Dezimierter RSV unterliegt den Artland Dragons
Die Vorzeichen zum letzten Heimspiel des Jahres am ersten Advent standen für die Korbjäger des RSV Eintracht Teltow / Kleinmachnow / Stahnsdorf überhaupt nicht gut. Mit Joey Ney (Bindehautentzündung) und Jeff Harper (Syndesmosebandanriss) standen verletzungsbedingt gleich zwei etatmäßige Starter nicht zur Verfügung. Zudem war der Gegner in der Kleinmachnower BBIS-Schule nicht irgendwer, sondern mit den Artland Dragons der namhafteste Club der 2.Basketball-Bundesliga ProB. Und als der US-Amerikaner Javarez Willis mit seinem bereits dritten Dreipunktewurf in der 13.Minute zum 30:17 einnetzte, sah es noch viel schlechter aus für die Brandenburger gegen den hohen Favoriten.
Die Quakenbrücker ihrerseits waren nicht nur in Bestbesetzung, sondern auch mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch angereist. „Nach zuletzt vier Niederlagen standen wir ziemlich unter Druck heute unbedingt zu gewinnen.“, erklärte Dragons-Coach Dragan Dojcin auf der abschließenden Pressekonferenz. Dojcin, einstiger Profispieler von Alba Berlin, war insgesamt zufrieden mit dem Auftreten seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit, die mit einer 39:30 Führung in die Kabine ging: „Wir haben als Team zusammengespielt und den Ball bewegt.“. Umgekehrt kritisierte RSV-Trainer Jan Sauerbrey bei seiner Mannschaft vor allem die Unkonzentriertheiten. „In der ersten Halbzeit leisten wir uns 12 Ballverluste, das ist zuviel.“ Nach dem Seitenwechsel leiteten die starken Kenneth Cooper und Erik Müller mit sechs schnellen Punkten eine kleine Wende ein. Punkt für Punkt kämpfte sich der RSV heran und David Herwig konnte mit zwei Freiwürfen in der 27.Minute zum 42:42 wieder ausgleichen. Den Zuschauern bot sich nun eine äußerst intensiv und kampfbetonte Partie. Zwar hielten die Artland Dragons in der Folgezeit zumeist einen kleinen Vorsprung, jedoch blieb der RSV stets in Schlagdistanz. Colin Craven gelang per Korbleger eine Minute vor Ende erneut der Ausgleich (56:56), jedoch antwortete auf der Gegenseite Jugendnationalspieler Isaiah Hartenstein mit vier Punkten in Serie. Da anschließend auch der taktisch gefoulte Jacob Mampuya an der Freiwurflinie nervenstark blieb, musste sich der RSV mit 58:62 geschlagen geben. Durch die vierte Heimniederlage rutschten die Brandenburger mit einer Gesamtbilanz von jetzt 4-6 auf den zehnten Platz zurück. Auffallend war die über das gesamte Spiel gesehen erneut schwache Freiwurfquote von nur 57% (17 von 30). Dies sah auch Jan Sauerbrey als Kritikpunkt: “Mit der Freiwurfquote kann man nicht zufrieden sein. Wir kommen 30 Mal an die Linie. Das ist gut, aber wir müssen auch treffen. Nach dem frühen Rückstand war ein Kraftakt nötig, um wieder heran zu kommen. Diese Kraft hat uns nach hinten raus dann gefehlt.“ Auf der anderen Seite resümierte Dragan Dojcin: „In der zweiten Hälfte haben wir in der Offensive nicht mehr den Ball bewegt und am Ende nur über die gute Defense gewonnen.“
Für den RSV beginnt nun die vermeintlich schwerste Phase der Saison. „Wir haben noch drei Auswärtsspiele bis Weihnachten durchweg gegen nicht nur Playoffanwärter, sondern echte Playoffteams.“, blickt RSV-Coach Jan Sauerbrey schon ein wenig voraus auf die kommenden Aufgaben die da heißen Wolfenbüttel, Bochum und Rostock.
RSV: Cooper 20, Müller 13, Craven 8, Herwig 7, Hasenkampf 5, Kamke 3, Schoeps 2, Paul, Schumann, Teucher, Decker –
Komplette Statistik: http://live.zweite-basketball-bundesliga.de/g/101828#boxscore
Foto: Wolfgang Tobehn (tobehn@web.de)