Bekannte Situation im Abstiegskampf

RSV unter Zugzwang in Essen

Die Saison in der 2.Basketball-Bundesliga ProB neigt sich nicht nur dem Ende, sondern auch ihrem Höhepunkt und ihrer Entscheidung zu. Mit zuletzt drei Siegen in Folge haben es die Basketballer des RSV Eintracht dabei geschafft jeweils einer Drucksituation standzuhalten. Somit ist die Ausgangslage vor dem Auswärtsspiel am Samstag um 19:30 Uhr bei den ETB Wohnbau Baskets Essen die gleiche wie bei den vorherigen Partien. Die Brandenburger reisen mit dem Wissen in das Ruhrgebiet, dass sie nur mit einem Sieg im Rennen bleiben und den Klassenerhalt im Abschlussspiel am 21.4. dann daheim gegen Cuxhaven klarmachen können. Umgekehrt würde eine Niederlage den sportlichen Abstieg besiegeln, denn nach dem 83:75 Erfolg im Nachholspiel gegen den SC Rist Wedel liegen beide Hauptkontrahenten nun mit jeweils 20 Punkten vor den Brandenburgern (18). Aufgrund der bisherigen Ergebnisse aus den direkten Duellen benötigt der RSV am Ende somit entweder mindestens Punktgleichheit mit Essen oder mehr Zähler als Wedel. Auch in der noch möglichen, wenngleich unwahrscheinlichen Konstellation eines Dreiervergleiches (alle Teams 22 Punkte) wäre der RSV gerettet.

Doch alles Rechnen im Vorfeld ist ohnehin nur von theoretischer Natur, was am Ende zählt ist der praktische Part auf dem Feld. Hier hatten die Brandenburger ein Wochenende spielfrei und somit die Möglichkeit sich eine Woche länger auf den Gegner vorzubereiten. Coach Denis Toroman indes hätte aber lieber gern direkt weitergespielt: „Wir haben dreimal in Folge gewonnen und waren in einem tollen Rhythmus. Natürlich hätte man dann am liebsten gleich mit dem nächsten Spiel weitergemacht. Aber immerhin hatten wir nun eine zusätzliche Woche, um uns auf das nächste Endspiel vorzubereiten. Wir wissen, was auf dem Spiel steht und werden mit der gleichen Einstellung und Intensität zu Werke gehen, wie auch in den vorherigen Matches.“, erklärt der Trainer im Vorfeld. Gut in Erinnerung dürfte dabei das letzte Aufeinandertreffen sein, denn das Playdown-Hinspiel hatte der RSV nach schwachem Start letztlich noch deutlich mit 93:73 gewonnen. Aber auch mit der Sporthalle „Am Hallo“ in Essen haben die Brandenburger beste Erfahrungen gemacht, denn hier gelang Anfang Februar mit 64:77 der erste und einzige Auswärtssieg der regulären Saison. Dieses Kunststück zu wiederholen ist das erklärte Ziel, dafür gilt es aber vor allem den Dreh- und Angelpunkt der Westdeutschen einzudämmen. Montrael Scott ist nämlich nicht nur Topscorer (18,4 Punkte pro Spiel), sondern auch noch bester Rebounder (7,2 RpS), Vorlagengeber (5,5 Assists pro Spiel) und Balldieb (2,1 Steals pro Spiel) seines Teams in Personalunion. Extrem formstark zeigte sich zudem zuletzt der zweite US-Boy Forrest Robinson, der gegen Wedel mit 34 Punkten und 12 Rebounds zum Matchwinner avancierte. Eine Konstante am Brett ist Adam Touray mit 13,2 PpS und 5,4 RpS. Jeffrey Martin (9,1 PpS) und Dilhan Durant (6,2 PpS) sind zwei weitere wichtige Punktesammler. Letzterer schenkte Wedel sehr starke 19 Zähler ein.

Nach bereits drei Aufeinandertreffen kennen sich beide Teams aber inzwischen recht gut. Fragezeichen verbleiben beim RSV indes weiter hinter den Einsatzchancen von Luka Kamber und Colin Craven, die nach ihren Knöchelverletzungen natürlich darauf brennen, wieder ins Geschehen eingreifen zu können.

Marcus Boljahn

Pressesprecher RSV Eintracht