Abstiegsfrage nun nicht mehr in eigener Hand
Für die Basketballer des RSV Eintracht Teltow / Kleinmachnow / Stahnsdorf wird es in der 2.Bundesliga Pro B in Sachen Klassenerhalt nun richtig eng. Nach der 72:79 (37:43) Heimniederlage gegen die BG Dorsten rutschte das Team von Trainer Kai Buchmann hinter den direkten Konkurrenten aus dem Münsterland zurück, der mit zehn Punkten nun vor der Eintracht (acht Zähler) in der Relegationsrunde rangiert. Gleichzeitig konnte auch der BSV Wulfen durch einen 86:84 Auswärtserfolg bei den bereits gesicherten UBC Hannover Tigers punktemäßig zum RSV aufschließen.
Damit ergeben sich vor den beiden noch ausstehenden Spieltagen mit den Partien RSV – Hannover, Wulfen – Dorsten, RSV – Wulfen und Hannover – Dorsten diverse noch mögliche Konstellationen, um die beiden Absteiger in die Regionalliga zu ermitteln. Fakt ist, dass lediglich Dorsten und Wulfen ihr eigenes Schicksal noch selbst in der Hand haben und durch zwei Siege den direkten Klassenerhalt klarmachen können. Diese Möglichkeit haben die Brandenburger nicht mehr, denn sie müssen nun auf mindestens einen Ausrutscher der Dorstener hoffen, um dann am letzten Spieltag ein mögliches Endspiel gegen den BSV Wulfen in eigener Halle zu haben. Für die Eintracht sprechen hierbei die gewonnen direkten Duelle gegen Dorsten sowie der ebenso noch mögliche Dreiervergleich bei Punktgleichheit zwischen Wulfen, Dorsten und dem RSV. Ebenso könnte durch einen Sieg gegen Wulfen auch dieses direkte Duell noch entschieden werden, so dass die Chancen für den Klassenerhalt zwar gesunken, aber weiterhin noch vorhanden sind. „Es sind nur noch zwei Spiele. Natürlich war die Niederlage heute sehr bitter, aber wir werden jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern alles daran setzen nun Hannover und Wulfen zu schlagen.“, äußerte Coach Kai Buchmann auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. „Heute hat uns in entscheidenden Situationen einfach die nötige Abgeklärtheit und Qualität im Spiel gefehlt. Von daher geht der Sieg für Dorsten absolut in Ordnung. Wir haben zwar diesmal die Innenspieler besser kontrolliert als am Ostermontag, dafür haben wir acht Dreipunktewürfe von den Außenspielern kassiert.“, ergänzt der RSV-Trainer. Besonders erstaunlich ist dabei, dass der ansonsten beste Dorstener Distanzschütze Nderim Pelaj keinen seiner fünf Dreipunkteversuche versenkte, seine Mannschaftskameraden dafür aber eiskalt acht der weiteren fünfzehn Distanzwürfe. „Für uns war es heute natürlich ein ganz wichtiger Sieg in Richtung Klassenerhalt. Wir haben mit einem Mentaltrainer gearbeitet und unsere Wurfquote hat sich seitdem deutlich verbessert. Zudem hatten wir in den entscheidenden Situationen immer die passende Antwort. Dennoch ist es trotzdem schwer gerade gegen einen Verein zu gewinnen, für den man früher selbst gearbeitet hat und wo natürlich trotzdem auch noch ein bisschen das Herz dran hängt. Aber einer muss halt gewinnen. Wir haben uns beide durch eine schwache reguläre Saison in diese missliche Situation gebracht.“, erklärte der erleichterte Dorstener Trainer Torsten Schierenbeck.
Zuvor hatte die Saisonrekordkulisse von 690 Zuschauern eine von Beginn an kampfbetont geführte Partie gesehen, wo der RSV Anfang des zweiten Viertels durch Topscorer Trevon Malone (insgesamt 18 Punkte) auf 24:17 davon ziehen konnte. Doch dann riss der Faden fast komplett und Dorsten drehte durch einen 26:13 Lauf bis zur Halbzeit den Spieß auf 43:37 um. Von diesem Rückschlag konnte sich der Gastgeber nach dem Seitenwechsel nie richtig erholen. Es fehlte die spielerische Klasse der Anfangsphase, so dass hauptsächlich die Komponente Kampf blieb. Diese reichte zwar aus, um in Schlagdistanz zu bleiben und in der 29.Minute sogar noch einmal mit 59:58 in Front zu gehen. Doch für eine endgültige Wende im Spiel fehlte stets ein Quäntchen. „In entscheidenden Situationen haben wir zu viele kleine Fehler gemacht. Diese macht kein Spieler mit Absicht, aber das war letztlich spielentscheidend. Ein Extradank gilt heute den Zuschauern, denn die Unterstützung heute war großartig.“, gibt Trainer Buchmann zu Protokoll und wünscht sich zugleich: „Hoffentlich kommen nächste Woche gegen Hannover wieder genauso viele Zuschauer. Die Situation ist ernst, aber nicht aussichtslos und wir werden kämpfen bis zuletzt.“
RSV: Malone 18, Wheadon 15, Haucke 14, Neubauer 12, Jorch 4, Modersitzki 4, Schumann 3, Grauel 2, Greene –