Knappe Niederlage in kampfbetontem Brandenburg-Derby

RSV Eintracht unterliegt Bernau

Der Rahmen passte und alles war angerichtet für ein packendes Lokalderby zwischen dem RSV Eintracht und dem SSV LOK Bernau, denn die Saisonrekordkulisse von 410 Zuschauern kam zum ersten Heimspiel des Jahres in die Kleinmachnower Sporthalle der Berlin Brandenburg International School. Und sie wurden auch nicht enttäuscht, denn beide Teams gingen augenscheinlich mit hoher Intensität und Motivation in das Duell der beiden besten Brandenburger Basketballmannschaften. So bekamen die Zuschauer ein intensiv geführtes und phasenweise hochklassiges Match zu sehen, wo man den Unterschied in der Tabelle zwischen dem Zweiten und Letzten nicht zwingend erkennen konnte.

Bernau konnte sich zwar im zweiten Viertel leicht auf bis zu 7 Punkte (36:43 18. Minute) absetzen, aber der RSV kämpfte sich bravourös zurück ins Spiel und schaffte es nach dem Seitenwechsel sich selbst in der 27.Minute mit 61:59 in Front zu bringen. In einem packenden Schlussviertel, wo alle Beteiligten sowohl auf dem Feld als auch auf den Rängen alles gaben, hielten die Barnimer zwar wieder leichte Vorteile, jedoch schaffte es der Tabellenzweite nicht sich vorentscheidend abzusetzen. Gut drei Minuten vor dem Ende war die Eintracht mit 76:80 immer noch in Schlagdistanz, allerdings brachten die nächsten drei Szenen dann die Entscheidung. Zunächst erzielte der Bernauer Topscorer Dexter Werner vier Punkte seiner 16 Punkte und anschließend musste RSV-Topscorer Michael Holton (28 Zähler) das Feld nach einer umstrittenen Situation mit seinem fünften Foul verlassen. Am Ende siegten und jubelten die Gäste über den 82:89 Endstand. „Das Fehlen von Michael Holton war wahrscheinlich das Zünglein an der Waage, was für uns zum Sieg reichte. Es hätte genauso gut andersrum sein können. Ich bin glücklich über unseren Sieg, welchen man aber auch als glücklich bezeichnen kann.“, erklärte LOK-Trainer René Schilling nach dem Spiel. RSV-Coach Denis Toroman schilderte seine Sicht der Dinge auf der Pressekonferenz dazu wie folgt: “Wir haben einen sehr guten Fight geliefert, aber am Ende bleibt das bittere Gefühl niemals mehr erfahren zu können, wie die letzten zwei Minuten sonst ausgegangen wären. Darüber bin ich sehr traurig. Aber es ist insgesamt dennoch ein verdienter Sieg für Bernau, da sie die meiste Zeit geführt haben.“

Für den RSV bleibt die bittere Erkenntnis, dass man erneut daheim gegen ein Spitzenteam zwar gut mithalten konnte, aber die Punkte wie so oft in dieser Spielzeit beim Gegner bleiben. Neben Topscorer Holton überzeugte Josh Smith mit einem Double Double (12 Punkte und 14 Rebounds). Auch Tim Decker bestätigte mit 10 Punkte seine zuletzt ansteigende Formkurve. Neuzugang Georgi Boyanov kam in 16 Minuten Spielzeit auf 9 Punkte bei seinem Debüt.

RSV: Holton 28, Smith 12, Decker 10, Boyanov 9, Craven 8, Kamber 8, Drews 7, Hildebrandt, Müller, Stahl, Wagner, Ogette –

Stats: http://live.zweite-basketball-bundesliga.de/g/104549?s=boxscore

Foto: René Hartmann

Marcus Boljahn

Pressesprecher RSV Eintracht