Den Spieß umgedreht

Gegen Schwelm sichert sich der RSV Eintracht nach einem Zwölf-Punkte-Rückstand den Sieg

Gelungener Saisonstart für den RSV Eintracht Teltow/Stahnsdorf/Kleinmachnow in der 2. Basketball-Bundesliga Pro B Nord: Mit 79:76 (33:33) behielten die Männer von Vladimir Pastushenko am Sonntagabend vor 390 Zuschauern in der Kleinmachnower BBIS-Halle die Oberhand gegen die Schwelmer Baskets.
Defensiv stand der RSV im ersten Viertel bombensicher, erst nach sieben Minuten gelang den Gästen aus Westfalen ein Feldkorb, der auch noch durchaus schmeichelhaft war, weil ein Stören des Balls durch Michael Haucke geahndet wurde. Profitieren konnte man vom eigenen Defensivbollwerk jedoch kaum, denn offensiv lief es noch nicht völlig rund. Das punktearme erste Viertel endete mit 15:12.
In der Folge entwickelte sich das erwartet enge Spiel zweier Spitzenteams, in dem die Eintracht weiter mit physischer Präsenz unter den Körben punktete. Neben den bewährten Kräften Michael Haucke und Yannick Evans zeigte Neuzugang Oliver Mackeldanz ein ansprechendes Debüt. Der 21-Jährige kam aufgrund von Foulproblemen bei Evans zu viel Spielzeit und nutzte seine Chance sofort. Insgesamt zwölf Punkte und sieben Rebounds sprechen dafür, dass Mackeldanz der Umstieg in die für ihn bislang ungewohnte Spielklasse keine Probleme bereitet.

Doch auch Schwelm, dessen Stammformation vom Vorjahr fast unangetastet blieb, punktete variabel. Mal ging es über die Brettspieler Julius Dücker und Kristofer Speier, mal trafen von außen David Bunts oder Neuzugang Dominik Malinowski. Zwischen zwei ebenbürtigen Mannschaften ging es punktgleich mit 33:33 in die Halbzeitpause.
Der Einstieg in die zweite Hälfte missglückte der Eintracht ziemlich, und nach einigen Körben der Baskets aus dem Schnellangriff und Konzentrationsschwächen in der eigenen Verteidigung nahm RSV-Trainer Pastushenko beim Stand von 40:45 folgerichtig seine erste Auszeit. Bereits vier Minuten später folgte die zweite Auszeit – zuvor hatte es im RSV-Korb gleich zweimal aus der Drei-Punkte-Distanz eingeschlagen. Beim Stand von 46:58 (30. Spielminute) kamen dem einen oder anderen Zuschauer auf dem Seeberg bereits die ersten Bedenken, ob es an diesem Sonntag für zwei Punkte reichen würde. Doch vier schnelle Punkte vor der letzten Pausensirene (50:58) ließen die Hoffnung der Eintracht-Fans schnell zurückkehren.

Zu Recht, wie sich herausstellen sollte, denn im vierten Viertel drehte der Gastgeber die Begegnung komplett. Begünstigt wurde das RSV-Comeback von einem Technischen Foul gegen Julius Dücker, der bei einer „Schwalbe“ (Flopping) erwischt wurde. Die folgenden Freiwürfe durch Brenton Butler, der trotz eines leichten muskulären Handicaps gut ins Spiel fand, sorgten für den 60:60-Ausgleich (34. Minute). Eine 71:66-Führung nach fünf schnellen Punkten in Folge für Kellen Williams konterten die Schwelmer eiskalt. Die Gäste lagen eine Minute vor dem Ende mit 75:73 in Front, ehe Thomas Schoeps einen Dreier einnetzte. Ein Feldkorb sollte den Schwelmern nicht mehr gelingen, auch ein Holmes-Dreier zur möglichen Verlängerung fand in der Schlusssekunde nicht sein Ziel, was für Jubel bei den Eintracht-Fans sorgte.
„Wir hatten eine schwierige Vorbereitung, haben nur ein einziges Mal komplett zusammen trainiert. Meinen Spielern gebührt daher ein Extra-Lob, dass sie sich zurück ins Spiel gekämpft haben. Es war heute schließlich nicht irgendein Gegner, sondern der letztjährige Staffelerste“, sagte Vladimir Pastushenko zum Spiel.
Am kommenden, verlängerten Wochenende stehen für den RSV gleich zwei Spiele auf dem Plan: Eine Auswärtsbegegnung am Freitag in Wolfenbüttel sowie das zweite Saisonheimspiel gegen Braunschweig am Tag der Deutschen Einheit.

Statistik RSV: Schoeps (16 Punkte), Butler (15), Williams (14), Mackeldanz (12), Haucke (10), Evans (8), Modersitzki (4), Jorch, Boekstegers (n. e.), Höbold (n. e.), Lange (n. e.), Schulz (n. e.)

Marcus Boljahn

Pressesprecher RSV Eintracht