Spaß trifft Ernst

 

Breen Weeks und Jens-Fredo Sperling

RSV-Bundesliga-Basketballer gingen mit Kampfsportlehrer vom „FIT 2000“ ungewöhnliche Wege (Foto: Christian Mühl; Motiv: Breen Weeks mit Übungsleiter Jens-Fredo Sperling)

Als der ehemalige Fußball-Bundestrainer Jürgen Klinsmann in der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft 2006 einen Hockey- und einen Footballcoach engagierte, wurde er dafür müde belächelt. Doch die Verknüpfung von Trainingsmethoden aus anderen Sportarten mit denen des modernen Fußballs gaben „Klinsi“ recht. Die Nationalelf war auf einem Leistungsstand wie nie zuvor.
Acht Jahre später schaut auch ein zufriedener RSV-Trainer Peter Günschel seinen Jungs bei einer Trainingsstunde der besonderen Art zu. Alle Spieler waren fit und mit Spaß bei der Sache. Auf dem Trainingsplan stand Karate. 45 Minuten dauerte die Einheit, die vom Karateka Jens-Fredo Sperling, Träger des 6. Dan (Rang im Karate-Sport), in der Sporthalle des Stahnsdorfer Gymnasiums durchgeführt wurde. „In der kurzen Zeit ist natürlich nur ein kleiner Exkurs möglich. Da Karate eine unwahrscheinlich komplexe Sportart ist, eignet es sich aber dazu, die Beweglichkeit, Schnelligkeit und Ausdauer zu erweitern“, so Sperling nach dem Training mit den Basketballern.
Immer wieder wurde Niko Schumann während des Trainings zur Demonstration auserwählt. Während der Aufbauspieler mit Lachen zu Boden ging, staunten seine Mannschaftskameraden nicht schlecht über die Kraft des 1,70 Meter großen Sperling, der künftig die Spiele des RSV Eintracht besuchen möchte, sofern es ihm die Zeit erlaubt.
„Das ist eine ganz andere Herangehensweise von Peter, der viele koordinative Sachen mit einbaut, auch von Sportarten, die mit dem Basketball eher wenig zu tun haben. Es bringt auf alle Fälle Härte mit ins Training und ins Spiel, die wir in vergangenen Jahre noch nicht in diesem Maß hatten“, resümierte Aufbauspieler Niko Schumann das Erlebte. „Wir haben im Basketball gewisse Anforderungen, die dem Kampfsport sehr ähnlich sind. Da ist zum Einen die Auseinandersetzung mit einem Gegner und zum Anderen ist Basketball eine sehr physisch gewordene Sportart. Die Jungs darauf vorzubereiten, ist uns sehr wichtig. Sie sind mit sehr viel Spaß dabei, es ist gleichzeitig auch ein ernstes Workout für sie“, sagt Trainer Günschel.
Die ungewöhnliche Trainingseinheit fand mit Unterstützung des FIT 2000 statt. Das FIT 2000 hält neben unzähligen Fitnessgeräten auch viele Kurse vor, darunter Rehasport. Neben dem traditionellen Shotokan-Karate, Jiu Jitsu und Kickboxen – alle durch Jens-Fredo Sperling unterrichtet – bietet das Fitnessstudio auch Karate speziell für Kinder an. Angebote finden Interessierte unter: www.fit2000-stahnsdorf.de

Christian Mühl

Redakteur, Fotograf