Eigentlich gibt es kein Unentschieden im Basketball und doch ging das Hinspiel zwischen RSV/IBBA und Hagen im JBBL Achtelfinale 80:80 aus. Die Youngsters aus NRW kamen als großer Favorit nach Kleinmachnow, verloren sie doch in dieser Saison erst ein einziges Saisonspiel. RSV/IBBA hingegen hatte zwar die Vorrunde Nordost souverän als Tabellenführer abgeschlossen aber in der Hauptrunde nur noch einen Sieg aus 6 Spielen einfahren können – und das auch völlig verdient. Somit waren die Vorzeichen also klar und der 1. aus dem Westen traf auf den nur noch 4. aus dem Norden. Da im JBBL Achtelfinale und Viertelfinale die Gesamtpunktzahl aus Hin- und Rückspiel über das Weiterkommen entscheidet, konnte es also durchaus zu einem seltenen Unentschieden in Spiel 1 kommen.
Die Hagener unter der Leitung von Ex-Bundesligaspieler Matthias Grothe begannen erwartet stark und führten schnell mit 9:4. Doch ein Zusammenprall der beiden Starting Point Guards Daniel Mixich und Haris Hujic sollte eine mittelfristige Wende bedeuten. Hujic fiel nun ganz aus und Mixich biss zwar auf die Zähne, war aber bei weitem nicht so stark wie gewohnt. Mit einem 10:0 Run beendete Hagen das erste Viertel und schien den Ausfall Hujics locker verkraften zu können. Und auch im zweiten Viertel schien es keine große Wende zu geben. Hagen spielte souverän seinen Stiefel runter und ging mit einer 49:35 Halbzeitführung in die Pause. Betrachtet man die bisherigen Spiele der Youngstars musste man sogar von einem noch stärkeren Auftreten in der zweiten Hälfte ausgehen – konnte das Team von Grothe sich meist noch einmal nach dem Seitenwechsel steigern. Doch RSV/IBBA besann sich seit Monaten wieder langsam aber sicher auf die eigenen Stärken und verteidigte auf höchstem Niveau. Erzielten die Hagener im ersten Durchgang starke 49 Punkte waren es im zweiten Abschnitt nur noch 31. Die Hausherren liefen zudem in der Offense heiß und erzielten nun ihrerseits 45 Punkte in einer Halbzeit. Mit einem „Dreier vom Parkplatz“ in der Schlusssekunde sicherte 98ger Shooting Guard Ferdinand Zylka das viel umjubelte 80:80. Der Rest war Feiern bei der Heimmannschaft und Fassungslosigkeit bei den Gästen.
„Wir Coaches sind heute unheimlich stolz auf die Jungs, die sich nach anfänglichen Problemen zu steigern wussten und immer an sich glaubten. Hagen spielt einen wirklich schönen Basketball und wissen ihre Stärken einzusetzen. Nochmal – und besonders daheim – werden sie sich nicht so die Butter vom Brot nehmen lassen aber das ist alles Zukunftsmusik. Wir fahren jetzt nach Hagen und wollen uns dort teuer verkaufen. Wir haben auch noch Luft nach oben und wollen genau das im Rückspiel beweisen. Durch dieses Zwischenergebnis ist alles auf null gesetzt und es gibt am kommenden Sonntag ein echtes Endspiel ohne Rechenspielchen“ so JBBL Headcoach Kai Buchmann.