Kurz vor 18:00 Uhr war es in der Kleinmachnower BBIS-Sporthalle auf dem Seeberg abgesehen von 50 mitgereisten Bernauer Fans im Kreise der insgesamt 435 Zuschauern erstaunlich ruhig. Die Gäste aus dem Barnim stimmten teilweise sogar schon den Abgesang auf die Heimmannschaft an. Das sportliche Geschehen bis zum diesem Zeitpunkt gab aber auch viele Gründe dazu, denn Felix Schekauski hatte seinen SSV Lok Bernau mit seinem zweiten Dreipunktewurf in der 13. Spielminute soeben mit 34:17 in Führung geworfen. Sein Mannschaftskamerad Sebastian Trzcionka hatte zuvor auch schon zwei Distanzwürfe versenkt und damit ebenso maßgeblichen Anteil an der frühen Bernauer Dominanz gehabt.
„Wir haben anfangs große defensive Probleme gehabt und der Gegner hat hochprozentig, teils auch aus schwierigen Positionen, getroffen.“, gestand Vladimir Pastushenko, Trainer des RSV Eintracht Teltow / Kleinmachnow / Stahnsdorf nach dem Spiel auf der Pressekonferenz. „Wir sind sehr gut gestartet, konnten aber die hohe Trefferquote nicht aufrecht erhalten.“, erklärte auf der anderen Seite Axel Rüber, Coach der Barnimer. Doch es lag nicht allein am fortan fehlenden Wurfglück, sondern auch an der erhöhten Intensität in der RSV-Verteidigung. Pastushenko ließ dabei viele Varianten spielen und wechselte vielfach zwischen Ganzfeld-, Halbfeld-, sowie Zonen- und direkter Mannverteidigung. Dies zeigte dann ab der 14.Minute auch endlich die erhoffte Wirkung. Angeführt von einem nun stark aufspielendem Kellen Williams kämpfte sich die Eintracht Punkt für Punkt heran. Williams war es auch, der den 23:5 Lauf des RSV mit zwei erfolgreichen Freiwürfen 15 Sekunden vor dem Ende der ersten Halbzeit zur 40:39 Führung beenden konnte. Martinis Woody sorgte per Korbleger mit dem Halbzeitsignal aber noch für eine erneute Gästeführung.
Nach dem Seitenwechsel war es erneut Woody, am Ende mit 23 Punkten bester Bernauer Werfer, der die Lok in der Erfolgsspur hielt. Doch inzwischen war er zu sehr auf sich allein gestellt und der RSV Eintracht nutzte diese Bernauer Schwäche mit fortlaufender Spielzeit immer besser aus. Als Robin Jorch trotz Foul in der 28.Minute nicht zu stoppen war, vollendete er sein Dreipunktespiel zur 58:52 Führung. Eine Differenz, welche bis zur 32.Minute (64:58) noch Bestand haben sollte, ehe das Heimteam endgültig den Sack zu machte. Vor allem in Korbnähe dominierte der RSV nun immer mehr, sammelte viele Rebounds und spielte zugleich sehr ballsicher. „Wir haben heute nur sieben Ballverluste gemacht.
Das Team findet langsam auch spielerisch zueinander.“, freute sich Pastushenko. Am Ende 41:29 Rebounds und 7:17 Ballverluste sprechen eine deutliche Sprache für die Eintracht, die ein fulminantes letztes Viertel hinlegte und den Vorsprung noch bis zum 92:71 (40:41) Endstand ausbaute. „Die jungen Spieler waren heute bereit den nächsten Schritt zu gehen.“, freute sich Pastushenko, der damit vor allem Robin Jorch und Tobias Lange gemeint haben dürfte, die in 21 bzw. 15 Minuten Spielzeit jeweils sehr effektiv und defensiv stark agierten.
Am Dienstag wartet schon Dorsten
Nun heißt es schnell regenerieren, denn bereits am Dienstag um 19:30 Uhr steht das nächste Heimspiel auf dem Programm. Gegner ist dann die BG Dorsten, die ebenso wie der RSV Eintracht mit zwei Niederlagen im Mittelfeld der Tabelle rangiert. Dabei wird es ein Wiedersehen mit Torsten Schierenbeck geben. Der Vorgänger von Vladimir Pastushenko ist seit dem Sommer neuer Coach des Aufsteigers aus der starken Regionalliga West. Die Westdeutschen haben ihren Kader zudem noch kurzfristig mit dem zweitligaerfahrenen Tom Lipke verstärkt.
RSV: Williams 26, Evans 21, Schoeps 12, Butler 11, Lange 6, Mackeldanz 6, Jorch 5, Modersitzki 5, Boekstegers, Höbold, Schulz
Bernau: Woody 23, Trczionka 15, Hilliard 14, Schekauski 8, Bogdanov 5, Heide 4, Klein 2, Dathe, Pankonin, Lotze -, Rathke –