Talfahrt hält an

RSV ohne Jorch verpasst vorzeitigen Playoff-Einzug / Stade bleibt trotz Sieges im Keller (Foto: tobehn@web.de)

Die Pechsträhne des RSV Eintracht Stahnsdorf/Teltow/Kleinmachnow ist am 18. Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga Pro B Nord nicht gerissen. Mit 73:76 (30:33) unterlag die Eintracht dem VfL Stade, dessen sieben Spiele dauernde Niederlagenserie damit zu Ende ging.
305 Zuschauer sahen in der BBIS-Sporthalle Kleinmachnow einen nervösen Start beider Teams. Sowohl die Gäste als auch der RSV mussten auf je einen Schlüsselspieler verzichten. Krankheitsbedingt fehlte beim VfL Aufbauspieler Reginald Hopkins (Grippe), während bei den Brandenburgern Flügelspieler Robin Jorch mit Scharlach das Bett hütete.
Die Körbe schienen vor allem für die Gastgeber wie zugenagelt. Nur vier von 17 Würfen im ersten Viertel, das mit 12:16 an die Gäste aus Schleswig-Holstein ging, fanden für die Brandenburger ihr Ziel. Hinzu kamen Foulprobleme bei Michael Haucke und Tim Modersitzki, die beide früh ihr zweites Foul zugesprochen bekamen. Erfreulich hingegen die Rückkehr von Leon Bahner nach mehr als zweimonatiger Verletzungspause. Er stand zuletzt am 30. November 2013 auf dem Parkett.
Auch ins zweite Viertel startete die Eintracht schlecht. Nach 14 Minuten stand es 14:25. Bezeichnend für die Ladehemmung: Erst in der 19. Spielminute fiel der erste Dreipunktwurf für den RSV durch Richard Thomas, der einzige bei 13 Versuchen in der ersten Halbzeit. Es war eine Art Initialzündung für einen 7:2-Lauf, mit dem die erste Halbzeit (30:33) endete.
Nach dem Seitenwechsel lief es besser für die Gastgeber. Systeme wurden besser durchgespielt, Hilfen in der Verteidigung kamen entschlossener, die Würfe fielen. Mit 47:41 konnte der RSV in der 27. Minute sogar seine höchste Führung des Spiels herausspielen. Doch die Stader blieben im Spiel, vor allem dank ihres US-Flügel Davon Roberts und den überraschend stark aufspielenden Joscha Kolnisko und Markus Timm. Vor dem alles entscheidenden Spielabschnitt blieb es knapp (54:52).
Leider kostete ein 0:8-Blackout zu Beginn des Schlussviertels den RSV wohl am Ende das Spiel. Zwar konnte der Gastgeber – angestachelt durch sieben aufeinanderfolgende Punkte von Dmitrij Hasenkampf – das Spiel noch einmal ausgleichen (65:65; 36. Spielminute), doch die Abgebrühtheit der Gäste von der Dreierlinie machte sich nun bezahlt. Steffen Kiese und abermals Joscha Kolnisko trafen in den knappen Phasen des Spiels die entscheidenden Würfe.
Bester Punktesammler der Partie wurde US-Boy Davon Roberts (25) auf Seiten von Stade. Sein Landsmann Richard Thomas holte 20 Zähler.
Die Eintracht (22 Punkte) liegt vier Spieltage vor Ende der Hauptrunde auf Rang 5 der Tabelle in der Pro B Nord, Stade (8) bleibt trotz Punktgleichheit mit Wolfenbüttel Tabellenletzter. Am nächsten Wochenende kommt es für die Eintracht in Oldenburg zu einem richtungsweisenden Spiel, das möglicherweise über einen Heimvorteil in der ersten Playoff-Runde entscheiden könnte. Rechnerisch qualifiziert für die Aufstiegs-K.O.-Runde ist die Eintracht übrigens noch immer nicht. Auch das könnte man am Samstag in Niedersachsen nachholen. Und darüber hinaus die für Team und Fans gleichermaßen strapaziöse Durststrecke von vier Pleiten in Folge beenden.

Punkteverteilung RSV: Thomas (20), Williams (14), Haucke (10), Hasenkampf (9), Schoeps (9), Modersitzki (7), Schumann (4), Bahner, Mixich, Decker (dnp), Grüttner Bacoul (dnp)

Stephan Reitzig

Pressesprecher Gemeinde Stahnsdorf