Niederlage in letzter Sekunde in Wulfen / Pastushenko: „Gute, lebendige Leistung“ / Playoff-Teilnahme vor den Partien gegen Hannover (Mi.) und Vechta (So.) noch unsicher
Rache ist Blutwurst, müssen sich die Verantwortlichen und Fans der BSV Münsterland Baskets Wulfen nach dem 75:73-Sieg gegen den RSV Eintracht Teltow/Stahnsdorf/Kleinmachnow gedacht haben. Gewann man doch auf ähnliche Weise wie es der RSV Eintracht seinerzeit im Heimspiel der vergangenen Saison tat – mit einem Buzzer-Beater, einem Wurf mit der Schlusssirene. Vor rund einem Jahr war es Mychal Green, der sich mit einem Fabel-Dreipunktwurf in die Annalen des RSV und die Ranglisten der Videoportale eintrug. Diesmal war es den Wulfenern vorbehalten, den Ball quasi mit der Schlusssirene spektakulär im Korb zu bugsieren. Diskussionen, ob der Ball dabei die Hand des Werfers wirklich vor dem Signal verlassen hatte, gab es damals wie auch am heutigen Samstag. Headcoach Vladimir Pastushenko und sein Assistent Kai Buchmann wollten es nicht wahr haben, dass der Wurf von BSV-Spieler Hendrik Bellscheidt noch innerhalb der regulären Spielzeit abgesetzt wurde. Doch die Tatsachenentscheidung stand, und das sorgte bei den neun RSV-Spielern für lange Gesichter.
Dabei hatten sich Pastushenkos Jungs wesentlich besser als in den vorangegangenen Partien präsentiert. „Die Leistung war gut und lebendig, es wurde viel kommuniziert und jeder rannte für jeden. Leider haben wir einige Punkte liegen lassen und es verpasst, uns selbst zu belohnen“, nannte der Eintracht-Trainer gleich mehrere Aspekte, auf die sich in den kommenden Begegnungen aufbauen lässt. Man habe in der vergangenen Woche sehr gut trainiert, das habe sich bezahlt gemacht, so Pastushenko.
Mit der stärksten Aufstellung reiste die Eintracht nach Nordrhein-Westfalen und die Mannschaft lieferte vor 360 Zuschauern in der Wulfener Gesamtschule anfangs auch ab wie die Feuerwehr. Vor allem Oli Mackeldanz begann stark mit sechs Punkten und vier Rebounds in sieben Spielminuten. Beim Stand von 40:27 (16. Minute) hatte der RSV die größte Führung des Abends, doch erneut waren es schmerzhafte Ballverluste, die den Gegner wieder in die Partie brachten. Ein Stand von 57:57 nach dem dritten Viertel versprach zu Recht Spannung im Schlussabschnitt. Aus einem 63:68-Rückstand machten die Brandenburger Gäste eine 73:71-Führung. Dann kam BSV-Flügel Hendrik Bellscheidt, der zuerst egalisierte und im Schlussangriff nach einem Offensivrebound den Ball per Fade-Away-Sprungwurf im Korb versenkte.
Als positive Nachricht des Abends kann zumindest der gewonnene direkte Vergleich gegen Wulfen gewertet werden. Damit hat der RSV als Siebtplatzierter der 2. BBL Pro B Nord gegen den Achtplatzierten aus Wulfen noch einen Trumpf im Kampf um die letzten Playoff-Tickets in der Hinterhand.
Beim RSV konnte Keoni Watson mit 21 Punkten und sieben Assists überzeugen. Punktbester der Gastgeber war der US-Amerikaner Rod Sherman mit 17 Punkten.
Weil die Playoff-Teilnahme für die Eintracht noch immer nicht rechnerisch feststeht, sollte zumindest eines der beiden ausstehenden Heimspielen gegen Hannover (15.02.) und Vechta (19.02.) gewonnen werden, um nicht auf die Ergebnisse der Konkurrenz angewiesen zu sein.
Statistik RSV: Watson (21 Punkte), Williams (12), Schoeps (9), Evans (8), Mackeldanz (8), Bennett (4), Haucke (4), Modersitzki (4), Jorch (3)
Das Restprogramm der Playoff-Aspiranten:
RSV: Hannover (H), Vechta (H)
Wulfen: Herten (A), Hannover (H)
Wolfenbüttel: Braunschweig (A), Bernau (H), Wedel (A)
Wedel: Berlin (H), Wolfenbüttel (H)
Leverkusen: Bernau (A), Dorsten (H), Schwelm (A)