Beim Stand von 64:60 gingen beide Teams in das entscheidende Viertel. Und hier erwartete unsere Jungs eine böse Überraschung. Die Dragons schienen nach langer Zeit die Zone zu entschlüsseln und kamen häufig zu einfachen Punkten, während sich die AB Baskets jeden Zähler hart erkämpfen mussten. Nach vier Minuten hatte der Gastgeber seinen Vorsprung auf 13 Punkte ausgebaut, unsere Jungs kämpften sich in den folgenden Minuten noch mal auf -9 heran und erhöhten den Druck. David Röll (24) riss dann die Rolle des Hauptakteurs an sich und traf in der heißen Phase mit guter Quote – in der Zone oder von der Freiwurflinie. Die AB Baskets gingen in den letzten Minuten nochmal All-in, aber zogen die falschen Karten und mussten am Ende eine unerwartet deutliche Klatsche hinnehmen.
AB Baskets – Rückfahrt ohne Punkte!
Im Nachholspiel des 11. Spieltags mussten sich die AB Baskets in Quakenbrück am Ende deutlich mit 94:71 geschlagen geben. Die Playoffs-Frage ist dadurch noch nicht geklärt: Es fehlt noch ein Sieg, um den Playoffs-Einzug und den Klassenerhalt feiern zu können. Die nächste Chance bietet sich am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen Jena.
Wer allerdings nur dem Ergebnis vertraut, der wird schwer enttäuscht. Der Spielverlauf war bis zum Anfang des entscheidenden Viertels sehr unterhaltsam und spannend und nur wenige Optimisten unter der Dragons-Fans konnten erahnen, dass am Ende die Hausherren einen so deutlichen Sieg einfahren würden.
Beide Teams gaben sich von Anfang an angriffslustig und punkteten regelmäßig: Unsere Jungs leisteten sich immer wieder kleine Fehler in der Defensive, die vom Gegner eiskalt ausgenutzt wurden. Aber wenigstens konnte durch schnelle Ballbewegung und gute Cut’s in der anderen Spielfeldhälfte Einiges wieder gut gemacht werden. (25:19/10.).
Nach der ersten Viertelpause änderte sich lange nicht viel am Drehbuch: Defensiv blieben unsere Jungs immer noch zu löchrig, sodass gerade am Brett die Artländer zu einfach abschließen konnten. Abhilfe verschaffte nach 15 Minuten dann die Umstellung auf Zonenverteidigung (zu dem Zeitpunkt hatten die Berliner aber schon 43 Punkte zugelassen): Das neue System streute reichlich Sand ins Getriebe der Dragons und verhalf unseren Jungs, ihren Rhythmus in der Offensive zu finden. Die Schlussphase gehörte ganz den Berlinern, die sich mit dem Buzzer Beater von Leo Hampl auf drei Punkte herankämpften (49:46).
Im dritten Viertel erwischten die AB Baskets einen schlechten Start: Die Dragons trafen mehrmals von Downtown – oder sorgten konstant dafür, dass PG David Röll seinen Weg zum Korb findet. Der schlechte Start erwies sich dennoch schnell als Täuschung, denn die Defensive verbesserte sich viel schneller als in der ersten Halbzeit, auch diesmal dank der Umstellung auf Zonenverteidigung. Trotz der guten Voraussetzung (nur 15 zugelassene Punkte), verpasste man den Führungswechsel und am Ende verlor man sogar den Abschnitt (15:14), weil die Treffer aus der Distanz Mangelware blieben (am Ende nur 2/18).
„Glückwunsch an die Dragons zu dem verdienten Sieg!“, lässt Headcoach Arvid Thamm gleich nach der Schlusssirene ausrichten. „Wir wussten, dass die Dragons sehr heimstark sind und zuhause hochprozentig treffen können. Besonders in der ersten Halbzeit waren wir Defensiv oft einen Schritt zu spät und haben Ihnen die Würfe gegeben, die sie haben wollten. Die zweite Halbzeit war dann defensiv deutlich besser, aber offensive zu wenig. Die Quoten auf beiden Seiten sagen eigentlich alles aus: Wir hatten zwar fünf Abschlüsse mehr, aber treffen nur zwei Dreipunktewürfe und 15 von 25 Freiwürfen. Die Dragons haben uns mit ihrer 72% Zweier- und 93% Freiwurfquote unheimlich weh getan. Wir sind am Ende nochmal aufs Ganze gegangen, aber wurden dann bestraft statt belohnt.“ Der Blick geht jedoch sofort nach vorn: „Die Niederlage tut uns zwar sehr weh, aber muss trotzdem schnell abgehakt werden. Wir haben noch 2 Matchbälle und bereiten uns jetzt akribisch auf Jena am kommenden Sonntag in der BBIS vor.“