Kleinmachnow. Im Brandenburg-Derby der BARMER 2.Basketball Bundesliga ProB unterlagen die heimischen TKS 49ers in einem spannenden und phasenweise hochklassigen Duell dem SSV LOK BERNAU mit 74:79 (25:24). Während die Barnimer damit ihren ersten Auswärtssieg erzielten, bleiben die 49ers mit nur einem Sieg bei jetzt sechs Niederlagen am Tabellenende.
Bereits vor Spielbeginn gab es die erste personelle Überraschung, denn beim Gastgeber saß nicht Kai Buchmann als verantwortlicher Trainer auf der Bank. „Wir haben kurzfristig Kai als Trainer beurlaubt. Wie und ob es weiter geht, wird in der Woche in Ruhe besprochen. Über die Gründe möchten wir erstmal noch Stillschweigen bewahren. Das sind Interna, die wir nicht nach Außen geben möchten.“, erklärte Abteilungsleiterin Daniela Wagner diese Maßnahme. So übernahm der sportliche Leiter Vladimir Pastushenko kurzfristig diese Aufgabe. „Ich habe teils mit den Spielern zusammen gecoacht und natürlich viele Sachen übernommen, die schon bekannt waren. Lediglich in Defense haben wir bei der Zonenverteidigung ein bisschen was geändert.“, erklärte Pastushenko seine Rolle. „Wir waren besonders über die Zonenverteidigung schon überrascht und haben ein wenig gebraucht, um uns darauf einzustellen.“, gab sein Gegenüber René Schilling nach dem Spiel zu Protokoll.
Auf dem Spielfeld äußerte sich das in einer Gastmannschaft, welche phasenweise Probleme hatte sich gute Würfe herauszuspielen und nur 4 von 13 Dreiern bis zur Halbzeit traf, während die 49ers sehr gute 9 von 16 Distanzwürfen versenken konnten. Dennoch verstanden es die Barnimer vornehmlich aufgrund der individuellen Stärke von US-Boy Dan Oppland, Playmaker Alexander Blessig und Alba-Doppellizenzspieler Kresimir Nikic im Spiel zu bleiben. Da sich der Gastgeber zudem 11 Ballverluste leistete, ging man trotz guter Leistung nur mit einer hauchdünnen 38:37 Führung in die Kabine. Nach dem Seitenwechsel erhöhten die 49ers rasch auf 45:38, der bis dato höchsten Führung im gesamten Spiel, und zwangen Gästecoach René Schilling zu einer Auszeit. Hier schien der Bernauer Trainer nun die richtigen Worte gefunden zu haben, denn fortan präsentierten sich die Barnimer wie ein Spitzenteam. Angeführt vom phasenweise überragenden Oppland (20 Punkte und 10 Rebounds) erwachten nun auch die Alba-Talente. Allen voran Malte Delow, der jetzt zeigte, warum er bereits regelmäßig in der BBL zum Einsatz kommt und drei wichtige Dreier traf. Die 49ers kämpften zwar leidenschaftlich und ließen nicht locker, doch in allen wichtigen Phasen hatten die Gäste nun immer eine Antwort. Im Schlussabschnitt legten sie einen vorentscheidenden 0:9 Lauf zum 66:75 hin, von dem sich die TKS-Korbjäger nicht mehr erholen sollten.
Interimstrainer Vladimir Pastushenko war trotz des Ergebnisses am Ende keinesfalls unzufrieden: „Es war für die Zuschauer heute ein sehr interessantes und attraktives Spiel mit vielen Führungswechseln. Auf unsere Leistung können wir größtenteils stolz sein. Wir haben gegen eine der besten Mannschaften der Liga über weite Strecken sehr gut gespielt, am Ende haben aber ein paar Kleinigkeiten und schlechte Entscheidungen das Spiel entschieden.“ Bester Werfer war Mubarak Salami mit 15 Zählern. Sebastian Fülle erzielte gegen seinen Ex-Club 14 Punkte, ebenso wie Chukuka Emili. Pharroh Gordon kam im Heimdebüt auf 9 Zähler.
TKS 49ers: Salami 15, Emili 14, Fülle 14, Gordon 9, Hildebrandt 6, Paul 5, Stölzel 4, Zivkovic 3, Hampl 2, Müller 2, Bothe -, Post –
Foto: ©René Hartmann