RSV Eintracht schlägt Hannover und erhält Hoffnung auf Klassenerhalt aufrecht
Der RSV Eintracht Teltow / Kleinmachnow / Stahnsdorf hat die Frage um den Abstieg in die Regionalliga um eine Woche verschieben können und zugleich wieder Hoffnung geschöpft. In eigener Halle besiegten die Schützlinge von Trainer Kai Buchmann vor 475 Zuschauern die UBC Tigers Hannover mit 81:73 (42:36) und feierten damit den zweiten Sieg im fünften Spiel der Relegationsrunde. Im anderen Playdown-Spiel setzte sich die BG Dorsten gegen den Stadtrivalen BSV Wulfen mit 79:74 durch. Dadurch steht bereits vor dem letzten Spieltag fest, dass Wulfen den bitteren Gang in die Regionalliga wird antreten müssen.
Der RSV Eintracht und Dorsten spielen dagegen im Fernduell am nächsten Sonnabend den zweiten noch zu ermittelnden Abesteiger aus. Während Dorsten bei den Hannover Tigers antritt, empfangen die Brandenburger die Münsterland Baskets aus Wulfen. Beide Spiele finden jeweils zeitgleich um 19:30 Uhr statt. Die Rechnung ist nun vergleichsweise einfach geworden. Nur mit einem Heimsieg sowie einer gleichzeitigen Niederlage von Dorsten könnte der RSV punktetechnisch zu Dorsten noch aufschließen. Durch das gewonnene direkte Duell würde die Eintracht den Kontrahenten aus Nordrhein-Westfalen somit noch abfangen können. Gewinnt dagegen Dorsten in Hannover oder unterliegt der RSV im letzten Heimspiel Wulfen, so wäre dies gleichbedeutend mit dem Abstieg.
Mit dem Wissen unbedingt Siegen zu müssen, ging der RSV mit hohem Druck in die Partie gegen die bereits gesicherten Niedersachsen. Dabei belohnte Coach Buchmann den 19-jährigen Cameron Neubauer für seine zuletzt guten Leistungen und beorderte ihn erstmals in die Startformation. Nach leicht nervöser und zerfahrener Anfangsphase sollte sich diese Maßnahme bereits in der 4.Minute auszahlen. Center Michael Haucke, der von seinen zumeist zehn Zentimeter kleineren Gegenspielern rasch gedoppelt wurde, fand hier den an der Dreipunktelinie frei stehenden Neubauer und der Youngster versenkte den Distanzwurf eiskalt zur 7:4 Führung. Dies war gleichzeitig der Auftakt zu einem 12:2 Lauf, den Haucke selbst aus der Nahdistanz zum 16:6 (6.Minute) abschloss und Gästetrainer Michael Mai zu seiner ersten Auszeit zwang. „Wir sind von Beginn an von der Einstellung her nicht ins Spiel gekommen. Es schien fast, als seien einige Spieler mit den Gedanken schon am Strand.“, gab UBC-Coach Mai auf der Pressekonferenz nach dem Spiel zu Protokoll. Dennoch blitzte die individuelle Stärke der Tigers-Spieler in der Folgezeit immer wieder mal auf. Zumeist durch gute Einzelaktionen von Maurice Williams (insgesamt 20 Punkte), Jan-Peter Prasuhn (15) oder Ashanti Cook (15) fanden die Niedersachsen immer wieder den Weg in die RSV-Zone, um aus der Nahdistanz zu punkten. Auf der anderen Seite hielt der RSV mit viel Kampf, Herz und Einsatz dagegen. Dies reichte, um die 24:18 Führung aus dem ersten Viertel auch bis zur Halbzeit (42:36) zu behaupten. Den umjubelten Schlusspunkt des ersten Durchgangs setzte dabei Michael Haucke per Alley Oop Dunking. Nach dem Seitenwechsel konnte Hannover zunächst auf 42:45 verkürzen (23.Minute), aber erneut war es Cameron Neubauer mit einem Dreipunktewurf nach Vorlage von Michael Haucke, der eine gute RSV-Phase einleitete. Diese dauerte viertelübergreifend bis zur 31.Minute an und endete ebenfalls durch einen Distanzwurf zur zwischenzeitlichen 65:51 Führung, diesmal jedoch von Robin Jorch, dem anderen 19-jährigen Youngster im RSV-Kader. Hannover zeigte angesichts der drohenden Niederlage nun Moral und kam bis auf 65:71 (38.Minute) und etwas später gar auf 69:73 (90 Sekunden vor dem Ende) heran. Doch der RSV verwandelte in Form von Michael Haucke, Blair Wheadon und Niko Schumann in der Schlussphase 6 von 8 Freiwürfen und konnte anschließend den so wichtigen Sieg bejubeln. „Ich bin stolz auf mein Team heute. Wir haben in diesem Do or die-Spiel den taktischen Plan gut umgesetzt und Hannover kaum gute Dreipunktewürfe erlaubt. Zudem war die Unterstützung der Zuschauer wieder großartig. Das war enorm wichtig und dafür möchte ich mich im Namen der Mannschaft noch einmal explizit bedanken.“, äußerte sich ein erfreuter und erleichterter Kai Buchmann. Insgesamt traf Hannover nur einen seiner 24 Dreipunktewürfe. „Eine solch schlechte Wurfquote hängt meist auch mit der Einstellung zusammen. Wenn man nicht 100%ig fokussiert ist, dann gehen viele Würfe vorbei. Zum Abschluss der Saison nächste Woche gegen Dorsten erwarte ich von meinem Team einen ganz anderen Auftritt, denn wir wollen uns mit einem Sieg von unserem Heimpublikum in die Saisonpause verabschieden. Zudem hasse ich es zu verlieren.“, so die Erklärung und zugleich Ankündigung eines sichtlich verärgerten Tigers-Coach Michael Mai.
RSV: Haucke 24, Grauel 13, Neubauer 13, Malone 9, Modersitzki 9, Jorch 7, Wheadon 4, Schumann 2, Greene