Einbruch erst im letzten Viertel

RSV liefert Herten guten Kampf, zollt aber dünner Personaldecke Tribut / Vier wichtige Spiele vor der Brust (Foto: tobehn@web.de)
An der Intensität gemessen, mit der sie agierten, knüpften die Spieler des RSV Eintracht 1949 nahtlos an die sehr gute Leistung aus der Vorwoche gegen Sandersdorf an. Personell gehandicapt, reichte es diesmal gegen starke Hertener Löwen nicht zum Sieg. Mit 66:78 (31:37) unterlag der RSV den Löwen am Sonntagabend vor 390 Zuschauern in der Kleinmachnower BBIS-Halle. Nach dem 18. Spieltag liegt die Eintracht weiter mit zehn Punkten auf dem letzten Tabellenplatz.
Sehr nervös und unkonzentriert startete die Eintracht. In den ersten fünf Angriffen verlor der Gastgeber vier Mal den Ball, was einen schnellen 3:11-Rückstand und eine Auszeit von Trainer Kai Buchmann zur Folge hatte. Von der Umstellung auf eine 3-2-Zonenverteidigung und zwei schnellen Fouls des Löwen-Spielmachers Bowie profitierte die Eintracht und schloss schnell wieder auf. Drei erfolgreiche Angriffe in Folge nötigten auch den Hertener Coach Altenbeck dazu, beim Stand von 12:13 eine Auszeit zu nehmen. Probleme bereitete der RSV-Verteidigung fortan vor allem Löwen-Center Hackenesch, der mehrmals unter dem Korb freigespielt wurde und per Korbleger traf. Blair Wheadons Sprungwurf von der Freiwurflinie, pünktlich mit der Schlusssirene abgeschlossen, beschloss ein ausgeglichenes erstes Viertel (20:21).
Ähnlich konfus wie in Abschnitt Eins fing auch das Folgeviertel an: Drei der ersten vier RSV-Angriffe endeten mit einem Ballverlust. Das Centertrio Dücker/Hackenesch/Taylor dominierte in dieser Phase seinen RSV-Kontrapart Haucke/Malone und streute elf Punkte im zweiten Viertel ein. Beim RSV war der Korb wie vernagelt und folglich stand es zur Halbzeit 31:37.
Die sprichwörtliche „zweite Luft“ hatte die Eintracht im dritten Viertel. Allen voran Tobias Grauel, der drei Dreier in Folge einnetzte, und das Spiel wieder öffnete. Bis auf vier Punkte (44:40; 25. Minute) enteilte der RSV unter dem Jubel seiner Fans, und weckte Erinnerungen an das Sixers-Spiel vom vergangenen Samstag. Doch die Konzentration in der Verteidigung sackte wieder ab, und so konnte Herten rasch auf 46:51 davonziehen. Mit 53:53 ging es ins letzte Viertel.
Zu diesem Zeitpunkt merkte man dem RSV seine müden Arme an. Ein 12:4-Lauf sorgte für die Vorentscheidung, auch weil man im Rebound und im individuellen Deckungsverhalten deutlich zu nachlässig agierte. Zwar schloss die Eintracht nochmals auf 65:70 auf, doch an der Freiwurflinie brannte bei Herten am Sonntag nichts an (85 Prozent).
„Herten hat nach dem Hinspiel mit viel Wut im Bauch gespielt. Respekt an mein Team, das ohne Yannick und Tim ganz stark kämpft. Wir haben uns teuer verkauft“, sagte RSV-Trainer Buchmann. „Im Gegensatz zum Hinspiel konnten wir uns diesmal vernünftig auf unseren Gegner vorbereiten. Wir haben auch keine Verletzten mehr. Unsere Fans haben uns in der zweiten Halbzeit nochmals den Extra-Push zum Sieg gegeben“, analysierte Löwen-Trainer Altenbeck die Partie.
Es gilt, den Blick nach vorn zu richten: Die kommenden vier Begegnungen sind für die Eintracht von essenzieller Bedeutung. Sie spielt gegen exakt die vier Mannschaften, die auf den Plätzen 7 bis 11 der Tabelle direkt vor dem RSV stehen, und damit gegen potenzielle Gegner in den Play-Downs. Jeder Punkt, der in den abschließenden Hauptrundenpartien gegen Dorsten, Wolfenbüttel, Wulfen und Braunschweig noch geholt wird, könnte in der Endabrechnung wichtig werden, sollte man in den Play-Downs erneut auf die betreffenden Teams treffen.

Punkteverteilung RSV: Grauel (19), Haucke (11), Schumann (11), Wheadon (11), Greene (5), Jorch (5), Malone (4), Neubauer, Mixich (n. e.)

Stephan Reitzig

Pressesprecher Gemeinde Stahnsdorf