschel sah es ähnlich: „Wir haben uns sensationell wieder ins Spiel zurückgekämpft, aber man hat die Klasse von Wedel am Ende gesehen, sich davon nicht beirren zu lassen.

RSV: Schoeps 21, Williams 16, Schumann 14, Thomas 12, Haucke 11, Hasenkampf 8, Bahner, Jorch, Mixich, Modersitzki

Foto: tobehn@web.de

Marcus Boljahn

Pressesprecher RSV Eintracht