RSV geht in Dreierregen unter
Die Korbjäger des RSV Eintracht haben es nicht geschafft. Das letzte Gründungsmitglied der 2.Basketball-Bundesliga ProB muss nach der 106:87 (51:37) Niederlage bei den ETB Wohnbau Baskets Essen nach elf Jahren ProB-Zugehörigkeit in die Regionalliga absteigen. Das letzte Heimspiel am 21.4. gegen Mitabsteiger Cuxhaven Baskets hat keinen Einfluss mehr auf die Endplatzierung.
Der RSV war mit kompletter Mannschaft nach Essen gereist, wobei die nach ihren Verletzungen wieder genesenen Luka Kamber und Colin Craven von der Bank kamen. Coach Denis Toroman schickte die zuletzt gewohnte Startformation von Josh Smith, Michael Holton, Yannick Hildebrandt, Oshane Drews und Daniel Kirchner aufs Feld, welche zunächst einen ausgeglichenen Start (7:7, 6.Minute) hinlegte. Doch ein Dreipunktewurf von Forrest Robinson sowie ein anschließender Mitteldistanzwurf von Montrael Scott zeigten die künftige Richtung an, in welche sich die Partie entwickeln sollte. Angeführt von ihren beiden phasenweise überragenden US-Boys spielten sich die Gastgeber in einen Rausch, der sich vor allem in einer beeindruckenden Trefferquote äußerte. Zwischenzeitlich hatte man das Gefühl, dass die Westdeutschen in ihrer Sporthalle „Am Hallo“ gar nicht daneben werfen können. Somit sah sich der RSV bereits zur Halbzeit einem 51:37 Defizit gegenüber, welches in der zweiten Halbzeit jedoch noch weiter anwachsen sollte. Die Brandenburger kämpften zwar, jedoch war an diesem Tag gegen selbstbewusst und treffsicher agierender Essener kein Kraut gewachsen. Montrael Scott legte am Ende ein Triple Double mit 32 Punkten, 12 Rebounds und 11 Assists auf. Sein Landsmann Robinson steuerte 20 Zähler und 10 Rebounds bei. Als Team traf Essen sensationelle 61% aus dem Feld, dabei 57% von der Dreipunktelinie. Dem gegenüber standen solide, aber an dem Tag nicht reichende 41% bzw. 44% seitens des RSV. Topscorer wurde Georgi Boyanov mit 18 Punkten. Daniel Kirchner (14), Michael Holton (13) und Oshane Drews (13) trafen ebenso zweistellig.
Trainer Toroman gab nach dem Match und dem nun feststehenden Abstieg ein sehr emotionales Statement ab: „Es ist schwer, über das Spiel zu reden, Essen war aggressiver als wir, aber auch entspannter, weil es für sie kein Spiel mit einer zwingenden do or die Situation war, für uns hingegen das vierte Mal in Folge. Was ich am Ende sagen kann ist, dass ich sehr stolz auf mein Team bin. Mein persönliches Ziel für diese Saison war es, diese Jungs wachsen und sich entwickeln zu sehen, als Basketballspieler und als Menschen. Und jetzt 9 Monate später kann ich sagen, dass mein persönliches Saisonziel trotz des Abstieges erreicht wurde. Ich sehe Jungs, die bessere Basketballspieler sind, und eine Gruppe junger Leute, die, wie ich hoffe, Werte von harter Arbeit und Zusammengehörigkeit gelernt haben und unter keinen Umständen aufgeben. Als Trainer kann ich letztlich nicht mehr verlangen.“
RSV: Boyanov 18, Kirchner 14, Holton 13, Drews 13, Decker 8, Smith 8, Craven 5, Hildebrandt 5, Kamber 3, Ogette, Stahl, Wagner