In Überzahl und doch in Unterzahl

RSV unterliegt zum Jahresauftakt in Stade

Die Korbjäger des RSV Eintracht haben das erste Spiel des neuen Jahres mit 74:71 (44:37) beim VfL Stade verloren. Zugleich musste das Team von Trainer Denis Toroman auch seine Tabellenführung an die SBB Baskets Wolmirstedt abgeben, die sich in der Winterpause noch einmal personell verstärkt haben und souverän beim Schlusslicht Alba Berlin mit 68:112 gewannen.

Die Brandenburger standen einem zwar nur mit sieben einsatzfähigen, aber sehr motivierten Spielern angetretenen Gastgeber gegenüber, der das Auftaktviertel mit 26:16 für sich entscheiden konnte. RSV-Coach Denis Toroman hatte ja bereits im Vorfeld befürchtet, dass seine Mannschaft nach der dreiwöchigen Pause etwas Sand im Getriebe haben könnte, was sich vor allem in der eher schwachen Wurfquote aus der Distanz äußerte. Dennoch kämpfte sich die Eintracht zurück ins Spiel, verkürzte bis zur Halbzeit bereits auf 44:37, um dann nach dem Seitenwechsel durch einen 0:17 Blitzstart selbst zweistellig mit 44:54 (25. Minute) in Führung zu gehen. Allerdings kämpfte man nun zunehmend auch gegen einen zusätzlichen Mitspieler auf Seite der Norddeutschen, und damit war nicht unbedingt das zweifellos toll unterstützende Heimpublikum gemeint. Der eigentlich nie um erklärende Worte verlegenene RSV-Coach möchte sich dann auch nicht direkt zu den Geschehnissen und Gründen äußern und sagt nur: „Es sind Dinge passiert, die kann man nicht erklären. Meine Spieler haben versucht das umzusetzen, was ich ihnen gesagt habe. Der Blick auf die Statistik sagt am Ende letztlich alles. Ob wir weitere Konsequenzen einleiten weiß ich nicht, darüber muss der Vorstand entscheiden. Für uns sind heute einfach zu viele unglaubliche Dinge geschehen, um noch gewinnen zu können. So bleibt mir nur Stade und Coach Fernandez zu diesem Sieg zu gratulieren. Sie haben gekämpft und gezeigt, dass im Sport alles möglich ist.“, so ein maßlos enttäuschender Trainer.

Die von Toroman angesprochene Statistik zeigt zumindest, dass Stade in der 2.Halbzeit bis drei Minuten vor Ende der Partie kein einziges Foul mehr begangen hat. Am Ende betrug die Foulbilanz 9:26, was zu einem auf diesem Niveau sehr ungewöhnlichen Freiwurfverhältnis von 35:6 für die Hausherren führte.

RSV: Dogan 12, Pölking 17, Fülle 15, Babkauskas 12, Hildebrandt 6, Paul 2, Stenyushyn 1, Goncalo, Stölzel 0, Bothe –

Marcus Boljahn

Pressesprecher RSV Eintracht