RSV Eintracht möchte erstmals in Wedel gewinnen
Auswärtsfahrten in die Hamburger Vorstadt Wedel waren für den RSV Eintracht Teltow / Kleinmachnow / Stahnsdorf bisher nie sonderlich lohnenswert. Zwar ist bei der Anreise in den hohen Norden eine halbe Stadtrundfahrt durch die Hansestadt Hamburg inklusive, allerdings kehrten die Brandenburger danach stets mit leeren Händen wieder zurück. Das erste von insgesamt drei Duellen mit dem SC Rist gab es im Jahre 2006, damals noch in der 1.Regionalliga Nord.
Am Sonnabend um 18:00 Uhr bietet sich für die Mannschaft von Trainer Vladimir Pastushenko nun zum vierten Mal die Chance endlich den ersten Sieg bei den Holsteinern einzufahren. „Wir haben in den letzten beiden Jahren unsere wohl schlechtesten Auswärtsspiele jeweils in Wedel gezeigt. Die Halle und Zuschauer scheinen uns nicht zu liegen. Ich hoffe, wir können diesen Trend endlich einmal umkehren.“, blickte Pastushenko bereits auf der Pressekonferenz nach dem erfolgreichen 74:60 Auftritt gegen das Farmteam von Alba Berlin voraus. Hierbei wird es zu einem echten Gigantentreffen kommen, denn was die Körpergröße betrifft ist der SC Rist eine der wenigen Mannschaften, die dem RSV komplett ebenbürdig ist. Mit Fabian Lühring (2,10m), Peter Huber-Saffer und Fabian Böke (jeweils 2,08m) stehen drei absolute Center-Hünen im Kader, so dass jede Menge Arbeit auf Oliver Mackeldanz (2,11m) und Michael Haucke (2,10m) zukommen wird. Während der ehemalige BBL-Spieler und langjährige Wedel-Leistungsträger Huber-Saffer berufsbedingt etwas kürzer tritt und nur noch 15 Minuten im Schnitt spielt, hat sich Neuzugang Böke (kam aus Ehingen) sofort etabliert und ist mit durchschnittlich 14,5 Punkten und 8,4 Rebounds pro Spiel einer der effektivsten Big Man der Liga. Lühring (kam vom Bürgerfelder TB) wagte ähnlich wie Mackeldanz beim RSV den direkten Sprung aus der 2.Regionalliga in die Pro B und schafft in weniger als zehn Minuten Spielzeit immerhin 5,1 PpS und 3,3 RpS. Was er bei mehr Spielzeit leisten kann, zeigten seine 22 Punkte und zehn Rebounds gegen Wolfenbüttel. Topscorer ist der ebenfalls recht große US-Flügel Anthony Pettaway (2,03m), der 18,2 PpS vorweisen kann. Doch die Norddeutschen setzen nicht nur auf große Spieler, denn die weiteren Punktesammler sind eher auf den kleineren Positionen zu Hause. Weltenbummler Patrick Wischnewski (spielte u.a. schon in Schwelm, Düsseldorf, Cuxhaven, Bernau, Bramfeld und Bergedorf) kam zur Weihnachtspause und überzeugte in seinen bisherigen drei Spielen bei durchschnittlich 18,0 PpS vollends. US-Playmaker Augie Johnston ist der Denker und Lenker, der neben seinen 16,4 PpS mit 4,2 Assists pro Spiel auch noch seine Mitspieler in Szene setzt. Abgerundet wird der Wedeler Kader durch seit Jahren verlässliche Routiniers wie Mac-Davis Duah und Florian Moysich, sowie die talentierten Jugendspieler Ismet Akpinar und Kay Gausa. Akpinar war zuletzt Topspcorer der deutschen U16-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft im Sommer und gehörte am letzten Wochenende zum All-Star-Team der NBBL im Norden. In seiner ersten Pro B-Saison kommt der 1995 geborene Guard bisher auf 5,5 PpS, wobei er schon erstaunlich abgeklärt agiert und weniger als einen Ballverlust pro Spiel fabriziert.
In der Tabelle rangieren die Holsteiner derzeit auf dem undankbaren neunten Rang, welcher nicht mehr für die Playoff-Qualifikation reichen würde. Doch nicht nur aus den Erfahrungen der Vorjahre, sondern auch durch das hart erkämpfte und etwas glückliche 80:77 im Hinspiel weiß die Eintracht, welch schwere Aufgabe sie beim nördlichst gelegenen Kontrahenten der Liga erwartet. Personell hofft Coach Vladimir Pastushenko dabei erstmals seit dem Saisonstart gegen Schwelm wieder aus dem Vollen schöpfen zu können. Kellen Williams hat seine Augenoperation gut überstanden und möchte nach seiner Zwangspause nun wieder mitwirken.