Das Beste kam zum Schluss

RSV Eintracht schlägt Hannover in letzter Sekunde

Spätestens beim Spielstand von 67:67 und noch 6,6 Sekunden als verbleibende Spielzeit hielt es kaum einen der 305 Zuschauer in der BBIS-Sporthalle auf dem Kleinmachnower Seeberg noch auf seinen Sitzen. Die Spannung war zum Greifen, denn der heimische RSV Eintracht Teltow / Kleinmachnow / Stahnsdorf hatte mit dem letzten Angriff nun die Chance die favorisierten UBC Hannover Tigers zu besiegen und den Gang in die Verlängerung zu vermeiden.

Neuzugang Richard Thomas erhielt dabei freigespielt durch einen Block von Kellen Williams den Ball von Thomas Schoeps zugespielt. Center Leon Bahner als zweiter Neuzugang im Team eröffnete den von Trainer Peter Günschel zugedachten finalen Spielzug nun mit einem direkt gestellten Block. Thomas schaffte es hierbei gekonnt nicht nur seinem Gegenspieler Jannik Lodders, sondern auch dem aushelfenden Kendall Chones zu entwischen. Auf dem Weg in Richtung Korb mit dem Wissen der ablaufenden Spieluhr setzte der US-Aufbauspieler bereits in Höhe der Freiwurflinie zum Korbleger an. Hannovers Flügelspieler Benjamin Fumey kam zu spät, um noch eingreifen zu können und so blieb auch ihm nur noch die Möglichkeit den Ball auf seiner hohen Flugkurve zu verfolgen und zu sehen, wie dieser mit dem Schlusssignal direkt durch den Korb ging. Was darauf folgte war Entsetzen bei den Gästen sowie Jubel und Freude pur auf Seiten der Heimmannschaft und seinen Fans, wobei Richard Thomas umgehend von seinen Mitspielern vergruben wurde.

Ein Videomitschnitt davon gibt es hier:

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Zuvor hatte der RSV den besseren Start erwischt und vor allem aufgrund der Reboundüberlegenheit das Spiel zumeist kontrolliert. Bis auf 45:36 konnte man sich im dritten Viertel sogar schon absetzen, doch gelang es der Eintracht nicht, den berühmten Sack zuzumachen. „Wir haben dann einige Fehler gemacht und Hannover hat seine individuelle Stärke gezeigt.“, erklärte Trainer Günschel. Eingangs des Schlussviertels (51:50) war der einstige Vorsprung dann auch quasi aufgebraucht und mit einem Nahdistanzwurf durch Benjamin Fumey konnten die Niedersachsen in der 31.Minute auch erstmals in Führung gehen. Der RSV kämpfte zwar weiterhin aufopferungsvoll und verteidigte auf gutem Niveau, aber vor allem offensiv wirkten viele Aktionen nun nicht mehr so flüssig wie noch bis Mitte des dritten Viertels. Die als Aufstiegskandidat gehandelten Tigers wussten das zu nutzen, so dass sich die Brandenburger mit weniger als zwei Minuten Spielzeit einem 60:67 Defizit gegenüber sahen. Dann begann die große Zeit des Richard Thomas, denn bereits vor seinem finalen Siegwurf leitete er die mögliche Wende durch einen Dreipunktewurf sowie vier verwandelte Freiwürfe zum 67:67 Ausgleich ein. „Wir haben gegen eine starke Mannschaft wie Hannover unter 70 Punkte kassiert. Das ist sehr gut und war die Basis für unseren Erfolg.“, freute sich Günschel über die Defensivleistung seiner Mannschaft, für die neben Richard Thomas (16) noch Kellen Williams mit elf Zählern eine zweistellige Punkteausbeute beisteuerte. Sein Gegenüber Anton Mirolybov bekannte dagegen: „Es war zwar erst durch die letzte Aktion, aber wir haben verdient verloren. Wir hatten weniger Defensiv- als Stahnsdorf Offensivrebounds. Damit können wir nicht zufrieden sein.“, so der Tigers-Coach auf der Pressekonferenz.

RSV: Thomas 16, Williams 11, Jorch 9, Haucke 9, Bahner 8, Mixich 6, Schumann 4, Schoeps 3, Hasenkampf 2, Klimanek 1, Modersitzki

Foto: Wolfgang Tobehn (tobehn@web.de)

Marcus Boljahn

Pressesprecher RSV Eintracht