70 Prozent reichten nicht zum Sieg

RSV verliert auch zweites Spiel am verlängerten Wochenende / 72:84 gegen Braunschweig

Zu viele Gastgeschenke auf einmal haben dem RSV Eintracht Teltow/Stahnsdorf/Kleinmachnow am Tag der Deutschen Einheit vor 320 Zuschauern in der Kleinmachnower BBIS-Halle eine Heimniederlage eingebracht. Mit 72:84 (39:46) verlor man völlig verdient gegen an diesem Tag einen Tick schnellere und bessere SpotUp Medien Baskets Braunschweig.
Äußerst unglücklich begann das Spiel für den Gastgeber, denn nach nur einer gespielten Minute hatte sich Oliver Mackeldanz, der für den verletzten Michael Haucke von Beginn an spielte, zwei Fouls abgeholt. Dies nutzte sein Gegenspieler Frank Theis im Post-Up-Spiel unter den Körben zunehmend aus, denn Mackeldanz konnte fortan nur mit wesentlich geringerem Körpereinsatz verteidigen. Aber auch das Umschalten von Angriff auf Verteidigung klappte beim RSV nicht immer zufriedenstellend. Kellen Williams hielt seine Mannschaft mit einigen seiner unnachahmlichen Brett-Layups im Spiel. Neun Punkte gelangen ihm im ersten Viertel, das unentschieden 21:21 endete.
Im zweiten Viertel spielten sich die niedersächsischen Gäste – begünstigt durch Nachlässigkeiten im Defensivrebound – eine kleine Führung heraus. Als sich die Eintracht binnen zehn Sekunden zwei Ballverluste leistete, die jeweils zu einfachen Korblegern der Baskets zum 35:41 aus RSV-Sicht führten, hatte Trainer Vladimir Pastushenko genug gesehen und musste bereits seine zweite Auszeit im zweiten Viertel nehmen. Kapitän Tim Modersitzki stellte mit einem Korbleger den Halbzeitstand von 39:46 her.
Die aus defensiver Sicht beste Phase des Spiels waren für den Gastgeber die ersten drei Minuten nach der Halbzeit, als die Braunschweiger keinen Feldkorb erzielen konnten. Beide Mannschaften hatten in einem foulintensiven dritten Viertel schnell die Teamfoulgrenze überschritten, sodass es viele Freiwürfe zu sehen gab. Diese schlossen die Gäste etwas höherprozentig ab als der RSV. Mit der Schlusssirene zur letzten Viertelpause verkürzte Brenton Butler für sein Team mit einem Dreipunktwurf zum 57:63.
Auch im vierten Viertel offenbarte die Eintracht Schwächen in der Verteidigung. Ein ums andere Mal konnte der deutsche U18-Nationalspieler Dennis Schröder „wie ein heißes Messer durch die Butter“ in die Zone der Eintracht ziehen und per Korbleger treffen oder ein Foul ziehen. Auch Pastushenko erkannte dies neidlos an. „Er hat mit 26 Punkten ein Bombenspiel gemacht“, attestierte er dem Juniorenauswahlspieler. Mit der Verteidigung gegen den Ballführer sei er heute absolut nicht zufrieden gewesen, fügte der RSV-Coach hinzu.
Auch wenn sich die Eintracht nochmals durch Körbe von Brenton Butler und Oliver Mackeldanz aufzubäumen versuchte, ließen sich die Braunschweiger nicht aus der Fassung bringen. Im Gegenteil: Zwei späte Dreier durch den Ex-Erstligaspieler Waldemar Buchmiller zum 71:81 besiegelten anderthalb Minuten vor Spielende das Schicksal der Eintracht an diesem Abend.
„Unsere Ballverluste waren spielentscheidend. Dabei waren wir nicht immer unter Druck, sondern haben den Ball einfach in die Arme des Gegners gespielt. Das Problem war, dass die Jungs dachten, 70 Prozent würden heute ausreichen“, meinte RSV-Coach Pastushenko zur Begegnung.
Zur Verletzung Michael Hauckes ergänzte er: „Das wog heute schwer. Zum jetzigen Zeitpunkt spielen die Jungs dahinter noch nicht auf dem gleichen Niveau, sie werden den Schritt erst später in der Saison machen. Wir warten jetzt einmal seine morgige MRT-Untersuchung ab.“
Braunschweigs Co-Trainer Didier Njoya zeigte sich hochzufrieden mit dem Spiel. „Wir haben heute unseren Game-Plan befolgt, gereboundet, schnell gespielt und sind so zu einfachen Körben gekommen“, sagte er nach dem Spiel.
In der noch jungen Saisontabelle der Staffel Nord in der 2. Basketball-Bundesliga Pro B liegt der RSV Eintracht mit zwei Punkten derzeit auf Platz neun.

Statistik RSV: Butler (16 Punkte), Williams (15; 12 Rebounds), Mackeldanz (14), Schoeps (10), Evans (9), Modersitzki (6), Lange (2), Jorch, Schulz, Boekstegers (n. e.), Höbold (n. e.), Neubauer (n. e.)

Marcus Boljahn

Pressesprecher RSV Eintracht