Overtime-Thriller in Charlottenburg

RSV-Farmteam mit längerem Atem

Am Sonnabend kam es zwischen den beiden zweiten Mannschaften des DBV Charlottenburg und RSV Eintracht Teltow / Kleinmachnow / Stahnsdorf in der 2.Regionalliga Ost zu einem heiß umkämpften und spannenden Duell. Letztlich setzte sich das junge RSV-Farmteam mit 88:79 (34:36) durch, wobei man dafür allerdings fünf Minuten verlängerte Spielzeit benötigte. Nach Ablauf der regulären vierzig effektiven Spielminuten hatte es noch unentschieden 72:72 gestanden. In der Tabelle kletterte das Team von Trainer Jaime Meißner damit auf den vierten Rang, während die Hauptstädter auf dem vorletzten Platz verbleiben.

Im Gegensatz zum RSV Eintracht setzt man in der Zweitvertretung beim DBV vorrangig auf erfahrene Spieler, die schon mehrere Jahre in diversen Regionalligen und teilweise sogar noch höher gespielt haben. „Man weiß letztlich nie genau, wer da alles im Kader steht.“, hatte Coach Meißner noch vor dem Spiel prophezeit, und er sollte letztlich Recht behalten. Mit Aufbauspieler Basar Körg und Idir Mahiout feierten gleich zwei gestandene Akteure ihre Saisonpremiere. Mahiout ist dabei alles andere als ein Unbekannter, denn er gehörte in der Saison 2004/05 zum erfolgreichen RSV-Team, welches in seiner zweiten Saison in der 2.Regionalliga am Ende die Vizemeisterschaft feiern konnte. Auf der anderen Seite fehlten den Gastgebern aber sonstige Leistungsträger wie Roman von Glowacki, Zafer Ilhan oder der ehemalige Nationalspieler Drazan Tomic. Taktisch agierten die Charlottenburger allerdings so wie von Coach Meißner erwartet, denn sie spielten von Beginn an Zonenverteidigung. „Gegen unsere jungen Spieler versucht es fast jeder Gegner mit Zone, denn das sind die Jugendspieler noch nicht so gewohnt. Aber wir steigern uns von Spiel zu Spiel gegen diese Verteidigungsvariante. Das hat man auch diesmal gesehen.“, machte Meißner Verbesserungen seines Teams im Offensivspiel aus. Besonders erfreut dürfte der Trainer dabei auch über die gute Offensivreboundarbeit gewesen sein. „Uns haben mit Oliver Mackeldanz, Robin Jorch, Tobias Lange und Robert Borchert gleich vier große Leute gefehlt. Das haben wir am Brett recht gut kompensiert.“

Das Spiel selbst war durchweg knapp, wobei der RSV Eintracht in der 1.Halbzeit zwar aggressiv verteidigte, aber zu viele Fouls beging. „Wir haben den Gegner zu oft an die Freiwurflinie geschickt. In der 2.Halbzeit wurde das dann besser.“, erklärte Meißner. In der teilweise hektischen Schlussphase sollten Fouls wieder eine gewisse Rolle spielen. Zunächst musste in der 39.Minute der physisch starke DBV-Center Kai Zimmermann mit dem fünften Foul vom Feld. Beim Stande von 71:72 erwischte es dreißig Sekunden vor dem Ende dann noch seinen Teamkollegen Milan Pesic, der Moritz Treml nur mit seinem fünften Foul stoppen konnte. Treml verwandelte einen der beiden fälligen Freiwürfe zum 72:72, so dass die Berliner nun die Siegchance in den eigenen Händen hielten. Doch zweimal gute Verteidigungsarbeit ließ am Ende nur einen Notwurf von Basar Körg zu, der sein Ziel aber weit verfehlte. In der Verlängerung selbst hatten die Hauptstädter ohne Zimmermann und Pesic dann nicht mehr viel entgegen zu setzen und die Brandenburger dominierten die fünf Zusatzminuten quasi von Beginn an. Letztlich wurde es dann noch ein recht deutlicher 88:79 Erfolg, zu dem gleich fünf RSV-Spieler zweistellig besteuerten. Lennard Boekstegers mit 18 Zählern, Moritz Treml mit 17 und Leroy Höbold gegen seinen alten Verein mit 15 Punkten waren hierbei am treffsichersten. Als erfreulich ist auch das Debüt des 15-jährigen Flügelspielers Roland Winterstein zu bewerten. Der Topscorer des JBBL-Teams durfte erstmals bei den Herren ran. „Man merkte ihm natürlich noch einen gewissen Respekt an, vor allem weil es ja auch gegen teils gestandene Herrenspieler ging. Genau wie sein JBBL-Teamkamerad Daniel Mixich wird er auch zukünftig seine Chancen kriegen sich bei den Herren zu zeigen.“, sagt Jaime Meißner. Einziger Wermutstropfen an diesem Abend war die Verletzung von Julian Schulz, der im dritten Viertel umgeknickt war und nicht mehr mitwirken konnte.

RSV II: Boekstegers 18, Treml 17, Höbold 15, Atmowihardjo 10, Landvoigt 10, Neubauer 8, Schulz 7, Jurczyk 3, Mixich, Winterstein

Marcus Boljahn

Pressesprecher RSV Eintracht