Beinahe-Kollaps jagt Fans Schrecken ein

RSV gewinnt 93:88 in Braunschweig / Keoni Watson brilliert bei seiner besten Saisonleistung mit 33 Punkten

Wem nach dem letzten Spiel des RSV Eintracht Teltow/Stahnsdorf/Kleinmachnow gegen Wolfenbüttel Zweifel an der krass ungleich verteilten Reboundstatistik (52:19) gekommen waren, dürfte nach dem 93:88 (52:34)-Erfolg des RSV am Samstag bei den Spot Up Medien Baskets Braunschweig endgültig überzeugt sein, dass alles mit rechten Dingen zuging. Oder anders formuliert: Der RSV konnte seinen Ruf als zweitbeste Reboundmannschaft der Nord-Staffel in der 2. Basketball-Bundesliga Pro B hinter Vechta festigen.
Abermals sicherten sich die Brandenburger wesentlich mehr Abpraller als der Gegner. Mit 51 Stück waren es diesmal fast doppelt so viele wie die Niedersachsen, die nur 26-mal einen verworfenen Ball pflückten.
Die mit nur acht Spielern angereiste Eintracht – alle NBBL-Spieler waren krank oder verletzt – fand gut ins Spiel. Keoni Watson erzielte seine ersten neun Punkte bereits im ersten Viertel (24:19). Zu diesem Zeitpunkt klappte bei Braunschweig vor 500 Zuschauern in der „Alten Waage“ nur wenig. Den Pro-B-Youngster des Monats November, U18-Nationalspieler Dennis Schröder, hatte man gut unter Kontrolle. Vor allem das Centerduo Frank und Daniel Theis hielt die Hausherren bis zum 23:28 (13. Minute) im Spiel. Danach zeigte fast nur noch Vladimir Pastushenkos Mannschaft Sehenswertes aus der Abteilung Attacke . Dank 17 (!) Offensivrebounds und insgesamt 19 Punkten durch Watson vor der Halbzeitpause erarbeitete sich der RSV wesentlich mehr Wurfchancen als Braunschweig (Verhältnis 28:13) und führte quasi im Handumdrehen mit 52:34 zum Halbzeittee. „Braunschweig war bis dahin nicht in der Lage, gegen unsere Zone zu überzeugen“, so Trainer Pastushenko.
Nach dem Seitenwechsel sollte sich dies auf  nahezu unerklärliche Weise ändern. Ein 22:5-Lauf bescherte dem Gastgeber binnen sechs Minuten fast den Ausgleich. „Sie trafen einfach alles, hinzu kamen viele Fouls und Freiwürfe“, analysierte Pastushenko. Zum Viertelende war beim Stand von 68:66 wieder alles offen.
Als Braunschweig das Spiel kurzzeitig kippte und die Schiedsrichter im letzten Viertel Oliver Mackeldanz und Yannick Evans mit ihrem jeweils fünften Foul auf die Bank verwiesen (82:84; 38. Minute), wurde es richtig spannend. Ein weiteres Foul des ebenfalls vierfach vorbelasteten Thomas Schoeps hätte fatale Folgen gehabt, denn US-Aufbauspieler Brenton Butler durfte den Deutschen in dieser Situation aufgrund der Ausländer-Einsatzregelung (maximal zwei US-Amerikaner auf dem Feld erlaubt) nicht ersetzen. Der RSV hätte somit zu viert weiterspielen müssen. Doch dazu kam es nicht, denn Schoeps hob sich nach einer ansonsten unterdurchschnittlichen Leistung das Beste für die letzten eineinhalb Minuten auf. Sein Dreier und sechs Freiwürfe bescherten dem RSV letztlich den Sieg im letzten Spiel des Kalenderjahres 2011.
Überzeugen konnten bei der Eintracht vor allem Keoni Watson, dem Pastushenko ein „Bombenspiel“ attestierte, und die beiden Flügel Yannick Evans und Kellen Williams. Beiden punkteten und reboundeten zweistellig. Die Braunschweiger hatten in Howard Sant-Roos und Daniel Theis ihre besten Korbjäger (jeweils 19 Punkte).
Der RSV hat nach dem 16. Spieltag in der 2. Basketball-Bundesliga Pro B Nord 18 Punkte auf seinem Konto und geht als Tabellenfünfter in die knapp vierwöchige Weihnachtspause.

Statistik RSV: Watson (33 Punkte), Williams (14), Evans (13), Schoeps (13), Mackeldanz (9), Modersitzki (6), Butler (3), Lange (2)

Stephan Reitzig

Pressesprecher Gemeinde Stahnsdorf