RSV Eintracht benötigt noch einen Sieg zur Playoff-Qualifikation
Kurz vor Ende einer Saison kommt es häufig vor, dass die Taschenrechner gezückt werden, um alle möglichen Szenarien durchzurechnen. Auch für die derzeit Siebtplatzierten Korbjäger des RSV Eintracht Teltow / Kleinmachnow / Stahnsdorf ist bei zwei offenen Spielen eine Abschlussplatzierung zwischen Rang sechs und zehn noch im Bereich des Möglichen, wobei der sechste Platz mit großer Wahrscheinlichkeit aber bereits an die BG Dorsten vergeben ist. Allerdings ist die Rechnung dennoch vergleichsweise einfach, denn mit einem weiteren Sieg hätte man automatisch den siebenten Tabellenplatz und damit auch das Playoff-Ticket gesichert.
Die erste Chance einen der beiden Matchbälle für Platz Sieben zu verwandeln bietet sich für die Brandenburger am Mittwoch um 19:30 Uhr, wenn die Eintracht keinen Geringeren als den Tabellenführer UBC Hannover Tigers in der Kleinmachnower BBIS-Sporthalle empfängt. Es überrascht nicht wirklich, dass die UBC Tigers nach ihrem finanziell bedingten, freiwilligen Abstieg aus der Pro A im vergangenen Jahr nun an der Tabellenspitze der Pro B Nord rangieren. Mit dem Kanadier Jacob Doerksen stellen die Niedersachsen den Topscorer der Liga (22,9 Punkte pro Spiel bei überragender Quote von 62%), der zudem auch noch 7,6 Rebounds pro Spiel einsammelt. US-Playmaker Richard Williams ist mit 5,9 Assists pro Spiel zweitbester Vorlagengeber der gesamten Pro B und strahlt durch 17,5 PpS zudem auch selbst große Korbgefahr aus. Das Duell der Aufbauspieler wird hierbei nicht nur aus sportlicher Sicht interessant, sondern vor allem aufgrund der Tatsache, dass Williams der Cousin von RSV-Spielmacher Keoni Watson ist. Weitere wichtige Stützen im Team des amerikanischen Trainers Michael Mai sind Routinier Jan-Peter Prasuhn und der Deutsch-Kanadier Stephen Janzen, die ebenso beide mit 16,4 PpS respektive 14,5 PpS deutlich im zweistelligen Bereich liegen. Weitere Leistungsträger sind der zweite US-Amerikaner Maurice Williams, der Deutsch-Amerikaner Allen Ray Smith sowie der 22-jährige deutsche Aufbauspieler Tobias Welzel.
Trotz des beeindruckenden Personals sind die Leinestädter nicht unverwundbar, wie der RSV bereits im Hinspiel zeigte, als man überraschend mit 81:77 in Hannover gewinnen konnte. Allerdings hatte das Team von Trainer Vladimir Pastushenko damals den nicht zu vernachlässigenden Vorteil, dass die Tigers bereits einen Tag zuvor ein Punktspiel absolvieren mussten. Diesmal hatten beide Teams im Vorfeld die gleiche Anzahl an Tagen Pause. „Ich hoffe wir können an die gute kämpferische Leistung vom Spiel in Wulfen anknüpfen. Den dort haarscharf verpassten Sieg können wir hoffentlich gegen Hannover holen, obwohl das natürlich sehr schwer wird. Wir müssen von Beginn an fokussiert und am oberen Level spielen.“, erklärt Coach Pastushenko. Während der RSV am letzten Sonnabend bekanntermaßen hauchdünn in letzter Sekunde mit 73:75 in Wulfen gescheitert war, rettete sich der Tabellenprimus zu einem 90:89 bei Schlusslicht Bernau.