RSV bringt Tabellenführer an Rand der Niederlage
Die Korbjäger des RSV Eintracht 1949 durchleben aktuell die schwersten Zeiten seit ihrer zehnjährigen Zugehörigkeit zur 2.Basketball-Bundesliga ProB. Im letzten Auswärtsspiel der regulären Saison und im ersten Spiel ohne den bisherigen Headcoach Thomas Roijakkers musste man einen erneuten Rückschlag verkraften. Wäre die hauchdünne 83:85 (38:40, 74:74) Niederlage im Lokalderby beim SSV LOK Bernau trotz über weite Strecken sehr guter Leistung nicht schon bitter genug, so kommt es durch die gleichzeitigen Siege der direkten Konkurrenten aus Wolfenbüttel und Wedel gleich doppelt bitter. In der Tabelle vergrößerte sich der Abstand vor dem letzten Heimspiel am nächsten Samstag gegen Iserlohn und vor den noch ausstehenden sechs Playdownspielen dadurch auf nun bereits drei Siege.
Der letzte echte Ligadino ist somit nun zwar kurz vor dem Aussterben, allerdings ist er noch nicht tot. Dies zeigte die Eintracht im ersten Spiel von Interimscoach Denis Toroman eindrucksvoll in Bernau, wo die motivierten Gastgeber nicht nur die Tabellenspitze und beste Ausgangsposition für die Playoffs dingfest machen, sondern natürlich auch ihre derzeitige Vormachtstellung auf Landesebene untermauern wollten. Dennoch erwischte der RSV einen 8:0 Traumstart beim Tabellenprimus, der jedoch angeführt vom phasenweise überragend aufspielenden US-Playmaker Pierre Bland (24 Punkte, 8 Assists und 8 Rebounds) schnell wieder aufschloss (11:10, 6. Minute). In der Folge entwickelte sich bis zum Ende des dritten Viertels ein intensives und nahezu ausgeglichenes Spiel, was der 52:52 Zwischenstand in der 29. Minute auch ausdrückt. Danach folgte die beste RSV-Phase, wo man bis zur 32. Minute auf 63:54 enteilen konnte. Bernau zeigte im Anschluss jedoch, warum man nicht ohne Grund als bestes Team der Vorrunde in die Meisterschaftsplayoffs gehen wird, denn das Team von Trainer René Schilling machte diesen Rückstand wieder wett. Nachdem David Herwig per Sprungwurf mit seinen einzigen beiden Punkten knapp zwei Minuten vor dem Ende zum 74:74 Ausgleich eingenetzt hatte, passierte punktetechnisch anschließend jedoch nichts mehr, so dass die Verlängerung entscheiden musste. Hier hatten die Barnimer schlussendlich ein Quäntchen mehr Reserven in Sachen Kraft und Nerven sowie vermutlich auch an Erfahrung in Person von Ex-BBL-Profi Robert Kulawick in petto, der zunächst per Freiwurf zum 85:83 erhöhte und anschließend den letzten Dreipunktewurf von Josh Adeyeye blockte. Adeyeye hatte vorher insgesamt sieben Dreier verwandelt und 26 Punkte erzielt.
Topscorer wurde Aufbauspieler Antoine Myers, der 32 Zähler markierte. Insgesamt gesehen machte sich aber leider wieder die deutlich höhere Foulbelastung (17:27) sowie die damit verbundene schlechtere Freiwurfausbeute (18:30) negativ bemerkbar, zumal man auch nur 44% von der Linie traf, während die Gastgeber hier mit 73% vergleichsweise sicher agierten.
RSV: Myers 32, Adeyeye 26, Craven 9, Smith 8, Schumann 5, Herwig 2, Teucher 1, Jahn, Hildebrandt, Jonah –