Auswärtssieg zum Rückrundenauftakt in Schwelm
Die Basketballer des RSV Eintracht Teltow / Kleinmachnow / Stahnsdorf sind mit einem Paukenschlag in die Rückrunde der 2.Bundesliga Pro B gestartet. Im Spitzenspiel bei den zuvor zweitplatzierten und zu Hause noch ungeschlagenen Schwelmer Baskets ist der Mannschaft von Trainer Peter Günschel ein überraschender 75:66 (30:33) Erfolg gelungen. Durch die gleichzeitige 71:75 Pleite von Spitzenreiter Hannover in Wedel weisen nun alle diese vier involvierten Teams eine Bilanz von neun Siegen bei drei Niederlagen auf. Da die Brandenburger innerhalb dieses Quartetts alle Spiele gewinnen konnten (zweimal gegen Schwelm und je einmal gegen Hannover und Wedel), rangiert man nach dem vierten Sieg in Folge ab sofort auf dem Spitzenplatz der Tabelle.
Die Ausgangsbedingungen für die ca. 500 km weite Fahrt an den südlichen Rand des Ruhrgebiets waren dabei jedoch nicht allzu günstig. Center Leon Bahner konnte wie schon in der Vorwoche aufgrund einer Knöchelverletzung nur in zivil zuschauen. Da auch die Perspektivspieler Tim Decker und Joanic Grüttner Bacoul durch das zeitgleiche Heimspiel des Farmteams in der Regionalliga gegen Fürstenwalde nicht zur Verfügung standen, reduzierte sich der Kader auf acht Spieler. Bei Gastgeber Schwelm ersetzte wie erwartet Jeremy Robinson den aufgrund eines Trauerfalls in der Familie in die USA zurückgekehrten Anthony Pettaway. Der RSV sah sich zu Beginn rasch einem 0:6 Rückstand (2.Minute) entgegen, aber wie schon in der Vorwoche erwischte vor allem Robin Jorch einen guten Start. Der 19-jährige Flügelspieler erzielte in den nächsten sechs Minuten zehn seiner am Ende insgesamt 14 Punkte und brachte sein Team in der 8.Minute mit 17:14 in Front. Die 450 Zuschauer in der Schwelmer Sporthalle West sahen bis in die Mitte des dritten Viertels danach ein äußerst umkämpftes Spitzenspiel mit zwei Teams auf Augenhöhe, die um jeden Ball kämpften. Keine Mannschaft konnte sich hierbei auf mehr als vier Punkte absetzen, wobei aufgrund guter Defensivleistung insgesamt sehr wenige Punkte fielen. Ein Verlauf, dem das eher defensivorientiert ausgelegte Spiel des RSV Eintracht gegen die beste Offensivmannschaft der Liga entgegenkommen sollte. Und tatsächlich, der gewohnt starke Kellen Williams (13 Punkte und acht Rebounds) leitete mit einem Nahdistanzwurf in der 27.Minute zum 47:44 einen 10:0 Lauf ein, den Kapitän Tim Modersitzki kurz vor Ende des dritten Viertels per Korbleger zum 55:44 abschloss.
Zwei Dreipunktewürfe von Niko Schumann und Thomas Schoeps sowie die einzigen beiden Punkte vom ansonsten glücklosen Center Michael Haucke ließen den Vorsprung bis zur 33.Minute sogar auf erstaunliche 63:45 anwachsen. Im Angesicht eines drohenden Debakels kämpften die Westdeutschen nun verbissen. Zugleich kam der RSV-Motor vermutlich auch aufgrund des einsetzenden Kräfteschwundes infolge der kleinen Rotation merklich ins Stocken. Kein einziger Punkt sollte den Brandenburgern bis 01:20 Minute vor Spielende mehr gelingen, bis endlich Niko Schumann mit einem Freiwurf diese Negativserie beendete. Die aber weiterhin bärenstarke Verteidigung ließ Schwelm bis dahin jedoch nur auf 55:64 herankommen. In den verbleibenden achtzig Sekunden setzten die Baskets auf die Stop the Clock-Taktik. Jedoch trafen die so gefoulten Niko Schumann, Richard Thomas, Kellen Williams und Thomas Schoeps elf von 14 Freiwürfen, so dass der 75:66 Erfolg nie mehr ernsthaft in Gefahr geriet und nach dem Schlusssignal die Tabellenführung gefeiert werden konnte.
RSV: Jorch 14, Schumann 13, Thomas 13, Williams 13, Schoeps 12, Modersitzki 8, Haucke 2, Hasenkampf
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