Auf Spielabsage gegen Herten folgt Niederlage in Wedel
Basketball sahen die Fans des RSV Eintracht Teltow/Stahnsdorf/Kleinmachnow 1949 am achten Spieltag in der 2. Basketball-Bundesliga Pro B Nord leider nur beim Aufwärmen unserer Brandenburger Adler. Gegner am Freitagabend um 19.30 Uhr sollten eigentlich die Hertener Löwen sein, doch die Gäste waren auf der Fahrt vom Ruhrgebiet nach Kleinmachnow offenbar in mehrere Autobahnstaus geraten.
Erst kurz nach 20 Uhr fanden sich ausreichend Kontrahenten aus Nordrhein-Westfalen spielbereit auf dem Feld ein. Die Pflicht für die Eintracht zu spielen, war somit bereits aufgehoben – sie endet nach 30 Minuten. Dass das Antragsrecht auf Spielwertung in Anspruch genommen werden würde, war den Gästen, die zu jener Zeit noch auf der Anfahrt waren, telefonisch mitgeteilt worden. Ein solcher Antrag ist bereits ab 15 Minuten Verspätung des offiziellen Spielbeginns möglich.
Entscheidend für die Abwägung unter den RSV-Offiziellen, ob die Eintracht trotz abgelaufener 30-Minuten-Frist noch freiwillig spielen solle oder nicht, waren letztlich technische Auflagen an den Verein, die ihm vom Hallenpartner Berlin Brandenburg International School gesetzt sind. So konnte zur fortgeschrittenen Zeit ein rechtzeitiges Verlassen aller Gäste bis 22 Uhr – derart lautet die Regelung an Werktagen – nicht mehr garantiert werden und man entschloß sich daher, dem Spielpartner vor Ort die endgültige Absage mitzuteilen.
Nun ist die Spielleitung der Zweiten Basketball-Bundesliga gefordert: Sie wird voraussichtlich in den nächsten Tagen über die Wertung des ausgefallenen Spiels entscheiden.
Am Sonntag ging dann der RSV schließlich selbst auf Reisen. Auf der Autobahn ging es Richtung Hamburg, denn der heimische SC Rist Wedel wartete, seines Zeichens Tabellenführer der 2. Basketball-Bundesliga Pro B Nord. Dass an diesem neunten Spieltag für Peter Günschels Schützlinge nichts zu holen war, wurde bereits im ersten Viertel deutlich, das mit 6:25 an die stark aufspielenden Gastgeber ging.
„Wir hatten einen gebrauchten Tag, bei uns ging fast nichts zusammen“, sagte RSV-Trainer Günschel. Selbst einfache Korbleger oder Tip-Ins seien daneben gelegt worden. Lediglich im zweiten Viertel, das mit 13:12 gewonnen wurde, und anfangs des dritten Viertels, als die Eintracht nochmals auf zwölf Punkte verkürzen konnte (31:43), war eine Ebenbürtigkeit mit Spitzenreiter Wedel erkennbar. Zu stark wirkte sich die verletzungsbedingte Dezimierung (Hasenkampf und Herwig fehlten) gegen das Spitzenteam aus dem Hamburger Vorort aus, zu schwach traf der RSV in 40 Minuten Spielzeit aus dem Feld (28 Prozent, darunter 12 Prozent Dreipunktwürfe).
Bei Wedel überzeugte vor allem das US-Duo Denzell Erves (21 Punkte, neun Rebounds) und Diante Watkins (20 Punkte, acht Assists). Letztgenanntem zollte RSV-Trainer Günschel aufgrund seiner kreativen Spielweise besonderen Respekt.
Punkteverteilung RSV (gg. Wedel): Williams (15), Smith (11), Jorch (7), Grüttner Bacoul (5), Craven (3), Genz (2), Schoeps (2), Schumann (2), Weibel (2), Gutsche