Déjà-vu-Erlebnis in Wedel

RSV Eintracht mit schwacher Auswärtsleistung

Alle Jahre wieder kommt offensichtlich nicht nur das Christuskind, sondern auch eine deutliche Auswärtsniederlage des RSV Eintracht Teltow / Kleinmachnow / Stahnsdorf im holsteinischen Wedel. Aufgrund der vermutlich schlechtesten Saisonleistung unterlagen die Brandenburger am Sonnabend beim SC Rist deutlich mit 56:78 (25:40) und bleiben damit weiterhin sieglos bei Gastspielen in Wedel. Gleichzeitig verpasste die nun sechstplatzierte Eintracht (11-8) damit die große Chance in der Tabelle mehr Abstand zwischen sich und den ersten Nicht-Playoff-Platz zu schaffen. Umgekehrt ist Wedel (9-11) nun auf den achten Platz vorgestoßen und hat zugleich auch das direkte Duell gewonnen, was bei eventueller Punktgleichheit den Ausschlag geben würde.

Bereits der Start in die Partie war sehr holprig, denn Coach Vladimir Pastushenko musste schon nach 98 Sekunden seine schnellste Auszeit der Saison nehmen. Bis dahin hatte sich sein Team zwei Ballverluste geleistet und auf der anderen Seite drei Körbe kassiert. Allerdings wurde es auch nach der Timeout nicht wirklich besser. Vor allem offensiv hatte die Eintracht einen ganz schlechten Start, denn erst in der sechsten Minute konnte Keoni Watson zum 5:14 den ersten Wurf aus dem Spiel heraus treffen. Durch drei erfolgreiche Dreipunktewürfe (Watson und zweimal Akeem Bennett) keimte dann anschließend ein wenig Hoffnung auf (14:16, 9.Minute), dass man nun endlich im Spiel angekommen sei, jedoch beendeten die Hausherren das erste Viertel mit einem 5:0 Lauf. Doch damit nicht genug, denn auch im zweiten Viertel legte der RSV einen ähnlichen Kaltstart wie zu Beginn des Spiels hin. Diesmal dauerte es fast fünf Minuten, ehe Yannick Evans erstmals aus dem Spiel heraus für seine Mannschaft erfolgreich war und zum 20:30 verkürzen konnte. Anders als zuvor war dies jedoch nur ein Strohfeuer, denn bis zum Halbzeitsignal sollte der Rückstand noch bis auf 25:40 anwachsen.

Durch zwei schnelle Dreier zogen die Norddeutschen nach dem Seitenwechsel gar bis auf 46:25 davon, so dass die frühzeitige Vorentscheidung in der Luft lag. Bis zur 25.Minute konnte Wedel diesen Vorsprung auch in etwa halten (50:30), ehe sich der RSV Eintracht auf seine Stärken besann. Dank guter Defensive zwang man den Gegner zu Fehlwürfen und Ballverlusten, die zumindest halbwegs effektiv in Punkte umgewandelt werden konnten. Die Hoffnung auf eine Wende nach dem resultierenden 11:0 Lauf zum zwischenzeitlichen 41:50 (28.Minute) wehrte allerdings nur sehr kurz, denn der Gastgeber erholte sich wieder schnell und profitierte zugleich von den Schwächen des RSV die sich bietenden Chancen zu nutzen. „Selbst unsere guten Phasen haben wir nicht wirklich nutzen können. Allein sechs Freiwürfe haben wir in dieser Phase verworfen.“, haderte Trainer Pastushenko. Bis zum Ende des dritten Viertels hatte sein Team insgesamt gar schon 13 Freiwürfe (von 26 Versuchen) liegen gelassen und sah sich zudem auch wieder mit 45:57 im Rückstand. Dieser neuerliche Rückschlag war dann auch zuviel, denn im Schlussabschnitt machten Wedel, angeführt vom treffsicheren Patrick Wischnewski (19 Punkte bei 5/6 Dreiern) den Sack frühzeitig zu. So stand es in der 34.Minute bereits 64:45 für den Gastgeber, ehe der RSV erstmals etwas Produktives auf die Anzeigetafel brachte. Bis zum auch in dieser Höhe verdienten 78:56 Endstand passierte dann nicht mehr viel. „Wir haben heute fast durchweg schlecht getroffen und diverse einfache Fehler gemacht. Selbst in Überzahlsituationen haben wir Ballverluste fabriziert und damit den Gegner stark gemacht. Das war unsere schlechteste Saisonleistung.“, bilanziert ein enttäuschter Coach Pastushenko. „Gut, dass wir Mittwoch bereits wieder das Spiel in Dorsten und damit die Chance auf Wiedergutmachung haben.“, blickt der Übungsleiter bereits voraus. Die Statistik indes gibt dem Trainer recht, denn erstmals erreichte in dieser Saison kein einziger Spieler einen zweistelligen Effektivitätswert. Im Prinzip war man in jeder wichtigen Kategorie unterlegen, so dass man selbst als gesamtes Team am Ende nur auf 33 Effektivitätspunkte kam, Wedel dagegen auf 101. Am deutlichsten wogen hierbei die Unterschiede bei der Feldwurfquote (31% gegenüber 49%) sowie bei den Rebounds (31:43) und den vergebenen Freiwürfen (14:3).

RSV: Watson 12, Bennett 11, Evans 11, Haucke 8, Williams 8, Schoeps 4, Mackeldanz 2, Modersitzki

Marcus Boljahn

Pressesprecher RSV Eintracht