RSV Eintracht muss um Ligaverbleib bangen
Im Basketball gibt es bekanntlich keine Unentschieden, auch wenn der RSV Eintracht Teltow / Kleinmachnow / Stahnsdorf vermutlich sehr gern eine Punkteteilung nach gespielten 40 effektiven Minuten und dem vorläufigen Ergebnis von 79:79 beim Gastspiel bei der BG Dorsten genommen hätte.
Doch so musste das Team von Trainer Kai Buchmann ohne die bereits foulbedingt ausgeschiedenen Starter Niko Schumann und Michael Haucke in die fünfminütige Verlängerung. In diese hatte sich die Eintracht durch einen erfolgreichen Korbleger von Blair Wheadon sieben Sekunden vor Ende sowie die anschließende Verteidigung gegen den Wurf von Nino Janoschek gebracht. Die vermeintliche Schlüsselszene hatte es allerdings gut dreißig Sekunden zuvor gegeben, als Center Michael Haucke trotz guter Verteidigungsposition bei einer 77:76 Führung in der Defense gegen Blake Poole sein fünftes Foul kassiert hatte und der Amerikaner auch noch beide Freiwürfe verwandelte. Ohne den 2,10m Hünen Haucke, der Poole zuvor vergleichsweise gut unter Kontrolle hatte und das Reboundduell gegen den ansonsten besten Rebounder der Liga gewonnen hatte, war es für die Brandenburger in der Verlängerung nun besonders schwer die Bretter zu kontrollieren. Dennoch stemmte sich der RSV, der von 20 mitgereisten Fans lautstark unterstützt wurde, aufopferungsvoll gegen die drohende Niederlage. Ein Dreipunktewurf von Tobias Grauel fünfzig Sekunden vor dem Ende verkürzte den Rückstand noch einmal auf 90:92, doch die Gastgeber, die zuvor einige Schwächen von der Freiwurflinie gezeigt hatten, verwandelten in Form von Christopher Jones nun die entscheidenden Freiwürfe nach taktischem Foul und brachten den 98:92 Sieg über die Runden. Durch den gleichzeitigen 79:76 Erfolg des BSV Wulfen über die bereits gesicherten UBC Tigers Hannover ist die Abstiegsfrage nun wieder komplett offen. Der RSV Eintracht liegt mit seinen acht Punkten nur durch das gewonnene direkte Duell noch vor der punktgleichen BG Dorsten. Wulfen dahinter ist mit sechs Zählern nun nicht mehr nur in Lauerstellung, sondern kann sogar wieder aus eigener Kraft den Nichtabstieg noch bewältigen.
„Ohne Frage, für uns war das heute eine ganz bittere Niederlage. Wir waren nah dran, haben aber in entscheidenden Phasen nicht den berühmten Sack zu machen können.“, analysiert RSV-Coach Kai Buchmann und meint damit vor allem die Geschehnisse Ende des dritten und Anfang des vierten Viertels, als die Brandenburger durch einen viertelübergreifenden 0:18 Lauf ihre 59:52 herschenkten. „Wir haben Moral gezeigt und uns danach bravourös zurückgekämpft, ähnlich wie auch schon zu Beginn des Spiels, als wir schon mit 24:38 zurück lagen. Aber solch lange Schwächephasen dürfen wir uns trotzdem nicht erlauben. Wir haben nun unter der Woche fünf Tage Zeit alle Fehler aufzuarbeiten und es am Sonnabend besser zu machen.“, ergänzt der Trainer und blickt bereits auf das Rückspiel am Sonnabend um 19:00 Uhr in eigener Halle voraus.
RSV: Wheadon 23, Haucke 22, Evans 20, Modersitzki 11, Malone 10, Grauel 5, Schumann 1, Greene, Neubauer