Verein möchte Signal nach innen und außen setzen und Impuls geben, um das Minimalziel Platz 11 erreichen zu können
Eins vorweg – diese Meldung ist kein Aprilscherz. Der RSV Eintracht Stahnsdorf/Teltow/Kleinmachnow 1949 stellte am Dienstagabend Peter Günschel, den Cheftrainer seiner Zweitliga-Basketballmannschaft, von seinen Verpflichtungen frei. Günschel ist seit knapp zwei Jahren in Stahnsdorf beschäftigt und erreichte mit der Mannschaft 2013/14 das Viertelfinale der 2. Basketball-Bundesliga ProB, was gleichzeitig den größten Erfolg einer RSV-Herrenmannschaft jemals bedeutete.
Zuletzt verlor die Mannschaft in eben jener Liga fünf ihrer letzten sechs Spiele, konnte in der Hauptrunde mit Müh und Not ein Abrutschen auf den 13. und damit letzten Tabellenrang vermeiden, was den unmittelbaren Abstieg in die 1. Regionalliga Nord (1. RLN) bedeutet hätte. Dieser droht der Mannschaft an anderer Stelle, denn sie steht in den Play-Downs mit dem Rücken zur Wand und liegt in der Tabelle mit 20 Punkten abgeschlagen auf dem letzten Platz.
„In der laufenden Saison hatten wir sicher Einiges an Verletzungspech, aber die letzten Wochen haben uns gezeigt, dass wir nochmals reagieren müssen, um das Minimalziel Platz 11 zu erreichen und so zumindest eine Play-Down-Mannschaft hinter uns zu lassen, was uns wenigstens beste Nachrückerchancen verschaffen würde“, sagt Abteilungsleiter Stephan Reitzig.
Zweifellos biete die 1. Regionalliga Nord in der kommenden Saison attraktive Derbies wie zum Beispiel gegen die BSW Sixers oder Alba Berlin II, wahrscheinlich auch gegen den SSV Lok Bernau, die WSG Königs Wusterhausen und den BBC Cottbus. Dennoch habe man gegenüber den Sponsoren, vor allem aber gegenüber sich selbst den Anspruch, immer nach dem höchstmöglichen Ziel zu streben, so Reitzig. Daher soll nun – drei Spieltage vor Saisonende – durch die Maßnahme ein Impuls gesetzt werden, der nochmals Kräfte bei den Spielern bündelt. Die Planung erfolgt pro forma selbstverständlich zweigleisig: Es wurde ein Lizenzantrag für die ProB gestellt, in Kürze wird der Verein auch einen Antrag auf Teilnahme am Spielbetrieb der 1. RLN einreichen.
An der Seitenlinie übernehmen zunächst interimsmäßig der bisherige Assistenztrainer Jaime Meißner und Sportdirektor Vladimir Pastushenko. Wer die Mannschaft in die Saison 2015/16 führen wird, soll erst in den Wochen nach Saisonschluss beraten werden. „Wir überstürzen da nichts, aber dem neuen Trainer soll natürlich die Gelegenheit gegeben werden, sich das Team nach seinen Vorstellungen zusammenstellen zu können“, so Reitzig. Das bedeute wiederum, dass man sich nicht allzu lange mit den Verhandlungen Zeit lassen werde.
Der RSV wünscht Peter Günschel alles Gute für seine weitere Karriere und bedankt sich ausdrücklich für das gezeigte Engagement.