Wurfstarke Thüringer beenden RSV-Saison im Achtelfinale
Für die Zweitligabasketballer des RSV Eintracht Teltow / Kleinmachnow / Stahnsdorf ist die Saison wie im Vorjahr bereits im Playoff-Achtelfinale frühzeitig beendet. Vor der Kulisse von 520 Zuschauern, darunter ca. 70 lautstarke Gästefans, unterlag die Mannschaft von Trainer Vladimir Pastushenko dem Südstaffelmeister BiG Oettinger Rockets Gotha mit 72:88 (32:52). Die Thüringer treffen im Viertelfinale auf die SuM Baskets Braunschweig, während die Brandenburger nun die Geschehnisse der Saison aufarbeiten können.
Angesichts der knappen 69:75 Niederlage im Hinspiel startete der RSV Eintracht hoch motiviert und mit dem Glaube dem Ligafavoriten ein Bein stellen zu können. Dennoch misslang, ähnlich wie in der Vorwoche, die Anfangsphase. Trotz guter Verteidigung warf Leo Niebuhr über die ausgestreckten Arme des 2,11m großen Oliver Mackeldanz einen erfolgreichen Dreipunktewurf und brachte die Gäste in der 4.Minute erstmals etwas deutlicher mit 12:4 in Front. Gleichzeitig war dies ein Vorgeschmack, was dem RSV im weiteren Verlauf des Spiels noch drohen sollte. Obwohl die Pastushenko-Schützlinge aufopferungsvoll kämpften und über weite Strecken aggressiv verteidigten, verwandelten die starken Schützen der Thüringer trotzdem mit erstaunlicher Sicherheit Mittel- und Weitdistanzwürfe. „Wir haben insgesamt sieben starke Werfer im Team. Unser Spiel ist darauf ausgerichtet. Letzte Woche hatten wir große Probleme aus der Distanz. Auch diesmal war der Gegner taktisch gut eingestellt und hat es uns schwer gemacht. Dennoch war der Druck diesmal nicht so groß wie zum Auftakt.“, erklärte Gästetrainer Marko Simic nach dem Spiel auf der Pressekonferenz. Insgesamt sechs Dreipunktewürfe bei nur elf Wurfversuchen jenseits der 6,75m-Linie legten den Grundstein für die 52:32 Halbzeitführung. „Wir haben eigentlich gar nicht schlecht verteidigt. Man hat hier die individuelle Klasse von Gotha gesehen.“, musste auch Vladimir Pastushenko anerkennen. Zudem traf die Brandenburger in der 15.Minute ein weiterer Schicksalsschlag, denn Akeem Bennett knickte nach einer Verteidigungsaktion um und konnte nicht mehr weiterspielen.
Doch trotz des scheinbar aussichtslosen Rückstands gab sich die Eintracht nach dem Seitenwechsel zu keinem Zeitpunkt auf und forderte den Rockets alles ab. Pastushenko schickte mit Michael Haucke und Oliver Mackeldanz dabei zeitweise gleich beide Center aufs Spielfeld und stellte die deutlich kleineren Gothaer Gegenspieler damit vor Probleme. Oftmals wussten sich die Gäste nur mit Fouls zu helfen, wobei der RSV aber die Freiwurfchancen nicht effektiv genug nutzen konnte. „Wir haben uns 40 Freiwürfe erarbeitet. Das ist ein sehr guter Wert, aber wir haben auch nur 60% davon verwandelt.“, beschreibt Pastushenko das Dilemma. Foulbedingt verloren die Thüringer dann bereits im dritten Viertel Leo Niebuhr und Albert Kuppe, so dass mit Torvoris Baker nur noch ein Spieler mit über 2m Körpergröße verblieb. Doch gegen die nun weit absinkende Zonenverteidigung vermochte es der Gastgeber nicht die teils offenen Würfe zu treffen. Vor allem Keoni Watson erwischte einen rabenschwarzen Tag und traf keinen einzigen seiner sieben Versuche aus der Distanz. Bis auf 52:64 kam man Ende des dritten Viertels noch einmal heran, aber Gotha stellte die alten Kräfteverhältnisse eingangs des Schlussviertels durch einen 7:0 Lauf zum 52:71 in der 32.Minute umgehend wieder her, so dass die endgültige Entscheidung gefallen war. „Gegen ein solch starkes Team wie Gotha kann man nur gewinnen, wenn fast alles passt. Den Ausfall des Topscorers konnten wir daher heute nicht kompensieren.“, analysierte Pastushenko. Am Ende markierte die Wurfquote auch den markanten Unterschied zwischen beiden Teams. Während der RSV unter 40% aus dem Feld blieb und nur 2 von 12 Dreiern traf, zeigte sich Gotha durchweg wurfstark mit über 50% Feldwurfquote und 11 erfolgreichen Dreipunktewürfen bei 26 Versuchen. Kevin Schaffartzik war gegen sein altes Team dabei für vier Dreier zuständig. Seine 14 Zähler wurden teamintern nur noch vom sehr präsenten Marcus Monk (17 Punkte) übertroffen. Topscorer war mit Yannick Evans (21) aber ein RSV-Spieler. Trotz der hohen Niederlage sprechen die weiteren Statistiken ansonsten keine deutliche Sprache; überwiegend war der RSV sogar besser. „Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Das, was wir kämpferisch hätten wettmachen können, haben wir getan. Wir waren wieder beim Rebound überlegen, hatten weniger Ballverluste und gleich viele Ballgewinne. Am Ende hatten wir sogar insgesamt sechs Ballbesitze mehr, aber der Gegner war einfach deutlich wurfstärker als wir.“, ergänzte Pastushenko.
RSV: Evans 21, Schoeps 12, Mackeldanz 10, Watson 10, Haucke 9, Williams 8, Jorch 2, Bennett, Modersitzki, Neubauer