Motiviert durch den Sieg aus der Vorwoche, den man auch ohne Karolis Babkauskas nach Hause mitnehmen konnte, waren die RSV Spieler natürlich darauf aus, die Heimweste weiß und auch im siebten Heimspiel die zwei Punkte in der Region zu behalten.
Zunächst startete man mit Pölking, Fülle, Dogan, Paul und Stölzel. Babkauskas wurde geschont, da er unter der Woche noch nicht voll trainieren konnte. Aber beim Warmmachen war er dabei und saß auf der Bank. Der Gegner startete mit Grimaldi, Sprung, Husek, Onwuegbuzie und Schmidt. Also jede Menge Erfahrung, die es unseren Spielern tatsächlich nicht leicht machen wollte. Leichte Unkonzentriertheit und unnötige Ballverluste bescherten dem Gegner eine schnelle Führung. So lag der Gegner nach knapp 4 Minuten mit 9:0 in Front bevor Sebastian Fülle zum ersten Mal für den RSV einnetzte und Coach Toroman die erste Auszeit nahm. Leider konnte sich Göttingen dann trotzdem auf 14:3 absetzen. Die Physis insbesondere unter dem Korb, machte es dem RSV schwer, den eigenen Rhythmus zu finden. Aus Sicht der Zuschauer schien es so, als hätten die Schiedsrichter sich für eine „laissez-faire“ Linie entschieden. Es wurde relativ viel laufen gelassen, was dem RSV natürlich nicht wirklich entgegenkam, da man doch deutlich kleiner und jünger war, was bedeutete, dass man in der Defense genauso Probleme hatte wie in der Offense, wo gestern der Korb wie vernagelt schien! Bälle, die eigentlich schon drin waren, rollten wieder aus dem Korb oder erreichten nur den Ring, fielen aber nicht hinein. Am ende des ersten Viertel hatten man einen 10 Punkte Rückstand, den konnte man zwar zur Halbzeit auf 6 Punkte verkürzen, die langen Gesichter der Spieler sprachen jedoch Bände. Zumal Mitte des zweiten Viertels Cliff Goncalo mit einem disqualifizierenden Foul die Halle verlassen musste, nach dem er einen Ellenbogen ins Gesicht bekommen hatte, aber die Schiedsrichter dies wohl nicht gesehen hatten und auch der gegnerische Spieler sich nicht entschuldigt hatte, obwohl Goncalo am Boden lag.
Das war leider eine typische Situation für dieses Spiel. Die zweite Hälfte begann konzentrierter und die Teams bewegten sich nun auf Augenhöhe. Die Göttinger konnten sich nicht weiter absetzen und der RSV zur Hälfte des Viertels auf 2 Punkte herankommen. Nach 6 Minuten und bei 6 Punkten Rückstand kam Babkauskas ins Spiel. Trotzdem konnte sich Göttingen zunächst auf 12 Punkte absetzen. Mit dem ersten Treffer von Babkauskas kam jedoch wieder Hoffnung auf und das Team kämpfte. Mit einem 7 Punkte Rückstand ging es nun ins letzte Viertel. Leider war dies auch der geringste Abstand. Göttingen konnte sich Punkt für Punkt ein Polster schaffen. Schließlich musste man der recht kleinen Rotation Tribut zollen und sich mit 64:77 geschlagen geben.
Neben dieser Niederlage plagen den Coach auch noch Personalsorgen: die Trennung von Dmitrij Hasenkampf, der den Anforderungen des Trainings auf Grund seiner beruflichen Belastungen nicht mehr gerecht werden konnte und daher nicht die Rolle im Team übernehmen konnte, die er sich zu Beginn der Saison vorgestellt hatte. Wir bedauern das und wünschen Dmitrij viel Erfolg und sagen Danke für seinen Einsatz.
Auch wenn wir uns alle sicher einen Sieg gewünscht hätten, muss man doch realistisch einschätzen, dass das Team bisher eine sehr gute Saison gespielt hat und niemand einen ersten Tabellenplatz zur Saisonhalbzeit erwartet hätte. So heißt es nun also erholen, dann trainieren und mit Ehrgeiz ins nächste Spiel, bevor man in die verdiente Weihnachtspause gehen kann.
Autor: Daniela Wagner