Dem Kräfteverschleiß Tribut gezollt

RSV Eintracht unterliegt bissigen Hertener Löwen

Die Basketballer des RSV Eintracht Teltow / Kleinmachnow / Stahnsdorf haben das Doppelspieltagswochenende mit einer 86:93 (39:39) Heimniederlage gegen die RV Hertener Löwen beendet. Gleichzeitig endete damit auch die kleine Serie von zuvor drei Siegen in Folge, welche die Brandenburger bis auf den vierten Tabellenplatz gehievt hatte. Durch die siebente Saisonniederlage fiel das Team von Coach Vladimir Pastushenko nun auf den sechsten Rang zurück und musste zudem die Hertener vorbeiziehen lassen.

Nach fünf Wochen Heimspielpause wollte die Saisonrekordkulisse von 465 Zuschauern den ersten Auftritt des RSV Eintracht im neuen Jahr sowie die Premiere von US-Boy Akeem Bennett erleben. Zwar saß Bennett zunächst nur auf der Bank, dafür gab Michael Haucke sein Comeback in der Startformation und wurde gleich in der ersten Wurfaktion von seinem Gegenspieler Christoph Hackenesch gefoult. Die fälligen Freiwürfe musste allerdings Thomas Schoeps ausführen, denn ein kleiner Cut unter dem Auge zwang den RSV-Center zu einer Kurzbehandlung durch Physiotherapeut André Schulze. Kurze Zeit später konnte Haucke aber seine ersten Heimpunkte seit dem Saisonauftakt Ende September erzielen, als er trotz Foul einen Nahdistanzwurf versenkte und anschließend mit dem Bonusfreiwurf das Dreipunktespiel zum zwischenzeitlichen 10:12 vollendete. Kurz zuvor hatte Trainer Pastushenko nach einer Auszeit auch erstmals Bennett aufs Feld geschickt mit der Hauptaufgabe die Kreise des Hertener Aufbauspielers Zamal Nixon einzuengen, denn der Löwen-Spielmacher hatte die letzten neun Punkte in Folge erzielt. Diese Maßnahme zeigte auch eine gewisse Wirkung, denn bis zur Halbzeit erzielte Nixon nur noch vier weitere Punkte für die Westdeutschen. Gleichzeitig drehte beim RSV Keoni Watson, der schon am Vortag gegen Bernau mit 36 Punkten sehr treffsicher war, langsam auf. Der quirlige Guard war kaum zu stoppen, wobei er die letzten beiden seiner 18 Zähler vor dem Seitenwechsel direkt mit der Schlusssirene zum 39:39 Ausgleich erzielte.

Der Start ins dritte Viertel verlief vielversprechend, denn während bei den Hertenern außer vier weiteren Punkten von Nixon in den ersten vier Minuten nichts passierte, konnten die Brandenburger durch gutes Teamspiel auf 49:43 davonziehen und Gästecoach Boris Kaminski zu einer Auszeit zwingen. Doch leider war dies auch gleichzeitig der Wendepunkt in der Partie, denn anschließend agierten fast nur noch die Löwen. Angeführt vom nun überragend aufspielenden Nixon (am Ende insgesamt 32 Punkte und acht Assists), der entweder selbst abschloss oder seine Mitspieler in Szene setzte, legten die Gäste einen 14:0 Lauf zum 57:49 (28.Minute) hin, der erst durch zwei Freiwürfe von Michael Haucke gestoppt werden konnte. Allerdings war dies trotzdem eine Art Vorentscheidung, denn näher als sechs Punkte konnte der RSV in der Folgezeit nicht mehr herankommen. Vor allem gegen die Schnellangriffe der Westdeutschen hatte die Verteidigung mit zunehmender Spieldauer immer mehr Probleme. „Wir haben viel zu viele einfache Punkte durch Fast Breaks kassiert und waren bei der Rückwärtsbewegung häufig in Unterzahl. Hier hat man gesehen, dass das schwere Bernau-Spiel vom Vortag noch in unseren Knochen steckte. Gleich drei unserer Leistungsträger musste über vierzig Minuten in Bernau ran. Robin Jorch hatte sogar noch ein zusätzliches NBBL-Spiel. Das krankheitsbedingte Fehlen von Yannick Evans hat man auch gemerkt.“, bilanzierte ein insgesamt aber trotzdem nicht unzufriedener Vladimir Pastushenko nach dem Spiel auf der Pressekonferenz. Auch sein Gegenüber Boris Kaminski sah dies ähnlich: „Wir hatten am Vortag ein überraschend einfaches Spiel bei Alba Berlin und konnten dort ein paar Kräfte sparen. Das war heute sicherlich ein Vorteil.“, erklärte der Löwen-Coach, der bis auf die Reboundschwäche wenig Grund zur Kritik an seiner Mannschaft hatte. Mit insgesamt 43:24 ging das Reboundduell zwar an den RSV, allerdings sprachen alle anderen wichtigen Statistiken am Ende für die Hertener. So konnte die Eintracht beispielsweise erstmals in dieser Saison keinen einzigen erfolgreichen Dreipunktewurf bejubeln, während die Gäste dagegen gleich neun Distanzwürfe einnetzten. Topscorer beim RSV war Keoni Watson mit 27 Zählern. Kellen Williams (16), Thomas Schoeps (14), Oliver Mackeldanz (12) und Neuling Akeem Bennett (10) trafen ebenso zweistellig. „Man hat gesehen, dass Akeem uns defensiv bereits weiterhilft. Er wird aber noch 1-2 Wochen brauchen, um alle Offensivsysteme zu verinnerlichen und mit der Mannschaft zu harmonieren.“, so die Kurzanalyse von Trainer Pastushenko über seinen neuen Schützling.

RSV: Watson 27, Williams 16, Schoeps 14, Mackeldanz 12, Bennett 10, Haucke 7, Jorch, Modersitzki, Lange -, Neubauer –

Marcus Boljahn

Pressesprecher RSV Eintracht