Zu einer für einen Sonntag fast „unchristlichen“ Zeit trafen sich Spieler und Trainer um 6.45 Uhr zur letzten Auswärtsfahrt des Jahres. Beinahe hätte man hier ein Problem gehabt, weil die Absprachen bereits im Sommer geführt wurden und anschließend die TSG Westerstede den Termin im Rahmen des Erlaubten noch einmal geändert hatte. So standen alle Doppellizenzspieler zur Verfügung.
Nicht so beim RSV. Unter der Woche hatte sich Topscorer Karolis Babkauskas am Knie verletzt. Nach anfänglichem Verdacht auf Kreuzbandriss konnte er jedoch von den Ärzten beruhigt werden und bereits gegen Ende der Woche leichtes Wurftraining aufnehmen. Jedoch war ein Einsatz am Sonntag unmöglich. Auch Rookie Maxim Stenyushin konnte verletzungsbedingt nicht mitfahren. Außerdem war Starting Pointguard Thabo Paul stark erkältet und sollte nur als „Reserve“ mitfahren, in der Hoffnung, dass sein Einsatz nicht notwendig sein würde.
So waren also die Vorzeichen alles andere als gut, aber das musste ja nichts heißen. Das Team wusste um seine schwere Aufgabe und war vom Trainer genau darauf vorbereitet worden. Pünktlich traf man in Westerstede ein und ging motiviert ins Spiel. Wie erwartet hatte man die Doppellizenzler aufgestellt. Allerdings wurde Piet Niehus auf Grund von Verletzungsproblemen nicht eingesetzt. Das Spiel begann beherzt auf beiden Seiten – ein Geben und Nehmen, kein Team konnte sich mehr als 4 Punkte im ersten Viertel absetzen. Auch zu Beginn des 2. Viertels blieb es ausgeglichen. Bei Matthew Dogan wollten die Dreier nicht so fallen wie in der Woche zuvor, aber dafür traf Cliff Goncalo 3 Dreier in diesem Viertel. Und so gelang es dem RSV, sich zur Halbzeit mit 8 Punkten in Führung zu bringen. Leider waren drei Spieler zu diesem Zeitpunkt schon stark foulbelastet, so dass Coach Toroman doch auf Thabo Paul zurückgreifen musste. Nach einem ausgeglichenen 3. Viertel mit einer 11-Punkte-Führung zum Auftakt des letzten Abschnitts wurde es nun doch noch einmal spannend. Langsam aber stetig kämpften sich die Westersteder Korb um Korb heran und der RSV musste der relativ kleinen Rotation Tribut zollen und kleine Fehler schlichen sich ein. So konnte sich der Gegner bis auf 5 und zwischenzeitlich 4 Punkte heranbringen. Schlussendlich konnte das RSV Team jedoch die Führung bis zum Schlusspfiff halten und fuhr mit einem verdienten 76:68 Sieg im Gepäck nach Hause.
So äußerte sich dann auch Coach Toroman: „ Es war das erwartet schwere und enge Spiel, insbesondere wegen der langen Anreise und der kleinen Rotation. Daher bin ich wirklich sehr zufrieden, dass es uns trotzdem gelungen ist, das Spiel 40 Minuten lang zu kontrollieren. Die Spieler haben sich während des gesamten Spiels an unseren Plan gehalten und sie haben einmal mehr ihre Qualitäten gezeigt, wenn es darum geht, fokussiert zu bleiben, um das Spiel dann auch erfolgreich zu beenden.“
Diese Anerkennung und dieser Auswärtssieg sollte den Spielern Kraft und Zuversicht für das kommende Heimspiel am 8.12. gegen den Verfolger Göttingen geben.
RSV: Dogan (24), Fülle (17), Pölking (14 / 9 Rebounds), Stölzel (10), Goncalo (9), Paul (2), Hildebrandt, Bothe, Spires