Mit Buzzerbeater von Colin Craven zum ersten Heimsieg

RSV Eintracht besiegt VfL Bochum in letzter Sekunde

Noch 6,4 Sekunden waren zum spielen im Duell des RSV Eintracht Teltow / Kleinmachnow / Stahnsdorf mit den VfL AstroStars Bochum. Die Gäste führen mit 76:75 und ihr bis dato sehr sicherer Aufbauspieler Felix Engel (4 von 4 Freiwürfe) bekommt durch ein taktisches Foul zum Stoppen der Uhr zwei weitere Freiwürfe zugesprochen. Er verwandelt den ersten sicher und bringt die Westdeutschen 77:75 in Front. Nun kommt sein Teamkollege Ryon Howard zu ihm hin und gibt ihm eine Anweisung. „Wir wollten eigentlich treffen und dann im Anschluss foulen.“, erklärte Bochums Trainer Kai Schulze die eigentlich geplante Gästetaktik. Was Howard ihm gesagt hat weiß man nicht, jedoch setzte Engel den Freiwurf daneben, so dass RSV-Trainer Jan Sauerbrey keine Möglichkeit mehr blieb eine Auszeit zu nehmen, um einen geordneten Spielzug mit Einwurf von der Seite vorzugeben.

Kenneth Cooper schnappte sich den Rebound und passte umgehend zu Joey Ney, der angesichts der ablaufenden Zeit natürlich mit vollem Tempo vordribbelte, sich aber zwei Bochumer Gegenspielern gegenüber sah. Dies öffnete jedoch eine kleine Lücke für den mitgelaufenen Colin Craven, den Ney sah und in Bedrängnis auch anspielte. Zeit für Craven darüber nachzudenken, dass er zuvor alle seine fünf Wurfversuche aus dem Feld verfehlt hatte, blieb nicht mehr. Er drückte einfach jenseits der Dreipunktelinie gegen den heranfliegenden Verteidiger Clayton Wilson ab… und traf … mit Ertönen des Schlusssignals! Was danach folgte war Fassungslosigkeit auf Bochumer Seite und unbändige Freude auf Seiten des RSV und seiner Anhänger.

Zuvor hatte der RSV Eintracht das Spiel über die meiste Zeit eigentlich bestimmt, lag fast immer in Führung, zeitweise sogar mit bis zu zehn Punkten. Doch im Schlussviertel kam Bochum, angeführt von überragenden Ryon Howard (29 Punkte und 16 Rebounds) zunächst zum Ausgleich und ging 2:30 Minuten vor Ende erstmals knapp mit 74:73 in Front. In der hektischen Schlussphase erhöhten die Gäste ihren Vorsprung auf zwei Punkte und sahen fast wie der sichere Sieger aus. Bis wie eingangs beschrieben Colin Craven mit seinem Buzzerbeater den Spieß noch umdrehte. „Das war im vierten Viertel fast schon fahrlässig. Wir müssen daran arbeiten diese Schwächephasen abzustellen. Dies ist ein Problem seit der Vorbereitung. Die Phasen werden zwar kürzer, aber sie sind immer noch da.“, kritisierte RSV-Trainer Jan Sauerbrey und schob aber gleich hinter: “Trotz aller Kritik überwiegt in mir drin jetzt natürlich aber die Freude über unseren ersten Heimsieg.“

Die Eintracht verbesserte sich mit nun ausgeglichener Bilanz von jeweils zwei Siegen und Niederlagen zwar nur auf den neunten Platz, liegt jedoch punktgleich mit dem Viertplatzierten aus Itzehoe. Statistische Bestnoten verdiente sich das Trio Kenneth Cooper (19 Punkte und 7 Rebounds), Joey Ney (16 Punkte und 8 Assists) und Jeff Harper (15 Punkte, 5 Rebounds und 4 Blocks). Ein Wermutstropfen bleibt jedoch die Verletzung von Erik Müller, der im dritten Viertel schwer umgeknickt war. David Herwig fehlte ebenso verletzungsbedingt, wobei sich der zunächst befürchtete Bänderriss nach Analyse der MRT-Bilder nicht bestätigt hat. „David hat eine Prellung im Gelenk und wird hoffentlich bald wieder dabei sein können.“, erklärte Sauerbrey dahingehend.

RSV: Cooper 19, Ney 16, Harper 15, Schumann 7, Hasenkampf 6, Craven 4, Decker 3, Paul 3, Teucher 3, Müller, Kamke – , Stahl –

Komplette Statistik hier: http://live.zweite-basketball-bundesliga.de/g/101793#boxscore

Foto: tobehn@web.de

Marcus Boljahn

Pressesprecher RSV Eintracht