90:76 gegen Wolfenbüttel / Drückende Rebound-Überlegenheit des RSV lässt Herzögen keine Chance
Ein besseres Vorweihnachtsgeschenk hätte der RSV Eintracht Teltow/Stahnsdorf/Kleinmachnow den 420 Zuschauern in der Kleinmachnower BBIS-Halle kaum machen können. Ihren wohl besten Heimauftritt der laufenden Saison 2011/12 hat sich Vladimir Pastushenkos Truppe für den dritten Adventssonntag aufgehoben. Am 14. Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga Pro B Nord schickte der RSV die Herzöge Wolfenbüttel in überzeugender Manier mit 90:76 (42:37) nach Hause.
Die Ausgangssituation vor dem Spiel war dabei alles andere als klar, denn es trafen zwei direkte Tabellennachbarn aufeinander. Auch an der Durchschnittsgröße gemessen, hatte die Eintracht am Sonntagabend nur einen minimalen Vorsprung gegenüber den Niedersachsen. 1,96 Meter maßen die acht RSV-Spieler, die im letzten Heimspiel des Kalenderjahres in der 2. Bundesliga Pro B Nord aufliefen, im Schnitt. Die Gäste kamen auf 1,94 Meter.
Was sich nach dem Spiel jedoch in der Reboundbilanz ablesen lässt, ist mit Dominanz noch harmlos umschrieben: Mit 52 zu 19 gewann die Eintracht die im Basketball oft entscheidende, statistische Kategorie. „Mit diesem Reboundverhältnis kann man einfach kein Spiel gewinnen. Wir waren nicht so konzentriert wie Stahnsdorf und haben verdient verloren“, wirkte Gästetrainer Benjamin Travnizek in der Pressekonferenz nach dem Spiel recht ratlos.
Das krasse Missverhältnis beider Teams bei den Abprallern deutete sich bereits in der noch knappen ersten Halbzeit an, die mit 42:37 an den Gastgeber ging. Nach der Kabinenansprache brannte der RSV dann ein echtes Feuerwerk ab und ging mit einem 13:4-Lauf erstmals deutlich in Führung (55:41; 27. Minute). Zugute kam der Eintracht vor allem das rasante Spiel von Thomas Schoeps und Keoni Watson, die ihren Bewachern ein ums andere Mal entwichen und erfolgreich zum Korb zogen.
Zwar mussten im letzten Viertel mit Tobias Lange und Yannick Evans gleich zwei große Feldspieler das Spielfeld wegen ihres jeweils fünften Fouls verlassen, doch der Sieg war zu diesem Zeitpunkt nie in Gefahr. Zwei Slam-Dunks von Oliver Mackeldanz setzten kurz vor Schluss ein Ausrufezeichen unter die rundum gelungene Partie, die auch den kurz vor dem Fest vorbeigeschneiten Weihnachtsmann mächtig erfreute.
„Wir hätten viel früher deutlich führen müssen, aber durch unsere 22 Ballverluste haben wir uns heute das Leben unnötig schwer gemacht“, analysierte RSV-Trainer Pastushenko. Die Einstellung der Mannschaft im Spiel habe aber zu jeder Zeit gestimmt, so der Ukrainer.
Neues gab es noch zu Michael Haucke zu berichten. Die Rehabilitation des Centers macht große Fortschritte. Möglicherweise könne Haucke bereits zum Bernau-Spiel (Mitte Januar) wieder auflaufen, so Coach Pastushenko. „Mein größter Weihnachtswunsch ist, dass Michael schnell wieder zurückfindet.“
Mit acht Siegen und sechs Niederlagen bleibt die Eintracht auf dem siebten Tabellenplatz, in Tuchfühlung zu den Spitzenrängen. Zum Jahresabschluss gastiert die Eintracht am kommenden Wochenende in Braunschweig. „Das ist wahrlich kein Geschenk, dort zu spielen. Ein ganz starkes Team“, so der Trainer.
Statistik RSV: Schoeps (25 Punkte), Watson (19), Williams (13), Evans (12), Lange (8), Mackeldanz (7), Butler (5), Modersitzki (1)