Von allem zu wenig gezeigt

Der RSV Eintracht offenbarte gegen die UBC Tigers offensiv wie defensiv einige Schwächen und verlor verdient mit 78:90 (Foto: tobehn@web.de)
Ganz bittere Heimpleite für den RSV Eintracht 1949: Im Spiel gegen einen direkten Konkurrenten im unteren Tabellendrittel, den UBC Tigers Hannover, unterlag die Mannschaft von Cheftrainer Kai Buchmann am Sonntagabend mit 78:90 (41:53). Mit acht Punkten aus 15 Spielen bleibt die Eintracht auf dem letzten Tabellenplatz in der 2. Basketball-Bundesliga Pro B Nord und muss sich langsam, aber sicher, für einen Auftritt in der Abstiegsrunde (Play-Downs) wappnen.
Ohne den verletzten Kapitän Tim Modersitzki und mit den zwei NBBL-All Stars Robin Jorch und Cameron Neubauer in der Startaufstellung ging die Eintracht zu Beginn zu Werke. Zum Jubel der 360 Fans in der BBIS-Sporthalle Kleinmachnow markierte Yannick Evans die ersten beiden Punkte der Partie, doch der UBC konterte mit einem Dreipunktwurf von Jan-Peter Prasuhn. Dieser sollte etwas wie ein schlechtes Omen für die restliche Partie sein, denn während sich die Fernwurfquote der Niedersachsen am Schluss bei sehr guten 50 Prozent (10/20) einpegelte, lief bei der Eintracht nur wenig von 6,75-Meter-Markierung zusammen. Von 39 Versuchen fanden nur zwölf ihr Ziel, wobei gerade die eher sicheren Schützen Tobias Grauel (1/9) und Blair Wheadon (4/14) diesmal deutlich unter ihrem Schnitt blieben. Beim Stand von 3:11 nahm Trainer Buchmann seine erste Auszeit, bemängelte erstmals Defizite im Verteidigungsverhalten, die US-Flügel Michael Fakuade und Prasuhn clever zu nutzen wussten. Besser wurde es indes nicht: Insbesondere US-Aufbauspieler Ashanti Cook riss einige Male die Verteidigung des RSV auseinander, hinzu kamen sichere Distanzwürfe. Nennenswerte Gegenwehr zeigten bis zur Halbzeit lediglich Wheadon und Playmaker Niko Schumann, der sein bestes Saisonspiel machte. Aus einem trostlosen 27:43-Rückstand wurde mittels vier Dreiern in Folge ein hoffnungsvolles 39:45. Doch Hannover hatte an diesem Abend immer eine Antwort parat und enteilte durch mehrere Körbe von Daniel Boahene und Joel Mondo noch auf 41:53.
Analog das Bild in den letzten 20 Minuten: Jeder kleine Lauf der Gastgeber endete mit mehr oder weniger haarsträubenden Ballverlusten und mangelhaftem Deckungsverhalten in der Abwehr. Zwar lag man auch nach drei Vierteln noch mit 56:69 in Schlagdistanz, konnte in der 34. Minute nochmals auf acht Punkte verkürzen (63:71), doch weitere vier Dreipunktwürfe zerstörten letztlich alle aufkeimenden Bemühungen.
„Wir haben viele freie Dreier gehabt, treffen sie aber nicht. Wir belohnen uns einfach nicht selbst. Zuhause 90 Punkte von Hannover zu kassieren, geht einfach nicht“, haderte Kai Buchmann vor allem mit dem fehlenden Einsatz seines Teams. „Unsere Dreierquote war außerordentlich gut, das war keine normale Nacht für uns, hat uns aber natürlich sehr geholfen. Wir suchen noch immer nach unserem Rhythmus und nach Konstanz, wollen uns bestmöglich für die Playoffs wappnen und noch Platz Fünf bis Sechs schaffen“, so ein zufriedener UBC-Trainer Michael Mai. Sein Flügelspieler Jan-Peter Prasuhn wurde Topscorer der Partie mit 22 Punkten.

Punkteverteilung RSV: Schumann (20), Wheadon (18), Evans (11), Malone (10), Haucke (6), Greene (5), Grauel (5), Jorch (3), Neubauer (0), Craven (n. e.), Mixich (n. e.), Schönheit (n. e.)

Stephan Reitzig

Pressesprecher Gemeinde Stahnsdorf