Pastushenko geht in seine zehnte Saison

Neben dem Trainer bleiben auch Evans, Haucke, Modersitzki / Keine Verlängerung mit US-Guards (Foto: Olaf Möldner)

(Anm. des Autoren: An diesem bekanntermaßen etwas ungewöhnlichen Datum ist es sicherlich nicht verkehrt, gleich am Anfang darauf hinzuweisen, dass es sich hierbei um eine ernst zu nehmende Mitteilung handelt.)

Nach der Saison ist vor der Saison: Beim RSV Eintracht Teltow/Stahnsdorf/Kleinmachnow (RSV) wurde in dieser Woche der Lizenzantrag für die kommende Saison in der 2. Basketball-Bundesliga Pro B fristgemäß zum 31. März abgegeben.
Auch personell haben sich bereits einige Fronten geklärt. So plant der Verein weiter mit Cheftrainer Vladimir Pastushenko, der damit in seine zehnte Saison bei der Eintracht geht. „Wir als Verein schätzen Kontinuität und sind davon überzeugt, dass Vladi uns weiter voranbringen wird“, kommentiert Vereinspräsident Michael Grunwaldt die Weiterverpflichtung des Ukrainers.
Klar ist auch, dass Kapitän Tim Modersitzki, Yannick Evans und Michael Haucke in der nächsten Saison auflaufen werden – alle drei haben gültige Verträge. Von einer Weiterverpflichtung der US-Amerikaner Keoni Watson und Akeem Bennett nimmt die Eintracht Abstand. „Wir danken beiden für ihr Engagement und wünschen alles Gute, möchten in der kommenden Saison aber gern andere Optionen bei der Besetzung der Importpositionen ziehen“, sagt Manager Daniel Fritzsche.
Mit allen übrigen Akteuren laufen derzeit Gespräche über die sportliche Zukunft. „Wir haben einige hoffnungsvolle, junge Spieler im Kader, die wir gern weiter an den Verein binden möchten“, erläutert Fritzsche den Schwerpunkt der Verhandlungen mit den Spielern. Er sei optimistisch, recht bald mit allen wichtigen Personalien Vollzug melden zu können, so der RSV-Manager.
Auch abseits des Feldes wartet eine Menge Arbeit auf die Verantwortlichen. „Wir werden unsere Bemühungen um eine bessere Auslastung der Halle intensivieren, um bei den Besucherzahlen wieder für einen deutlichen Aufwärtstrend zu sorgen“, sagt Basketball-Abteilungsvorstand Marcus Boljahn. Die Zuschauerentwicklung in der Kleinmachnower BBIS-Halle war in der abgelaufenen Spielzeit leicht negativ: In den zwölf Heimspielen auf dem Seeberg wurden durchschnittlich 399 Fans und Gäste gezählt, im Vorjahr waren es noch 442.
Im Gegensatz zur Vorsaison (Hannover) schaffte 2011/12 übrigens kein Pro-B-Team einen vierstelligen Besucherschnitt: Krösus der Kategorie ist Braunschweig mit 949 Zuschauern, wobei das regelmäßig mit weit mehr als 4000 Zuschauern ausverkaufte Derby gegen Wolfenbüttel in der Saison 2012/13 aller Voraussicht nach ausfällt. Der Grund: Die Herzöge sind sportlich abgestiegen und somit dürfte die Braunschweiger Zuschauerbilanz auf ein realistisches Maß bereinigt werden.

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Das Auf und Ab der Eintracht in der abgelaufenen Saison verdeutlicht ein Blick in die Mannschaftsstatistik. Sie verrät…

Stärken:
• Rebound: 40,2-mal griffen sich die Männer von Vladimir Pastushenko unter beiden Körben den Ball, das ist der drittbeste Wert der Liga
• Steals: Genug Leute mit schnellen Fingern hatte das Bundesligateam – der Wert von 7,3 Ballgewinnen ist die siebtbeste Wert aller Teams
• Freiwürfe: Chancen hatte man genug, denn mit 649 Versuchen in 24 Spielen hatte der RSV die meisten Bonuswürfe aller Teams – leider wurden nur 64 Prozent verwandelt

Schwächen:
• Ballverluste: Die Eintracht ist Zweitschlechtester bei den verlorenen Bällen; 17-mal wird der Eintracht der Ball gestohlen oder sie leistet sich Fehlpässe und  Schrittfehler; schlechter ist nur die Reserve von Alba Berlin (17,2)
• Foulprobleme: Mit 22,9 Fouls ist der RSV Vierter in der Rangliste; dass diese Kategorie nicht zwangsläufig den mannschaftlichen Erfolg mindert, beweist Halbfinalist Vechta, die die zweitmeisten Fouls aller Pro-B-Teams begehen (23,6)
• Dreipunktquote: 2010/11 noch mit 33,5 Prozent in der Spitzengruppe vertreten, fiel die Quote von der 6,75-Meter-Marke auf 30,8 Prozent und damit auf einen Wert jenseits der Top16
• Assists: Auch in der Kategorie, die die Mannschaftsdienlichkeit am ehesten widerspiegelt, kommt die Eintracht mit durchschnittlich 13,1 Korbvorlagen nicht unter die Top16

Bei den Individualstatistiken ragt Kellen Williams heraus. Er schaffte die viertmeisten Double-Doubles aller Spieler in der Pro B (in 13 Spielen) und legt auch durchschnittlich zweifach in Punkten (15,5) und Rebounds (10,2) auf.

Bestwerte individuell:

• Punkte/Spiel: Watson (17,8)
• Rebounds/Spiel: Williams (10,2)
• Assists/Spiel: Watson (3,6)
• Steals/Spiel: Bennett (2,5)
• Blocks/Spiel: Haucke (1,2)
• Ø Effizienzwert: Williams (19,9)

Stephan Reitzig

Pressesprecher Gemeinde Stahnsdorf