Gastspiel in Bernau / Niko Schumann geht nach Potsdam
Am Sonnabend steht bereits das letzte Spiel der Hinrunde in der 2. Basketball-Bundesliga ProB auf dem Programm. Dabei hat es die Ansetzung so gewollt, dass es zum Lokalderby gegen den SSV LOK BERNAU kommt. Um 19 Uhr ist der Tip-Off in der Bernauer Erich-Wünsch-Halle, die natürlich nicht nur aus den Vorjahren, sondern auch aus der Saisonvorbereitung bekanntes Terrain ist. Eine Woche vor Saisonstart war der RSV zur offiziellen Saisoneröffnung der Barnimer zu Gast und präsentierte sich bei der knappen 70:65 Niederlage lange Zeit sehr gut. Erst in der Schlussphase drehten die Gastgeber angeführt vom US-Boy Dexter Werner die Partie noch zu ihren Gunsten.
Auch in der Hinrunde ist Werner der Garant für die bisherige 7-3 Bilanz des Tabellendritten, denn mit 17,6 Punkten (bei 63% Wurfquote) und 7,8 Rebounds pro Spiel ist er unglaublich effektiv, da er diese Werte in nur rund 25 Minuten Spielzeit erzielt. Umgerechnet pro Einsatzzeit ist er damit ligaweit mit deutlichem Abstand der effektivste Spieler. Lok-Trainer René Schilling hat jedoch noch sehr viele andere Hochkaräter im Kader, auf die er die Minuten verteilen kann. Da ist zum einen der langjährige BBL-Profi Robert Kulawick, der auf 10,7 Punkte pro Spiel kommt. Ebenso zweistellig punktet der routinierte Center Jonas Böhm (11,3 PpS). Ein Großteil der Spielanteile fallen aber zum andern auch auf die Nachwuchsspieler aus der Kooperation mit Alba Berlin, die per Doppellizenz sowohl in der BBL als auch in der ProB eingesetzt werden können. Bennet Hundt mit 13,3 PpS und Ex-RSV-Spieler Ferdinand Zylka (10,8 PpS) stechen dahingehend heraus. Da Alba spielfrei hat, werden den Bernauern voraussichtlich alle Doppelizenzler zur Verfügung stehen.
Die Personalsituation beim RSV ist indes weiterhin nicht ideal. „Zu 90% werden wir auch in Bernau mit dem gleichen Kader auflaufen wie zuletzt.“, gab Coach Denis Toroman im Vorfeld bekannt. Colin Craven, Daniel Kirchner und Yannick Hildebrandt hatten verletzungsbedingt einige Spiele aussetzen müssen. Insgesamt weiß der Trainer daher um die Schwierigkeit der nächsten Aufgabe, die er wie folgt einschätzt: „ Wir spielen gegen eine der besten Mannschaften der Liga, die einen sehr tiefen und talentierten Kader besitzt. Wir sind dort erneut in der Außenseiterrolle. Uns wird ein Team erwarten, welches besonders vor eigenem Publikum die gesamte Spielzeit sehr physisch und aggressiv zu Werke geht. Unsere wichtigste Aufgabe wird es daher sein, diese Tugenden anzunehmen und ebenso dagegenzuhalten. Wenn uns das gelingt, dann können wir das Spiel hoffentlich lange ausgeglichen gestalten und uns anders als zuletzt gegen Rostock vielleicht auch dafür belohnen.“
Unterdessen hat sich auch die Hoffnung auf eine Rückkehr von Aufbauspieler Niko Schumann zerschlagen. Der langjährige Kapitän hatte aufgrund seiner Masterarbeit die Saisonvorbereitung nicht mitmachen können und wird nun auch künftig berufsbedingt kürzer treten müssen. Zusammen mit den Ex-RSV-Spielern Erik Müller und David Herwig wird er daher beim USV Potsdam in der 2.Regionalliga auflaufen. „Mir ist es leider nicht mehr möglich, die Intensität auf ProB-Niveau vom Trainingspensum und der zeitintensiven Auswärtsfahrten mit dem Beruf in Einklang zu bringen. Um trotzdem nicht komplett rauszukommen, wollte ich daher noch mit meinen langjährigen Freunden wie David, Erik, Lukas in Potsdam spielen.“, erklärt Schumann diesen Schritt. „Wir bedauern, aber verstehen seine Entscheidung. Wir bedanken uns ausdrücklich bei Niko für seine Errungenschaften um unseren Verein und wünschen ihm alles Gute für seine Zukunft. Die Tür ist ja auch nicht komplett zu, vielleicht gibt es ja auch eine Rückkehr.“, sagt Andreas Zahn, Vorstandsmitglied für Leistungssport, zu diesem Schritt.