Famose Aufholjagd ermöglicht Last Second Sieg

TKS 49ers besiegen Dresden Titans im Ostderby

Kleinmachnow. Die TKS 49ers haben in der BARMER 2.Basketball Bundesliga ProB das Ostderby gegen die Dresden Titans mit 70:68 (37:38) gewonnen. In einem hochspannenden Duell wurde Kapitän Sebastian Fülle zum Matchwinner. Die 49ers konnten damit zugleich den letzten Tabellenplatz verlassen.

Als Tim Troussel in der 36. Minute beim Spielstand von 58:67 zwei Freiwürfe vergab und anschließend beim Kampf um den Rebound auch noch sein fünftes Foul beging, da skandierten die ca. 50 mitgereisten Dresdner Fans bereits Auswärtssieg. Und tatsächlich sprach zu diesem Zeitpunkt fast alles für einen Sieg der Gäste in der BBIS-Halle auf dem Kleinmachnower Seeberg.

Doch die um den Klassenerhalt in der ProB kämpfenden Brandenburger wollten sich trotz der widrigen Umstände noch nicht aufgeben. Thabo Paul mit einem Dreipunktespiel sowie Yannick Hildebrandt mit einem Dreipunktewurf stellten in den beiden nachfolgenden Angriffen den 64:67 Anschluss her, was auch die Zuschauer wieder ins Spiel brachte. Die 49ers verteidigten nun genau wie auch die Sachsen mit großer Leidenschaft, so dass keinem Team in den letzten beiden Minuten mehr ein Feldkorb gelingen sollte. 49ers-Kapitän Sebastian Fülle wusste aber die Gefahren einer aggressiven Verteidigung am besten zu nutzen, indem er zweimal beherzt zum Korb zog und jeweils von seinem Gegenspieler Arne Wendler nur per Foul gestoppt werden konnte. Er nutzte die resultierenden Freiwürfe, was 35 Sekunden vor Ende zur 68:67 Führung führte. Auf der anderen Seite zog auch der erfahrene US-Amerikaner Eric Palm ein Foul, konnte 23 Sekunden vor dem Ende aber nur einen seiner beiden Freiwürfe zum 68:68 Ausgleich nutzen. Somit blieb den 49ers ein letzter Angriff, den Yannick Hildebrandt kurz vor ablaufender Uhr scheinbar per Korbleger zum potentiellen Siegkorb abschließen konnte. Doch der Ball rollte wieder aus dem Korb, allerdings konnte Dresden den Rebound nicht kontrollieren und es verblieben 0,4 Sekunden für einen allerletzten Angriff.

Das Basketball-Regelwerk erlaubt in einer solchen Situation nur noch eine Wurfaktion per Tip-In, also das Fangen und sofortige Werfen durch einen sich in der Luft befindlichen Spieler. Coach Nicolai Coputerco nutzte seine letzte Auszeit und skizzierte einen entsprechenden Spielzug. Der Einwurf landete hierbei in den Händen von Sebastian Fülle, der aus kurzer Distanz unmittelbar zum Tip ansetzte, jedoch das Ziel knapp verfehlte. Allerdings ahndeten die Schiedsrichter den Kontakt des Gegenspielers mit Foul, so dass der 49ers-Kapitän die Chance bekam, das Spiel an der Freiwurflinie zu entscheiden. Der 27-jährige behielt in dieser Drucksituation die Nerven und verwandelte unter dem Jubel der Zuschauer gleich den ersten Freiwurf. Mit 22 Zählern war er am Ende auch bester Werfer vor dem starken Dresdner Georg Voigtmann, der auf 21 Punkte kam. Mit Diago Quinn (15 Punkte) und Yannick Hildebrandt (10) kamen noch zwei weitere 49ers-Spieler in den zweistelligen Bereich. Spielentscheidend waren aber die sehr starken 20 Offensivrebounds, welche in Zusammenwirken mit nur 12 Ballverlusten zu insgesamt 12 Angriffen mehr führten.

TKS 49ers: Fülle 22, Quinn 15, Hildebrandt 10, Giese 6, Troussel 6, Salami 4, Zivkovic 3, Paul 3, Stölzel 1, Hampl -, Post -, Wadehn –

Marcus Boljahn

Pressesprecher RSV Eintracht