Durch eine knappe Niederlage in Dorsten gerät der erhoffte Heimspielbonus für die bevorstehenden Playoffs bedenklich ins Wanken / Am Sonntag Heimspiel gegen Leverkusen
Sie waren personell gehandicapt und zeigten sich trotzdem deutlich verbessert zum verkorksten Wedel-Spiel. Dennoch hat es für den RSV Eintracht Teltow/Stahnsdorf/Kleinmachnow beim Auswärtsspiel bei der BG Dorsten nicht zu einem Sieg gereicht. Obwohl die neun mitgereisten Spieler von Vladimir Pastushenko anderthalb Minuten vor Spielende noch mit zwei Punkten geführt hatte, unterlagen die Brandenburger vor 350 Zuschauern in der Sporthalle Juliusstraße aufgrund eines 2:8-Laufes in den letzten 90 Sekunden mit 63:67 (36:32).
Ohne den kurzfristig erkrankten Kapitän Tim Modersitzki und den verletzten Keoni Watson startete man ins Spiel. In der ersten Halbzeit konnte sich keine der beiden Mannschaften entscheidend absetzen. Beide US-Amerikaner, Kellen Williams und Akeem Bennett, erzielten in den ersten 20 Minuten jeweils zehn Punkte.
Nach zwei schnellen Dreiern durch den Gastgeber folgte eine schnelle Auszeit durch Pastushenko, die den Spielfluss der Dorstener stoppen konnte. „Wir haben gut verteidigt, aber uns im Angriff oft um die Fürchte unserer Arbeit gebracht“, so Pastushenko.
Eine Platzwunde an seinem Auge sorgte Anfang des Schlussviertels dafür, dass Akeem Bennett rund drei Minuten Behandlungspause einlegen musste. In dieser Zeit konnte Dorsten auf 59:53 (35. Minute) davonziehen, doch der RSV agierte erneut souverän und brachte sich durch einen 8:0-Lauf wieder in Führung.
„In den letzten zwei Minuten haben wir dann durch dumme Ballverluste das Spiel aus der Hand gegeben“, resümierte der Trainer. Die Gastgeber um Trainer Torsten Schierenbeck nutzten ihre Gelegenheiten an der Freiwurflinie eiskalt und entschieden das Duell nicht unverdient für sich.
Bester Korbjäger für den RSV war mit 18 Punkten Kellen Williams, dem ein Double-Double gelang (13 Rebounds). Ein Dorstener stellte jedoch alle Spieler auf dem Parkett in den Schatten: US-Center Blake Poole lieferte wie schon im Hinspiel (100:82 für Dorsten) eine Bombenpartie. In den 40 Minuten Spielzeit – Poole saß nicht ein einziges Mal auf der Bank – gelangen ihm 14 Punkte, 16 Rebounds, fünf Steals und sechs Korbvorlagen bei einem Effektivitätswert von 35.
Mit der Niederlage im „Vier-Punkte-Spiel“ und den gleichzeitigen Siegen der Konkurrenz sind die Aussichten, am Ende der 24 Spiele langen Hauptrunde auf einem der ersten vier Plätze der Staffel Nord zu stehen, massiv gesunken. Der Heimvorteil, den die Top 4 zumindest in der ersten Playoff-Runde genießen, war eigentlich fest eingeplant. „Mich interessiert viel mehr, dass wir in den verbleibenden Wochen unser Zusammenspiel verbessern. Wir wollen unseren Spielfluss finden, auch die Integration unserer neuen oder wiedergekehrten Spieler müssen wir weiter vorantreiben“, betrachtet Pastushenko die Sache eher nüchtern. Was man vom Heimvorteil in den Playoffs halten müsse, sehe man auch am Abschneiden in der Vorsaison, meint der RSV-Trainer. Damals schied die Eintracht nach drei hart umkämpften Erstrundenspielen gegen den schlechter platzierten TV Langen aus.
Rein von den Statistiken her sind die Aussichten auf ein Heimrecht in Runde eins mittlerweile trist: Nach den zwei Auswärtsniederlagen in Folge belegt der RSV den siebten Tabellenplatz, zum vierten Platz sind es bereits vier Punkte Differenz. Zudem wurde der direkte Vergleich mit dem derzeit Fünftplatzierten Schwelm und dem Sechstplatzierten Dorsten verloren. Die Playoff-Teilnahme an sich sollte jedoch nicht in Gefahr sein, denn drei der vier noch ausstehenden Partien absolviert man zuhause. In heimischen Gefilden hat man von bislang neun Partien immerhin sechs gewonnen. „Das Spiel gegen Leverkusen am Sonntag ist für uns auf alle Fälle eminent wichtig“, so Pastushenko.
Statistik RSV: Williams (18 Punkte), Bennett (15), Evans (8), Haucke (8), Lange (6), Schoeps (5), Mackeldanz (3), Neubauer, Treml
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Bereits am Sonntag wartet der nächste Gegner auf die Eintracht. Sie empfängt um 17:30 Uhr in der BBIS-Halle Kleinmachnow keinen geringeren als den TSV Bayer 04 Leverkusen, mit 14 nationalen Titeln noch immer deutscher Rekordmeister im Basketball. Nach einem Neuanfang vor vier Jahren in der Regionalliga haben sich die Riesen vom Rhein inzwischen auf Pro B-Niveau etabliert. Die Westdeutschen liegen mit vierzehn Punkten auf Rang elf und damit knapp außerhalb der acht Playoff-Plätze und werden daher jede verbliebene Möglichkeit nutzen, um nicht in die Abstiegsrunde zu rutschen. Ein äußerst bissiger Gegner ist zu erwarten. Beste Korbjäger im Team von Trainer Achim Kuczmann sind der US-Amerikaner John Eggleston (12,6) und Aufbauspieler Matthias Goddek (12,3).
Im Hinspiel war die Eintracht noch chancenlos und unterlag am Rhein mit 73:91. Zuvor war man allerdings mit einem defekten Bus an einer Leverkusener Autobahnabfahrt gestrandet.
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Gewinnspiel: Wie bei jedem Heimspiel gibt es auch diesmal wieder die Möglichkeit, auf der roten Eon Edis-Couch zu sitzen. Die zwei Plätze direkt am Spielfeldrand können gewonnen werden, wenn man folgende Frage richtig beantwortet: „Eine englische Woche steht dem RSV vor den Playoffs noch bevor. Welchen Gegner erwartet der RSV Eintracht am 15. Februar um 19:30 Uhr in der BBIS-Halle?“ Teilnehmer schicken ihre Antwort bitte per E-Mail an service@rsv-basketball.de. Einsendeschluss ist am Sonnabend, 4. Februar, um 14:00 Uhr. Der Gewinner wird ebenfalls per E-Mail benachrichtigt.