RSV Eintracht mit Entscheidungsspiel in Göttingen
Viel besser hätte es wohl auch Alfred Hitchcock kaum inszenieren können, denn erst am vorletzten Spieltag der 1.Regionalliga Nord treffen die beiden Spitzenmannschaften aufeinander, so dass es zu einem echten Showdown um die Meisterschaft und damit um das sportliche Aufstiegsrecht in die 2.Basketball-Bundesliga ProB kommt. Ermöglicht haben es aber die Teams allein selbst, denn sowohl der Gastgeber ASC Göttingen als auch der RSV Eintracht gehen mit der Empfehlung einer sehr langen Siegesserie in das Duell um den Titel, welches am Samstag ab 15:00 Uhr beginnen wird. Die Göttinger haben die Partie sogar extra in die größere Sporthalle des Felix-Klein-Gymnasiums (Böttinger Str.) verlegt, damit mehr Zuschauer die Möglichkeit haben werden dabei sein zu können. Während die Brandenburger mit zehn Erfolgen in Serie nach Niedersachsen anreisen werden, haben die Gastgeber zuletzt sogar elfmal in Folge das Parkett als Sieger verlassen.
So auch beim 64:77 im Dezember im Hinspiel, als der RSV eine von nur zwei Heimniederlagen hinnehmen musste. Da bei eventueller Punktgleichheit im Basketball bekanntlich das direkte Duell zuerst herangezogen wird, erkennt man auch sofort den Finalcharakter. Die Brandenburger reisen zwar als Tabellenführer an, jedoch hat man mit 22 Siegen gegenüber vier Niederlagen aufgrund der Hinspielniederlage nur den Minimalvorsprung gegenüber Göttingen (Bilanz 21/4). Somit könnte die Eintracht mit einem Sieg bereits vor dem Abschlussspiel am 14.4. daheim gegen Bergedorf vorzeitig Meister werden, während Göttingen umgekehrt noch einen Erfolg im Abschlusspiel gegen Vechta benötigen würde. Der ASC 1846 Göttingen ist einer der ältesten Sportvereine Deutschlands und kann eine ruhmvolle Historie aufweisen. Als Gründungsmitglied der 1. Basketball Bundesliga spielte der ASC, damals noch unter dem Namen des Vorgängervereins SSV Hellas Göttingen, zwischen den Jahren 1966 und 1988 insgesamt 16 Jahre in der höchsten deutschen Spielklasse. In dieser Zeit konnten sie drei Deutsche Meisterschaften und zwei DBB-Pokalsiege erringen. Während über die BG 74 Göttingen immer noch Erstligabasketball stattfindet, gehört das Team des über 9500 Mitglieder-starken ASC nun seit Jahren zu den Spitzenteams der 1.Regionalliga. Die bekanntesten Namen sind hier sicherlich die einstigen BBL-Spieler Jorge Schmidt und Marco Grimaldi, die inzwischen als Routiniers aber noch lange nicht zum alten Eisen gehören, was ihre 15,7 bzw. 7,3 Punkte pro Spiel unterstreichen. Topscorer der Niedersachen ist Nick Boakye mit 18,8 PpS. Ebenso regelmäßig zweistellig punktet auch US-Boy Matthew Husek (13,2 PpS). Aber auch Philipp Sprung (8,9 PpS), Julian Schmidt (7,4 PpS) und Daniel Borchers (6,5 PpS) sind wichtige Spieler in der Rotation von Trainer Sebastian Förster. Interessant wird überdies auch ein Bruderduell, denn RSV-Playmaker Thabo Paul trifft auf seinen Bruder Ruben Amo, der in bisher 15 Einsätzen auf durchschnittlich 1,3 Punkte pro Spiel für die Göttinger kam.
RSV-Coach Toroman freut sich und hofft auf mitreisende Fans
„Wir freuen uns auf diese Partie. Wir haben die ganze Saison darauf hingearbeitet. Wir stellen die beste Defensive der Liga und wenn uns vor der Saison einer gesagt hätte, dass wir am vorletzten Spieltag Meister werden können, dann hätten wir das sofort angenommen. Beide Teams waren zuletzt extrem stark. Tagesform und die berühmten Kleinigkeiten werden entscheidend sein.“, blickt RSV-Coach Denis Toroman voraus und schickt als Hoffnung noch hinterher, dass wieder möglichst viele Fans mitkommen. „Beim letzten wichtigen Auswärtssieg in Wolmirstedt hat uns das enorm geholfen und zusätzliche Energie freigesetzt. Das war fantastisch. Trotz des weiteren Weges hoffen wir wieder auf ähnlich viele mitreisende Zuschauer.“